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1767 - Einsatz der Kartanin

Titel: 1767 - Einsatz der Kartanin
Autoren: Unbekannt
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traten die lange Reise nach Hirdobaan an.
    Wir hatten einen Fehler begangen. Wir hatten gedacht, bei den süchtigen Imprint-Outlaws leichtes Spiel zu haben, sie bei irgendeiner Zwischenlandung von Bord zu locken und auf einem Planeten auszusetzen. Oder ihnen die Mahlzeiten zu vergiften.
    Mein Ziel war, die MEI-DANOR mit ihrer wertvollen Ladung zur Gänze zu übernehmen. Dann hätten wir, insgesamt über hundert Leute, endlich über ein Raumschiff verfügt. Und die Waren hätten wir dann, wo wir voll mobil waren, auch innerhalb der Milchstraße veräußern können.
    Aber wir hatten die Süchtigen unterschätzt. Obwohl sie nur ein Thema kannten, nämlich den Heißhunger auf die Imprint-Waren, und obwohl sie litten und jammerten und sich gegenseitig belauerten, ihre Sinne waren dadurch in einer besonderen Weise gereizt.
    Was wir auch anstellten, es funktionierte nicht. Allmählich kamen sie uns auf die Schliche. Noch bevor wir Hirdobaan erreichten, waren drei meiner Männer entlarvt und getötet worden.
    Das setzte sich so fort, bis nur noch ich am Leben war. Zugegeben, meine Leute haben in ihrer Gier nach dem Schiff und der Ladung zu viele Fehler gemacht. Und in dem Durcheinander, das bisweilen auf der MEI-DANOR herrschte, verlor ich irgendwann die Kontrolle über sie.
    Es blieb mir schließlich nichts anderes übrig, als unterzutauchen. Ich täuschte meinen Tod vor, indem ich ein mir sehr ähnlich sehendes Besatzungsmitglied erschoß und ihm meine ID-Karte unterschob.
    Dafür nahm ich seine an mich und versuchte damit, wenigstens Nahrungsmittel und Wasser auf meinen Ausflügen zu ergattern.
    Dabei wurde ich aber entlarvt und mußte erneut verschwinden. Ich bekam nur noch mit, daß die MEI-DANOR zu einem Planeten namens Zuff gerufen worden war. Dort sollten die Imprint-Outlaws die begehrten Objekte erhalten.
    Tatsächlich begannen die Süchtigen schon bald damit, alle Tauschwaren auf die Beiboote zu verladen. Sie verschwanden damit und kehrten kurz darauf zurück.
    Welche Waren sie eingetauscht hatten oder ob sie überhaupt welche bekommen hatten, konnte ich nicht erkennen. Ich blieb vorerst in meinem Versteck und wartete die Entwicklung der Dinge ab.
    Dann wurde es ruhiger an Bord. Es war, als ob sich alle schlafen gelegt hätten. Ich wagte mich aus meinem Versteck und durchstöberte die Kabinen. Sie waren leer. Dann entdeckte ich erst einen Topsider, der beschwingt durch einen halbdunklen Korridor schritt und vor meinen Augen einfach verschwand.
    In der nächsten Kabine geschah das gleiche mit zwei anderen Besatzungsmitgliedern. Danach entdeckte ich keine Seele mehr.
    Furcht ergriff mich; Panik. Ich wartete auf die Sekunde, in der auch ich verschwinden würde. Ich lief mehrmals durch das ganze Schiff. Ich vergaß meinen Hunger und kämpfte gegen den aufkeimenden Wahnsinn.
    Schließlich wagte ich mich in die Kommandozentrale. Aber auch hier traf ich niemanden mehr an.
    Das ist die ganze Geschichte. Ich begreife sie nicht. Meine einzige Chance ist, daß du mir hilfst.
    Auch wenn ich ein Verbrecher bin, ein Mörder, ein mehrfacher.
     
    *
     
    Kirkik-Tai schwieg.
    „Nach meiner Beurteilung hast du die Wahrheit gesagt", kommentierte der Syntron nach einer kurzen Pause. „Ich bin grundsätzlich bereit, mit dir über die seltsamen Vorkommnisse zu sprechen, auch wenn du nicht autorisiert bist. Mein Problem ist, daß in meinen Speichern und Programmen nichts enthaltenist, was für diesen Extremfall anzuwenden wäre. Ich bin so hilflos wie du."
    „Aber es muß einen Weg geben, Syntron. Ich habe keine Lust, den Rest meines Daseins auf diesem Raumschiff zu verbringen."
    „Du mußt folgendes wissen", argumentierte der syntronische Bordcomputer weiter, ohne auf den Topsider einzugehen. „Die gesamte Mannschaft verließ das Schiff und suchte mit den Beibooten den Behelfsbasar auf, den die Hamamesch in der Nähe des Containerplaneten Zuff errichtet hatten. Dorthin brachten sie die Tauschgüter. Als Gegenleistung erhielt jeder Topsider einen Würfel. Es handelt sich nach meinen Feststellungen um wertlose Objekte aus einer unbekannten Legierung. Du hast die Dinger sicher an vielen Orten herumliegen sehen."
    „Stimmt. Aber ich habe mir keine Gedanken darüber gemacht."
    „Hast du auch einen solchen Würfel bekommen?"
    „Nein. Ich habe die MEI-DANOR ja nicht verlassen."
    „Alle Besatzungsmitglieder kamen mit einem Würfel zurück. Und alle Personen verschwanden kurz darauf. Das ist eine Tatsache, aber keine Erklärung. Eine
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