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1759 - Die Outlaws von Unith

Titel: 1759 - Die Outlaws von Unith
Autoren: Unbekannt
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den Todesschreien der Unither. Selbst Roboter waren gegen die Attacke der Fermyyd keine große Hilfe.
    Als die Angreifer das Hauptdeck eroberten, wurde die Zentrale abgeschottet und durch einen Energieschirm gesichert. Doch Calmegs Hoffnung, die Fermyyd zu Verhandlungen zwingen zu können, erfüllte sich nicht; er gewann lediglich ein paar Minuten Atempause. Dann brach das Schirmfeld zusammen, die Schotten wölbten sich rotglühend nach innen und platzten unter dem Ansturm der blauschwarzen massigen Leiber.
    Was er jetzt noch retten konnte, war das eigene nackte Leben. Die Arme um den Rüssel erhoben, stand der Pilot inmitten der Zentrale und blickte den Fermyyd entgegen.
    „Wir kapitulieren", sagte er. Sein Translator übertrug die Worte ins gebräuchliche Hamsch.
    Ein Fermyyd fauchte ihn an. Aus der Nähe wirkten diese Wesen noch weitaus bedrohlicher.
    „Galaktiker, ihr habt den Kampf gewählt, ihr werdet sterben wie Kämpfer!"
    Der Fermyyd wandte sich ab. Aber Calmeg atmete zu schnell auf. Der eben noch eingerollte kräftige Schwanz peitschte auf ihn zu, so schnell, daß er zu keiner abwehrenden Reaktion mehr fähig war. Ein furchtbarer Hieb, der für jedes schwächere Wesen tödlich gewesen wäre, fegte Calmeg von den Beinen; im gleichen Moment fuhr der Fermyyd herum, und seine Hauer durchbrachen den Brustkorb des Unithers.
    Der Pilot der GABRET war auf der Stelle tot.
     
    *
     
    Zuckende, prasselnde Flammen und zum Husten reizender Qualm holten ihn aus dem Jenseits zurück. Seine Augen tränten, der Rüssel war verschwollen und ließ kaum noch Luft durch. Auf Ellenbogen und Knien stemmte Lissner sich hoch und schüttelte einen Wust von Splittern von sich ab. Sein Körper war zerschunden, wohl kaum eine Stelle, die nicht schmerzte, und Blut tropfte von seinen Händen.
    Zum erstenmal in seinem Leben verfluchte er die Tatsache, daß intelligente Wesen sich bekriegen mußten.
    Nichts in diesem Universum war es wert, daß Leben dafür geopfert wurde.
    Doch. Imprint-Ware!
    „Ausfallmeldung?"
    Keine Antwort.
    „Syntron, wie steht es um das Schiff?"
    Ein unverständliches Krächzen, mehr nicht. Dafür hektisch aufblinkende Kontrollen. Die Konverter würden durchgehen.
    „Wir müssen in die Boote. Beeilt euch!"
    Nur die Notbeleuchtung brannte. Das fahle rötliche Licht erinnerte an ein Leichentuch. Lissner war froh darüber, daß er die Toten und Verstümmelten jetzt nicht sehen mußte. Jede Auseinandersetzung mit Waffengewalt war grausam.
    Zausoff stand plötzlich neben ihm. Der Junge stand unter Schock, andernfalls hätte er die Schmerzen kaum ertragen, die ihm sein aufgerissener Rüssel bereiten mußte. Lissner stützte ihn, gemeinsam stiegen sie über die Trümmer hinweg. Viele hatten nicht überlebt. Es grenzte überhaupt an ein Wunder, daß die KALLASTO nicht sofort explodiert war; wahrscheinlich hatte sie die Wrackteile nur gestreift.
    Lissner half dem Jungen in einen Raumanzug. Zausorf wimmerte jetzt leise.
    Weiter, zu den Hangars mittschiffs. Der Bugbereich war abgeschottet. Lissner zweifelte nicht daran, daß niemand im Vorschiff überlebt hatte. Der Vakuumeinbruch war in Gedankenschnelle gekommen.
    Chaos und Zerstörung überall. Ohne die Raumanzüge hätten sie nicht einmal mehr den brennenden Korridor durchqueren können, hinter dem die Abzweigung zu den Hangars lag.
    Plötzlich Schreie im Helmfunk, die Aufforderung zu schießen. Dann ein Gurgeln.
    „Diese Bestien! Seht euch vor ihren Pranken vor! Laßt sie nicht durchbrech..."
    „Hier spricht Lissner. Was ist los?"
    Ein kurzes Zögern. Dann: „Die Fermyyd sind eingedrungen und töten alle. Wir können sie nicht aufhalten."
    „Bringt euch in Sicherheit, geht in die Boote! Es gibt nichts mehr, was zu verteidigen lohnt."
    „Wir kämpfen, Kommandant, wir ..." Ein Aufschrei, der angetan war, Lissners Nackenborsten aufzurichten, danach Stille.
    Das Hangarschott schwang auf. Lissner dirigierte den Jungen auf das nächste linsenförmige Beiboot zu. Vor ihm rannten noch drei Überlebende.
    „Das Innenschott schließen!"
    Keine Energie mehr.
    Lissner hastete an den anderen vorbei. Noch waren sie nicht gerettet, jeden Augenblick konnte die KALLASTO verglühen, oder die Fermyyd stürmten den Hangar.
    Im Pilotensitz kauerte eine einsame Gestalt. Andremon.
    „Ich wollte starten", stammelte er, „aber ich kann nicht. Ich will nur noch sterben."
    „Geh zur Seite!" herrschte Lissner ihn an.
    Schwerfällig winkte Andremon ab. „Der Tod ist wie eine Erlösung.
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