Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1758 - Der Maschinenmensch

Titel: 1758 - Der Maschinenmensch
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
die Hamamesch reagieren konnten, hielt kein einziger mehr seine Waffe in Händen.
    Statt dessen sanken sie mit blutigen Wunden zusammen; stöhnend, aber wenigstens noch am Leben. An Gegenwehr dachte keiner mehr. Aus den Fischmündern kamen glucksende, klagende Geräusche. Einer verlor das Bewußtsein. Teaser war jedoch sicher, daß er überleben würde, auch wenn er die fremden Körper nicht so gut kannte.
    „Sie haben Glück gehabt", sagte Gyrengo, als es vorbei war. „Ein Tomopat kann auch anders."
    Die Arme wanden sich ins Zwangsjackenkorsett des Ghyrd zurück. Sie waren vom Blut der Hamamesch befleckt, was ihn aber nicht zu stören schien.
    „Komm, Teaser! Wir wollen hier verschwinden."
    Teaser Kroom schaute sich ängstlich um, ob nicht ein anderer den Vorfall beobachtet hatte.
    Aber das war nicht der Fall, weil sie hier in der Nische standen.
    „Kleiner ... Was ist los?"
    Etwas ließ den Maschinenmenschen irinehalten.
    Er konnte sich nicht mehr vom Fleck bewegen, weil er plötzlich etwas spürte, was anders als die normalen Hamamesch-Geräte roch. Es verursachte ein ungewohntes Gefühl im Kopf, wie er's niemals vorher wahrgenommen hatte.
    Teaser zeigte aufgeregt in die Mitte des Areals.
    „Dahinten ist was, was ich sehen muß."
    Gyrengo wußte, daß der Maschinenmensch ein bißchen einfältig war, aber er nahm ihn trotzdem ernst.
    „Gut, Teaser", sagte er, „also schauen wir."
     
    *
     
    „Wir fliegen keinesfalls direkt nach Hirdobaan hinein", so hatte die Admiralin gesagt. Und gesagt war in ihrem Fall gleichbedeutend mit entschieden. „Man muß davon ausgehen, daß andere Galaktiker vielleicht schneller ans Ziel gelangen als wir. Was, wenn die besten Imprint-Waren schon abgeräumt sind?"
    Also orientierten sich die 438 Akonen-Schiffe der Stomal Zystaan auf diejenige Seite der Kleingalaxis, die von der Milchstraße am weitesten entfernt lag.
    „Dort sind wir die einzigen. Und die ersten. Wir holen uns alles, was wir kriegen können."
    Aber so einfach war es nicht gewesen. Denn niemand im Grencheck-Oktanten - so hieß diese Region - wußte über Imprint-Waren auch nur das allergeringste.
    Stomal Zystaan ließ zunächst einmal orten, abwarten, Fakten sammeln. Sie erfuhren alles über die Achtelung der Kleingalaxis, die angeblich auf einen uralten Krieg zurückging, über die Hamamesch als Herrschervolk, die Crypers-Rebellen, über Sourvants, Patruskee, Stuuhr und andere Intelligenzen.
    Horrigh stellte so etwas wie eine Verzweiflungstat dar. Es war die erste Station in Stomal Zystaans neuer Taktik.
    Irgendwer mußte etwas über Imprints wissen, denn schließlich war die Hamamesch-Karawane ja aus Hirdobaan gekommen. Also brauchten sie den Unbekannten nur aus seinem Versteck zu locken.
    Wenn jemand eine Handelsflotte von 2000 Schiffen ausrüstete, dann konnte das keine Privatperson sein. Dazu gehörten viele Planeten und Regierungen.
    Der Grencheck-Oktant war vom Ammach- und vom Omgenoch-Oktanten begrenzt. Entlang der Grenzen gruppierten sich die sogenannten Grenzländer-Stationen, über die jeder Hamamesch-Handel zwischen den Oktanten abgewickelt wurde. Das lag daran, daß die Grenzen eben von Hamamesch nicht überschritten werden durften.
    Adjutant Scherckel konnte das nur schwer begreifen. Akonen oder Terraner hätten solche Grenzen nie und nimmer akzeptiert. Die Hamamesch jedoch taten es, obwohl sie ansonsten zu praktisch jeder Schandtat fähig waren.
    Herrscher und Handelsfürst des Grencheck-Oktanten war der Hamamesch Martosch, der vom vierten Planeten des Systems der Sonne Kys seinen Oktanten mit eher lascher Hand regierte. Wo immer die Akonen aufgetaucht waren, hatten sie Anzeichen eines technologischen und zivilisatorischen Niedergangs bemerkt. Sie bezweifelten, daß dies am Herrscher lag. Aber den wahren Grund konnten sie auch nicht herausfinden.
    Stomal Zystaan jedenfalls beschloß, sich vom Kyssystem fernzuhalten. Sie hatte wohl die Absicht, den Handelsfürsten Martosch zu ärgern, aber offen die Stirn bieten, das wollte sie auf keinen Fall.
    Lieber bloß Sand ins Getriebe streuen ... Die Hamamesch so sehr ärgern, bis irgendwer höheren Orts aufwacht. Bis er genau die Sorte Informationen herausrückt, die wir haben wollen.
    Der Handelsherr Porrvich konnte natürlich nichts dafür, für die ganze Geschichte nicht.
    Andererseits war die Admiralin keine Person, die auf solche Dinge Rücksicht nahm.
    Die Prozession der Gleiter näherte sich einem armseligen, schwarzgeziegelten Exemplar von
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher