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1766 - Zurück aus der Zombie-Hölle

1766 - Zurück aus der Zombie-Hölle

Titel: 1766 - Zurück aus der Zombie-Hölle
Autoren: Jason Dark
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durchzuführen.
    In der Stille waren die Schritte deutlich zu hören. Sie näherten sich aus der Dunkelheit im Hintergrund den Wartenden.
    Der Priester trug einen dunkelroten Mantel, dessen Stoff hell glänzte. Bemalt war er an der Vorderseite mit der dreieckigen Teufelsfratze. Das Gesicht des Mannes lag frei und wurde von keiner Maske verdeckt.
    Der Mann hatte schwarzes dichtes Haar, das er nach hinten gekämmt hatte. Seine Augen funkelten in einem satten Grün, als hätte er sich gefärbte Kontaktlinsen eingesetzt.
    Der Mann ging langsam. Er kannte seinen Weg. Er schaute weder nach rechts noch nach links, sein Augenmerk galt den drei Kindern auf dem Altar.
    Davor blieb er stehen.
    Er drehte den Kopf.
    Er wollte alle sehen, die auch ihn sahen. Jeder wartete auf das Ritual, das so ungemein wichtig war.
    Der Mann griff unter seine Jacke. Er holte etwas hervor, das metallisch schimmerte und eine lange Klinge hatte, die sogar leicht gebogen war.
    Ein Messer...
    Plötzlich war es mit der Ruhe vorbei. Es gab Zuschauer, die den Atem anhielten, andere aber stöhnten auf, wieder andere raunten, was dem Schwarzhaarigen nichts ausmachte.
    Er wartete, bis sich die Menschen beruhigt hatten. Erst dann übernahm er das Wort.
    »Ihr habt euch auf meine Seite gestellt. Ihr habt mich geholt, damit ich euch den richtigen Weg zeige. Ihr wolltet, dass ich sie taufe, die Abkömmlinge, die für uns die Allerhöchsten sind. Ja, ich werde es tun. Es wird nach unserem Ritual ablaufen. Sie werden hier die neue Bestimmung für ihr weiteres Leben erfahren, und man wird später von ihnen hören, das kann ich euch versprechen.« Er nickte und griff in die Tasche seines Gewands. Aus ihr holte er etwas hervor, das aussah wie ein kleines Tintenfass.
    Jeder sah es. Auch der Fahrer des Wagens, in dem die Mutter gesessen hatte.
    »Was soll das denn?«, flüsterte er ihr zu.
    »Ich habe keine Ahnung.«
    »Gefällt mir nicht.«
    »Du bist doch einer von denen.«
    »Weiß ich. Trotzdem...«
    Der Teufelspriester hatte das Flüstern gehört. Er drehte den Kopf und schaute zu ihnen herüber.
    »Ja, ja, schon gut«, murmelte Romana.
    Der Priester machte weiter.
    »Dann lasst uns mit der Taufe beginnen«, erklärte er, griff nach seinem Messer, hob es an, drückte die Hand nach vorn, sodass die Klinge über den Körpern der kleinen Menschen schwebte...
    ***
    »Nein!«
    Romana wollte noch etwas hinzufügen, aber ihr Partner war schneller und presste ihr eine Hand auf den Mund.
    »Ruhe!«
    Er konnte sie ja verstehen, denn es war ein schlimmes Bild, als das Messer über den kleinen Körpern schwebte. Es sah aus, als sollten sie zerhackt werden.
    Der Mann bewegte seine Hand. Damit bewegte sich auch das Messer, das mit tänzerischen Bewegungen über den Körpern schwebte und nur noch unten sacken musste, um das Blut der kleinen Wesen spritzen zu lassen.
    Es geschah nicht, aber das Messer schwebte trotzdem näher – und es berührte die Stirnen der Drillinge, wo es die Haut einritzte und kleine Wunden entstehen ließ, aus denen Blut quoll.
    Der Priester schrie auf. Er riss seine Arme in die Höhe. Er sprach vom Blut des Teufels, das in den kleinen Menschen kochte, und er sprach davon, dass er das Blut des Tieres mitgebracht hatte, das er in einer Flasche verwahrte.
    »Nur beiderlei Blut wird die Taufe perfekt machen!«, rief er mit lauter Stimme, die durch die Tiefgarage hallte.
    Sein kleines Gefäß hatte er bereits geöffnet. Was es genau für ein Blut war, sagte er nicht. Er kippte das Gefäß, und die Zuschauer rücken noch näher an den Altar heran.
    Niemand sprach mehr. Nur das Atmen der Menschen war zu hören. Blut und Blut vermischten sich. Da es sehr still in der Garage war, hörten die Menschen auch das leise Zischen, das entstand.
    »Und so weihe ich euch im Namen des Teufels und der Hölle. Ihr habt heute eure Bestimmung erfahren. Die Saat wurde gelegt und irgendwann wird sie aufgehen. Das liegt nicht mehr in meiner Hand. Dafür wird ein anderer sorgen.«
    Der Priester verneigte sich vor den Drillingen und zog sich dann zurück. Er ging. Er ließ sich durch nichts aufhalten, und es war auch niemand da, der ihn ansprach.
    Es verging eine Weile, bis auch Romana und ihr Mann in die Normalität zurückfanden. Sie standen noch immer unter dem Eindruck des Erlebten. Sie wussten nicht, was sie sich gegenseitig sagen sollten, bis der Mann das tiefe Schweigen brach.
    »Wir holen die Kinder.«
    »Ja.«
    Nebeneinander gingen sie die wenigen Schritte. Die anderen
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