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177 - Die Todeskralle

177 - Die Todeskralle

Titel: 177 - Die Todeskralle
Autoren: A.F.Morland
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Glieder brach, und Mr. Silver stürzte in den schwarzen Schlund.
    Er drehte sich und griff nach dem öligen Drahtseil. Mit beiden Händen klammerte er sich daran fest. Sein eigenes schweres Gewicht zog ihn zwei Etagen hinunter.
    Wütend blickte Mr. Silver nach oben.
    Wie würde die Todeskralle diesen Vorteil nützen? Mr. Silver konnte den Höllenkiller nicht daran hindern, sich erneut zu Verloc zu begeben.
    Der Ex-Dämon hoffte, die Bestie so schwer verletzt zu haben, daß sie es vorzog, zu fliehen.
    Mit kräftigen Klimmzügen kehrte Mr. Silver zur vierten Etage zurück. Er schwang sich durch die offene Tür in den Flur. Zachariah war nicht da.
    Mr. Silver eilte zu Mike Verloc. Dem ging es den Umständen entsprechend gut.
    Also war Zachariah geflohen.
    Mr. Silver hoffte, die Todeskralle noch einholen zu können. Er rannte zur Treppe. Hinter einer Tür im Halbstock stöhnte ein Mann. Der Ex-Dämon, der die Silberstarre inzwischen wieder abgelegt hatte, sah nach ihm. Es war einer der Ärzte. Das Gesicht des Mediziners war blutverschmiert, aber es war ihm nicht viel passiert. Nicht alle, die Zachariah begegneten, kamen so glimpflich davon. Der Mann schien lediglich einen Schlag auf die Nase bekommen zu haben.
    Mr. Silver überließ den Doktor sich selbst und versuchte den angeschlagenen Höllenfeind einzuholen.
    Ab und zu entdeckte er schwarze Blutstropfen. Sie wiesen ihm den Weg.
    Zachariah war im Erdgeschoß einen Flur entlanggelaufen. Mr. Silver entdeckte eine offene Tür, die in den winterlichen Anstaltsgarten führte.
    Je weiter sich Mr. Silver von der Klinik entfernte, desto dichter wurde die Dunkelheit, die ihn umgab. Jede Sekunde war für den Ex-Dämon ein schmerzhafter Stachel, der ihn durchbohrte.
    Hatte die verlorene Zeit für Zachariah gereicht? War es der Todeskralle gelungen, sich abzusetzen?
    Der Hüne preßte die Kiefer trotzig zusammen. Er wollte sich noch nicht damit abfinden, daß es Zachariah geschafft hatte. Immerhin hatte er ihn schwer verletzt.
    Er suchte die Bestie im ganzen Anstaltsgarten und auch auf der Straße erfolglos. Grimmig mußte er schließlich zur Kenntnis nehmen, daß er dem angeschlagenen Feind nicht den Rest geben konnte.
    ***
    Sobald sich Noel Bannister einigermaßen erholt hatte, nahm er sein Befreiungswerk wieder auf. Doch diesmal versuchte er nicht mehr, das rostige Rohr aus der Mauer zu reißen. Er hatte eingesehen, daß er das nicht schaffte, obwohl die Ziegel morsch und brüchig waren.
    Der CIA-Agent entschloß sich zu einer anderen Taktik: Die Klammern, die das Rohr hielten und in der Mauer verankert waren, hatten Kanten - nicht besonders scharfe, aber es waren immerhin Kanten, an denen er den Strick scheuern konnte.
    Unermüdlich bewegte er die Hände hin und her. Es war eine nervtötende Tätigkeit, aber Noel Bannister hielt durch.
    Der Strick begann zu fasern. Irgendwann muß er reißen, sagte sich Noel Bannister.
    Doch er wußte, daß ihm Zachariah nicht viel Zeit lassen würde. Vielleicht blieb ihm nicht einmal eine ganze Stunde.
    Er verstärkte den Druck, den er mit dem Strick auf das Metall ausübte. Das erhöhte zwar den Schmerz in den wundgescheuerten Handgelenken, aber er gab deshalb nicht nach.
    Die ersten Fasern zerrissen.
    Das gab Noel Bannister Auftrieb und verlieh ihm neue Kraft.
    Junge, du schaffst es! dachte er aufgeregt. Zachariah wird Augen machen, wenn er zurückkommt, und genau zwischen diese Augen wirst du ihm eine geweihte Silberkugel setzen. Mal sehen, wie er das verkraftet.
    Immer mehr Fasern zerrissen, und irgendwann war dann der ganze Strick durchgescheuert. Noel war nahe daran, einen Jubelschrei auszustoßen.
    Weiter! Nicht schlappmachen! Keine Müdigkeit vortäuschen! befahl er sich.
    Mit den großen, kräftigen Zähnen öffnete er die Knoten seiner Handfesseln. Es war ein beglückendes Gefühl, als der Strick auf den Boden fiel.
    Endlich konnte das Blut wieder richtig zirkulieren. Ein heftiges Prickeln entstand in seinen Fingern. Es dauerte kurze Zeit, bis sich das taube Gefühl verlor. Dann löste Noel die Knoten seiner Fußfesseln und war frei!
    Kaum zu glauben.
    Er war wieder frei!
    Als er aufstand, spürte er, wie steif seine Glieder geworden waren. Er schüttelte die langen Beine und kreiste die Arme, um wieder in Form zu kommen.
    Plötzlich stutzte er.
    Was war das gewesen?
    Seine Augen verengten sich. Er lauschte mit angehaltenem Atem. Schritte! Es kam jemand!
    Zachariah!
    Augenblicklich zog Noel Bannister seine Luger und entsicherte
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