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1758 - Der Maschinenmensch

Titel: 1758 - Der Maschinenmensch
Autoren: Unbekannt
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erkundeten praktisch jede einzelne Räumlichkeit des Sternenschiffs. Sie identifizierten einen ehemaligen Antriebsbereich, auch einen Sektor, bei dem es sich wohl um Kabinentrakte handelte. Es gab allerdings keine Hinweise auf irgend etwas, was der Maschine auf Horrigh ähnelte.
    Durch einen der Risse verließen sie das Schiff wieder. Diesmal kamen sie auf der anderen Seite heraus, die der Space-Jet abgewandt war.
    Dreißig oder vierzig Sternenschiffe waren von hier aus gut erkennbar. Und als Teaser eines davon genauer betrachtete, hatte er wieder das seltsame Gefühl.
    Er streckte instinktiv die Hand aus. „Dahinten, Gyr! Da müssen wir hin!"
    Verglichen mit den anderen sah das Schiff, auf das er zeigte, ziemlich unbeschädigt aus.
    Gyrengo übernahm im freien Raum die Führung. So erreichten sie das Objekt binnen zehn Minuten. Hoffentlich finden wir die Space-Jet im Gewimmel wieder.
    Sie nahmen sich eine geschlagene Stunde Zeit, den fremden Raumer zu umrunden.
    „Vollständig intakt", murmelte Gyrengo über Funk. „Ich glaube aber trotzdem nicht, daß sich noch jemand an Bord befindet. Diese Flotte treibt seit langer Zeit hier. Vielleicht hat sie sogar jemand geparkt."
    „Und ist dann nie wiedergekommen?"
    „Oder so ähnlich."
    Der Tomopat suchte eine Schleuse, durch die sie das Innere erreichen konnten.
    „Du bist sicher, daß du da drinnen Geräte spürst, Teaser?"
    „Ja!" Er war schon ganz aufgeregt.
    Kurz darauf stießen sie mehr durch Zufall auf den ersehnten Zugang. Es handelte sich um eine schwer sichtbare Naht im Metall, die jedoch mit mehreren Bedienungselementen versehen war.
    Mit dem eigentlichen Öffnungsvorgang hatten die beiden nichts zu tun. Das übernahm der Pikosyn in Gyrengos Anzug.
    Der Pfortencomputer reagierte schließlich auf eine bestimmte Kodefolge. In der Sekunde darauf stand plötzlich eine leere Schleuse offen. Teaser zuckte zusammen. Er war sehr erschrocken, obwohl er mit so etwas gerechnet hatte.
    „Los, Kleiner! Wir gehen rein."
    Sie zogen sich nebeneinander in den dunklen Raum. Es gab nur einen einzigen Schalter; den preßte Gyrengo nieder.
    Und im selben Augenblick ergossen sich aus vorher unsichtbaren Düsen Ströme von öliger Flüssigkeit. Die ganze Schleusenkammer füllte sich bis oben hin, bis der Außendruck mehr als sieben Bar betrug.
     
    *
     
    Die Temperatur lag wesentlich niedriger als erwartet. Keine tausend Grad, wie Gyrengo gesagt hatte, sondern höchstens zwei- bis dreihundert, weil die Raumschiffswandung als guter Isolator wirkte. Wasser wäre längst zu Dampf geworden; die unbekannte Flüssigkeit besaß jedoch einen sehr viel höheren Siedepunkt.
    „Paßt das nicht hervorragend?" fragte Gyrengo über Funk. „Ich erinnere mich noch gut an das Bassin, das wir auf Horrigh gefunden haben. Ich nehme an, daß in dem genau dieselbe Flüssigkeit drin war."
    „Meinst du, daß wir hier diese Kschuschii-Quallen finden?"
    Der Tomopat lachte. „Nein, Teaser. Das glaube ich kaum. Ich denke schon, daß wir es mit Kschuschii-Schiffen zu tun haben und sie mit diesen Raumern einst nach Hirdobaan gekommen sind. Aber ich kann mir nicht vorstellen, daß noch welche von ihnen leben. Jedenfalls nicht in dieser Flotte."
    Kurz darauf, als die Schleuse bis zum letzten Winkel gefüllt war, öffnete sich automatisch das Zwischenschott, das sie noch vom Inneren des Schiffes trennte.
    Dahinter herrschte diffuses Zwielicht, von der Flüssigkeit hundertfach gebrochen. Teaser erkannte einen Korridor. Seine Länge konnte man jedoch wegen der Sichtverhältnisse schlecht abschätzen.
    „Wir sehen uns das an. Komm!"
    Teaser versuchte, sein Rückenaggregat zur Fortbewegung zu benutzen, doch dafür war der Anzug nicht gebaut. Jetzt hätten sie Tauchanzüge haben müssen. Da das nicht der Fall war, versuchten sie es mit schwimmenden Bewegungen.
    „Klappt's, Teaser?"
    „Kein Problem."
    Er konnte besser schwimmen als der Tomopat, der ja alles mit den Beinen machte.
    Im Gegensatz zum ersten, völlig geplünderten Schiff existierten hier guterhaltene Reste der Einrichtung.
    Seltsam sah das aus, wenn aus den Wänden, aus der Decke und dem Boden gewundene Stangen ragten. Wahrscheinlich, damit man sich dran festhalten kann. Die Stangen waren vielleicht so etwas Ähnliches wie Sessel oder Sofas an Bord galaktischer Schiffe.
    Überall lagen kleine Würfel herum. Die Dinger hatten Farben zwischen Gelb und Rot und wiesen jeweils zwölf Zentimeter Kantenlänge auf. Teaser nahm sie mit seinem
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