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1757 - Endstation Tod

Titel: 1757 - Endstation Tod
Autoren: Unbekannt
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werden vielleicht einige ihrer Karawanen zurückkehren - aber niemals mit solchen Schätzen wie unsere! Solange das alte Gesetz gilt, daß einmal erschlossenes Neuland nur dem gehört, der es zuerst betreten hat, haben sie in Aquonia auch nichts zu suchen!"
    „Optimist", flüsterte Mike seinem Vater zu, als Galavan eine Pause machte und seine Händler ihm applaudierten.
    Galavans Bild war auch jetzt mehrmals gestört worden, doch den Wortlaut seiner Botschaft hatten Morgans Spezialisten im wahrsten Sinn des Wortes „reparieren" können. Wo der Sinn klar war, konnten fehlende Passagen überbrückt werden.
    Nun machte der Handelsfürst eine Geste, und im Holo waren Hamamesch zu sehen, offenbar Wissenschaftler, die mit und an den Hanteln arbeiteten. Immer wieder gab es dazu Kommentare, die hervorhoben, wie großartig die Technologie der Hanteln sei - obwohl an keinem einzigen Beispiel gezeigt wurde, was man damit eigentlich hatte anfangen können.
    Es blieb bei den sich überschlagenden Begeisterungshymnen an die Hanteln und das technische Können der Aquonier, aber im selben Zug wurde über die eigene Unzulänglichkeit geklagt. Und tatsächlich ergab sich für die Betrachter der alten Daten ein sehr jammervolles Bild der Hamamesch-Techniker und -Wissenschaftler, die monate- und jahrelang vergeblich versuchten, dem Geheimnis (das für die Galaktiker vorerst wohl ein Geheimnis bleiben sollte) der Hanteln auf die Spur zu kommen.
    „Es scheint sich nicht um Imprint-Waren zu handeln", stellte Bully fest, als dieser Teil der Berichterstattung beendet war und der Handelsfürst wieder in Großaufnahme erschien. „Jedenfalls keine, die Schaden bei den Hamamesch anrichteten."
    „Was uns die Hanteln nur noch rätselhafter macht", ergänzte Tifflor.
    „Ich habe eine Entscheidung getroffen", verkündete der seit etlichen Jahrhunderten tote Handelsfürst des Mereosch-Sektors. „Ich glaubte, daß unser Volk in der Lage sei, das Geheimnis der Aquonier-Waren zu ergründen, indem wir sie öffneten, untersuchten und nachbauten. Diese Hoffnung hat sich nicht erfüllt - zu meiner grenzenlosen Enttäuschung. Ich gebe deshalb jetzt, in diesem Augenblick, meine Zustimmung dazu, eine zweite Karawane nach Aquonia auszurüsten.
    Jeder Händler, der will, mag sich an ihr beteiligen. Was die Zahl der Raumschiffe betrifft, setze ich keine Grenzen nach oben - außer, daß eine gewisse Anzahl von Schiffen in Mereosch bleiben muß, um Binnenhandel und Ordnung zu garantieren. Es werden magere Jahre auf uns zukommen - doch ich weiß, daß wir nach der Rückkehr der Handelskarawane reicher und mächtiger sein werden denn je."
    „Du meinst, dich, alter Halunke", sagte Mike, als Galavans Gesicht in der Holokugel verblaßte.
    „Reichtum und Macht für dich. Du hast den Ruhm und die Ehre vergessen."
    Was dann kam, das verschlug ihnen den Atem.
     
    *
     
    Man schrieb das Jahr 853 Pen. Somit waren seit der Rückkehr der ersten Aquonia-Karawane fünf Hirdobaan-Jahre vergangen, und seit Galavans großer Ankündigung eines neuen Aufbruchs eines.
    Am 7. Kalim 853 Pen übertrug die Mereosch-Außenstation-3 den Vorbeiflug von nicht weniger als zweitausend Großtransportern, die aus Hirdobaan kommend, in den Normalraum zurückfielen, um dann in Richtung intergalaktischer Leerraum - und Aquonia, wie leicht zu erraten war - erneut in den Hyperflug einzutauchen; jeweils einige Lichtminuten entfernt.
    Das überaus beeindruckende Schauspiel, das wohl zum späteren Ruhm seines Initiators in epischer Breite aufgezeichnet worden war, dauerte fast drei Stunden. In dieser Zeit kamen immer wieder Kommentare, die teilweise ein unerwartetes Maß an Offenheit enthielten.
    So wurde keineswegs verhehlt, daß Mereosch bis zur Rückkehr der Karawane düstere Zeiten zu erwarten hatte. Fast alle Ressourcen waren bei dem Gewaltakt der Ausrüstung dieser Expedition erschöpft worden. Mereosch würde mindestens anderthalb Jahrzehnte lang in Armut leben. Daß seine Bewohner und die verantwortlichen Händler das Wagnis dennoch auf sich nahmen, vergrößerte das Rätselraten um das, was an den Hanteln und eventuell anderen Gerätschaften der Aquonier denn so unglaublich gewesen sein konnte.
    „Ende?" fragte Mike, als das Bild im Holo Risse bekam und sich puzzleartig aufzulösen begann. „War das schon wieder alles?"
    „Wie kann man nur so ungeduldig sein", beschwerte sich Morgan. „Sieh weiter zu! Es werden wieder Jahre übersprungen - sechzehn Hirdobaan-Jahre, um genau zu sein.
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