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1761 - Konfrontation auf Connox

Titel: 1761 - Konfrontation auf Connox
Autoren: Unbekannt
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Lächeln. „Sei also vorsichtig, laß dich auf nichts ein!"
    Coram-Till stieß einen langen Seufzer aus.
    „Schade", sagte er verdrossen. „Ich hatte mich schon darauf gefreut."
    Ronald Tekeners Gesicht wurde hart.
    „Von allen erdenklichen Fehlern, die ein Kämpfer machen kann, ist Leichtsinn der tödlichste", warnte er eindringlich.
    „Du sprichst aus Erfahrung? Bist du schon einmal ...?"
    „Ich habe meine Gegner diese Fehler bezahlen lassen", antwortete Tekener rauh. „Mehr als einmal."
    „Ich werde vorsichtig sein", versprach Coram-Till. „Zufrieden?"
    „Erst, wenn du zurückkommst", antwortete ich. „Es wird Zeit für dich, die Versammlung aufzusuchen."
    Abermals hatte sich eine sternenklare Nacht über diesen Teil von Connox gesenkt; die Versammlung der Rebellenführer von Queeneroch konnte beginnen. Nach unserer Zeitrechnung schrieb man den 5. August des Jahres 1220 Neuer Galaktischer Zeitrechnung.
    Coram-Till hatte für die Konferenz sein bestes Gewand angelegt; in dieser Hinsicht unterschieden sich die Gebräuche der Crypers wohl wenig von denen der Galaktiker. Er trug keine Waffe, weder offen noch versteckt.
    Coram-Till verabschiedete sich und ging. Wir durften nicht an den Beratungen teilnehmen, jedenfalls nicht, bis wir in aller Form aufgefordert wurden - entweder um Details der geplanten Zusammenarbeit zwischen Galaktikern und Crypers zu klären oder aber, im günstigsten Fall, um mit den Crypers zu einem förmlichen Bündnis zu kommen.
    Die Chancen stehen schlecht, nur 32 Prozent Wahrscheinlichkeit für ein Bündnis.
    Trostvoll war diese Anmerkung des Extrasinns nicht.
    Narr, ich bin nicht dazu da, dich zu amüsieren oder aufzuheitern!
    Wir warteten eine halbe Stunde und gaben den Crypers damit Gelegenheit, sich gebührend zu begrüßen, blumige Höflichkeitsfloskeln auszutauschen und die unvermeidlichen Zeremonielle abzuspulen, die solchen Konferenzen wohl überall vorangingen.
    Während sich die Anführer im Inneren der großen Kuppelhalle trafen, scharte sich das Fußvolk in gebührendem Abstand - a) von der Halle und b) voneinander - im Umkreis um den Konferenzort, jeder Clan für sich; und ob es dort ebenfalls waffenlos zuging, wagte ich nicht zu prognostizieren.
    Dann aktivierten wir unsere Spione ...
    Was uns geliefert wurde, waren optische und akustische Informationen. Wir konnten die Teilnehmer sowohl sehen als auch hören. Allerdings verteilten sich Bild und Ton auf jeweils drei Aufnahmegeräte, so daß es einiger Kombinationsgabe bedurfte, in dem Durcheinander zu erkennen, wer gerade was tat oder sagte.
    „Ammor-Res", murmelte Ronald Tekener bei der Betrachtung des Bildschirms. „Und Eser-Furron zu seiner Rechten und Karan-Kan zu seiner Linken. Diese Gruppe hat sich schon gefunden."
    Auf der anderen Seite - und das buchstäblich - hatten sich erkennbar die Gegner dieser drei zusammengefunden: Assyn-Stey, Caston-Pragama, genannt Capra, an seinem Exoskelett unschwer zu erkennen, und Coram-Till, unser Freund und Partner.
    Die beiden Gruppen saßen sich gegenüber, getrennt durch ein Becken, in dem Kohlestücke verbrannten und so für Licht und Wärme sorgten; vielleicht wurde dadurch auch verhindert, daß sich die Kontrahenten jederzeit an die Kehlen springen konnten.
    Auffällig war Radan-Mech, aus mehr als einem Grund.
    Zum einen trug er wieder den weiten Sternenmantel, den er umgelegt hatte, als handele es sich um ein Hoheitszeichen. Zweitens hatte er nach dem Betreten des Kreises einiges von dem feinkörnigen Sand mit dem Fuß zusammengescharrt und einen erhöhten Sitz geschaffen, auf dem er nun hockte und die anderen überragte. Und drittens wahrte er zu beiden Parteien einen hoheitsvollen Abstand von mehreren Metern.
    In dem Rededuell, das uns erwartete, gab letztlich, so vermutete ich, die Stimme von Radan-Mech den Ausschlag, somit der Wille des Dämonengebieters Dan-Sandin.
    „Laßt uns zur Sache kommen ..."
    Ammor-Res hatte das Wort ergriffen.
    „Worum geht es?"
    Eine rhetorische Frage zum Anfang, nicht ungeschickt. Zuerst einmal Gemeinsamkeit beschwören, ehe es zum Streiten kommt.
    „Es geht darum, daß wir zerstritten und zersplittert, wie wir sind, unsere Kräfte vergeuden und als Gegner für die Bedrücker Hirdobaans nicht ernst zu nehmen sind. Wem etwas am Wohlergehen der Crypers aus Queeneroch gelegen ist, wird mir daher zustimmen: Unsere Macht muß vereint und gebündelt werden. Nur dann sind wir imstande, den Hamamesch ernsthaften Widerstand entgegenzubringen,
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