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177 - Die Todeskralle

177 - Die Todeskralle

Titel: 177 - Die Todeskralle
Autoren: A.F.Morland
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Sie töten, Ballard. Zachariah wird Sie ganz bestimmt umbringen.«
    »Das würde Sie freuen, weil Sie dann unbeschwert nach Washington gehen könnten - denken Sie. Aber was ist mit Mike Verloc? Er kommt wieder auf die Beine.«
    Der Harvard-Professor lächelte zuversichtlich. »Ehe er reden kann, wird Zachariah auch ihn erledigen. Ich habe nichts zu befürchten.«
    »Ich werde Sie der Polizei übergeben«, kündigte ich an.
    »Sie können nichts beweisen, Mr. Ballard. Wir führten ein Gespräch unter vier Augen. Kein Mensch würde Ihnen glauben. Ich habe einen untadeligen Ruf.«
    »Wenn Sie erst einmal hinter Schloß und Riegel sitzen, beschaffe ich die Beweise, die man braucht, um Sie bis an Ihr Lebensende dazubehalten!«
    »Ich werde keinen Tag im Gefängnis sitzen, Mr. Ballard.« Er war sich seiner Sache verdammt sicher. »Dieses Land hat noch viel mit mir vor und ich mit ihm. Denken Sie, ich lasse mich von einem britischen Bastard ins Zuchthaus bringen?«
    Er legte die Hände auf die Armlehnen seines Sessels, und im selben Augenblick wurde es finster im Raum.
    Hatte Carmichael das Licht gelöscht?
    Ich vernahm ein Geräusch und glaubte, in der tintigen Dunkelheit eine Bewegung zu erkennen.
    Ich schnellte hoch und zog den Colt Diamondback.
    Carmichael griff mich jedoch nicht an.
    Ich wich zurück, stieß gegen einen Tisch, rammte einen Stuhl beiseite, erreichte die Wand, suchte tastend nach dem Lichtschalter und kippte ihn.
    Es wurde schlagartig hell, und ich stellte überrascht fest, daß ich mich allein im Living-room befand.
    Professor Robert Carmichael war verschwunden. Es schien, als hätte ihn die Dunkelheit aufgesogen. Ihn, seinen Sessel und den Teppich, auf dem der Sessel gestanden hatte!
    Aber es war kein Zauber, der den Harvard-Professor zum Verschwinden brachte. Die Lösung war viel einfacher: eine Falltür! Sie hatte sich geöffnet, der Professor war in die Tiefe gesaust, und die Tür im Parkettboden hatte sich wieder geschlossen.
    Ich wirbelte herum und rannte aus dem Living-room.
    Ich fand den Kellerabgang in der Diele, stieß die Tür auf und knipste das Licht an, bevor ich die Treppe hinunterlief.
    Carmichael war sehr offenherzig gewesen, er hatte mir eine ganze Menge erzählt, aber noch nicht alles. Zum Beispiel wußte ich noch nicht, wohin Zachariah meinen Freund Noel Bannister gebracht hatte.
    Ich erreichte das untere Treppenende. Mein Diamondback und ich schauten uns sehr aufmerksam um. Wir entdeckten den Sessel, in dem Carmichael gesessen hatte, aber er war leer.
    Hinter mir krachte ein Schuß. Ich ließ mich fallen. Carmichael verfehlte mich um Haaresbreite. Ich rollte herum und schoß zurück. Geweihtes Silber war in Carmichaels Fall die reinste Verschwendung, aber ich besaß keine andere Munition, denn gewöhnliche Verbrecher wie Robert Carmichael jagte ich so gut wie nie.
    Auch meine Kugel traf nicht. Carmichael stieß ein altes Holzregal um. Ich sah es stürzen und wälzte mich zur Seite. Laut krachte es neben mir auf den Boden. Es war schwer genug, um einen Mann zu erschlagen.
    Ich sprang auf, und Carmichael nahm mich sofort wieder unter Beschuß. Jede Deckung nützend, verringerte ich die Distanz zwischen ihm und mir trotzdem. Damit brachte ich ihn zuerst zur Verzweiflung, die anschließend in wilde Raserei umschlug.
    Er schoß in blinder Wut um sich. Die zirpenden Querschläger waren auch für ihn eine Gefahr, doch er ballerte weiter, bis keine Patrone mehr in seiner Pistole war.
    Und dann sprang ich ihn an. Ich stieß mich ab, flog über eine Kommode, die ausgedient hatte, packte den Professor und riß ihn zu Boden.
    Er schlug wie von Sinnen um sich und trat keuchend mit den Füßen nach mir.
    Sein Widerstand brach in dem Moment, wo meine Faust seine Schläfe traf.
    ***
    Noel Bannisters Handgelenke waren geschwollen und brannten höllisch. Dennoch machte er verbissen weiter. Das Rohr wackelte bereits, doch noch brach die Verankerung nicht. Geduldig wackelte Noel mit den gefesselten Händen weiter hin und her.
    Ab und zu rieselte ihm Mörtel in den Hemdkragen. Jedes einzelne Körnchen war ihm willkommen.
    Er verstärkte das Rütteln. Es ermüdete ihn. Er legte eine Pause ein, nahm die Arbeit jedoch nach kurzem schon wieder auf.
    Er mußte hier raus, mußte Tony Ballard und Mr. Silver informieren!
    Das Rohr wackelte etwas stärker, das Mauerwerk knirschte, aber los kam Noel nicht.
    Er konnte tun, was er wollte, es änderte sich nichts.
    Schweiß rann ihm in die Augen. Ächzend hörte er
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