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1758 - Der Maschinenmensch

Titel: 1758 - Der Maschinenmensch
Autoren: Unbekannt
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Flüssigkeit paddelten. Teaser zählte zehn davon.
    „Was machen sie da drin, Teaser?" fragte Gyrengo.
    „Ich glaub', das Ding ist so was wie ein Antigravkran. Damit werden die ganzen Geräte bewegt.
    Außerdem werden die Geräte von einem Hüllfeld umgeben, das Beschädigungen verhindert. Das Ding funktioniert anders als alles, na ja, als das, was ich so kenne. So was gibt's in unseren Schiffen nicht. Auch nicht auf Sphinx oder anderswo. So was könnten wir gar nicht bauen."
    „So."
    Teaser spürte die ungewohnte Ausstrahlung so deutlich, daß er nur sehr schwer widerstehen konnte.
    „Ich will da hin, Gyrengo."
    „Na, dann gehen wir doch!"
    Sie rückten nahe an das Bassin heran. Keiner von beiden verstand, was die Hamamesch unter Wasser eigentlich taten. Allerdings lag der Gedanke nahe, daß sie einfach nur den Kran steuerten.
    Aber seit wann brauchte man dazu zehn Hamamesch? Hätte nicht einer gereicht? Und wieso unter Wasser? Die Händler von Hirdobaan hatten nicht mal funktionierende Kiemen.
    Niemand bemerkte sie - bis einer der Hamamesch im Bassin plötzlich die Augen aufriß. Er stieß einen lautlosen Ruf aus, der wohl lediglich in der Flüssigkeit des Behälters hörbar wurde.
    Die anderen neun fuhren sofort herum.
    Teaser kriegte ein mulmiges Gefühl. Er kam mit dem starren Blick dieser Augen nicht klar; Menschen konnte man wenigstens ansehen, was sie dachten.
    „Was jetzt, Gyrengo?"
    „Keine Ahnung. Warten wir mal, was sie tun."
    Die ungleichen Wesen - zehn im Wasser und zwei außerhalb - starrten einander an. Teaser Kroom war sicher, daß die Bedienungsmannschaft sie als Eindringlinge erkannt hatte.
    Sourvants und andere Diener der Hamamesch hätten wohl nicht nur einfach dagestanden und gestarrt. Gyrengo streckte auch noch das linke Bein aus, balancierte traumhaft sicher mit dem rechten, tastete mit nackten Zehen über das unbekannte Material.
    Er kümmerte sich überhaupt nicht um die zehn Wesen im Bassin. Unter den Hamamesch brach helle Panik aus.
    „Hör mal", meinte der Tomopat ungerührt, „du erinnerst dich doch an dieses Denkmal? An die graue Steinplastik, dieses zwanzig Meter hohe Ding?"
    Teaser schüttelte verwirrt den Kopf. Er konnte sich wohl erinnern, aber der Themenwechsel brachte ihn durcheinander. Da stand er und hatte Angst, sah sich gespenstisch starren Blicken ausgesetzt, und Gyrengo kam mit etwas, was mindestens eine halbe Stunde her war.
    „Du erinnerst dich nicht?"
    „Na ... Doch."
    „Wie viele Glieder hatte dieses graue Wesen?"
    „Zehn."
    „Und wie viele Hamamesch sind das?"
    Teaser mußte nicht mal überlegen. „Auch zehn!" rief er.
    „Und du erkennst die Verbindung nicht?"
    „Nein." Das mußte er allerdings kleinlaut zugeben.
    „Dann erklär ich's dir: Dieses zehngliedrige Wesen, das wir als Plastik gesehen haben, war eine Mischung aus Fisch und Qualle. Und hier sehen wir zehn Hamamesch, die unter Wasser arbeiten. Ich glaube jetzt, daß die Fischqualle den Kran gebaut hat. Einst hat sie in diesem Bassin gesessen und den Kran bedient."
    Kschuschii.
    Teaser konnte sich nicht richtig konzentrieren, weil die Hamamesch mit ihren Atemmasken immer noch nach draußen starrten. Keiner traute sich wohl hoch zu kommen, solange Teaser und der Tomopat hier standen.
    Das war ein lustiger Gedanke, fand er; wie konnte man Angst vor jemandem haben, der sich selbst fürchtete?
    Teaser riß den Mund zu einem Lachen auf. Und die Hamamesch zuckten beim Anblick seiner schliefen Zähne zurück.
    Sie kamen nicht mehr dazu, weitere Pläne zu schmieden.
    Im selben Augenblick schlugen mit einem schrillen Warnton ihre Funkgeräte an. Von der AKONIA traf der Rückruf ein, offenbar war am Rand des Systems eine fremde Flotte aus dem Hyperraum gekommen.
    Teaser muß plötzlich dran denken, wie es wäre, auf Horrigh zurückzubleiben. Einfach nicht mehr zurück ins Schiff. Er wird dann aber niemals sein Imprint-Warenstück bekommen. Und das braucht er!
    Nein, es ist nicht möglich ...
    Denn da ist immer noch die Admiralin. Sie hat dafür gesorgt, daß er niemals lebendig fliehen kann.
    In seinem Stirnband stecken zwei Mikrodetonatoren. Man kann sie nicht entfernen, weil sie tief in den Schaltungen sitzen; da, wo die Krakenfäden aus Metall mit dem Hirn verschmelzen.
    Wenn die Admiralin es will, dann zündet sie die Detonatoren mit einem Funkimpuls. Dann wird Teasers Kopf zerrissen. Die Vorstellung macht ihn ganz nervös, obwohl er weiß, daß es nicht mehr weh tun wird.
    „Teaser! He, Teaser
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