Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1757 - Endstation Tod

Titel: 1757 - Endstation Tod
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Krankenstationen entfernt. Cyta Dow brauchte für den Weg höchstens eine Minute, bei normalem Tempo.
    „Was ist eigentlich wirklich los, Mike?" wollte Arfe Loidan wissen. „Hat sie etwas angestellt?
    Suchst du deshalb nach ihr? Ich weiß natürlich, daß sie sogar schon mal mit euch Hohen Herrschaften im Einsatz war - auf einem dieser verrückten Sampler-Planeten, oder? Aber daß du jetzt soviel Interesse zeigst..."
    „Ich bin nicht in sie verliebt", tröstete er. „Kein Grund zur Eifersucht, Chefin."
    „He, hallo!" tat sie empört. „Das mir in meinem Alter. Ich meine, biologisch könnte ich ja deine ..."
    „Die Tür ist offen", sagte Mike, der ihr gar nicht richtig zuhörte. Er betätigte den Mechanismus, und vor ihm bildete sich ein Spalt in der Korridorwand, dann eine meterbreite Öffnung. „Sie war nicht verriegelt."
    Er lief in die Kabine. Cytas Wohn- und Schlafbereich war leer, die Hygienezelle ebenfalls. Alles wirkte aufgeräumt - nicht so, als habe die Bewohnerin Hals über Kopf die Flucht ergriffen.
    „Gehst du jetzt nicht etwas zu weit, Mike?" fragte Arfe, es klang jetzt ziemlich ernst. Sie wußte nicht, was hier gespielt wurde, schien sich jedoch dazu berufen zu fühlen, daß die Intimsphäre einer ihrer tüchtigsten Mitarbeiterinnen gewahrt blieb. „Was, zum Teufel, suchst du da?"
    „Wenn ich es wüßte, Arfe", seufzte er, die Umgebung mit Blicken abtastend. „Wenn ich es selbst nur wüßte."
    Sie trat an ihm vorbei und hob ein Stück Stoff von der Liege.
    „Cyta hatte sich anscheinend schon umgezogen, als sie ihre Kabine verließ", stellte sie fest. Sie bemerkte seinen überraschten Blick. „Na klar, sie erscheint immer in ihrer Dienstkombination zur Arbeit, wie wir alle. Das hier ist das, was sie trug, als wir miteinander sprachen."
    „Als sie ihre Kabine verließ ..."
    „Na ja - muß sie doch, und zwar in Eile, wenn sie schon vergaß, die Tür zu verriegeln. Es braucht uns nicht zu verwundern. Cyta ist gründlich und pünktlich, bei allem, was sie tut. Sie wollte rechtzeitig wieder auf ihrem Posten sein." Arfe kniff die Brauen zusammen. „Aber verdammt noch, was wird denn nun eigentlich gespielt? Was hat die Kleine ausgefressen?"
    „Hoffentlich nichts!" antwortete Michael, schon im Laufen. „Drück ihr die Daumen, Chefin, daß ich mich irre!"
    „Aber worin denn?" rief die Medizinerin hinter ihm her.
     
    *
     
    Cyta Dow hatte ihre Kabine verlassen, um pünktlich zum Dienst zu erscheinen.
    Mike Rhodan glaubte Arfe. Die Chefmedikerin war davon überzeugt, daß Cyta ihr Quartier in der Absicht verlassen habe, ihre Arbeit zum Schichtbeginn wiederaufzunehmen und sich weiter um die immer noch in Massen eintreffenden Imprint-Outlaws zu kümmern - oder um deren Überwachung.
    Aber sie war nicht angekommen.
    Also gab es zwei Möglichkeiten: Entweder hatte Cyta Arfe die Unwahrheit gesagt, oder sie war unterwegs aufgehalten worden.
    Im ersten Fall konnte sich Mikes Verdacht bestätigen, daß allein schon die Nähe ihres Bruders, von dem sie nichts wissen konnte, verändernd auf ihre Psyche gewirkt hatte.
    Im zweiten Fall mußte er ihre Spur finden, was in den weiten Korridoren der BASIS ganz bestimmt alles andere als einfach war.
    Aber er mußte sie in beiden Fällen so bald wie möglich finden. In Luft aufgelöst konnte sie sich nicht haben - vielleicht hatte sie einen Transmitter benutzt. Sonst war sie noch in der Nähe.
    Mike war auf einem Transportband ein Stück des kürzesten Weges von ihrer Kabine zu ihrem Arbeitsplatz in der Medo-Abteilung Igelaufen. Nun fragte er über sein Armbandgerät in der Zentrale nach, wie viele Personen welche Transmitter der BASIS in den letzten drei Stunden benutzt hatten, um an Bord eines anderen Schiffs zu gelangen.
    Wenn etwas zufriedenstellend war, dann die Antwort. Sie lautete in allen drei Fällen: negativ.
    Also war Cyta Dow noch an Bord der BASIS.
    Mike konnte sie natürlich unter einem Vorwand ausrufen lassen, aber das war nur ein flüchtiger Gedanke. Eine düstere Ahnung sagte ihm, daß hier etwas ganz und gar nicht stimmte und daß dies überhaupt nichts mit den Befürchtungen zu tun hatte, die er selbst hegte und die mit Cyrn zu tun hatten.
    Sein Verdacht bestätigte sich fast im gleichen Moment auf dramatische Art und Weise.
    Ein Alarm jaulte durch die Korridore. Mike, schon wieder auf dem Weg, schaltete sich zu und hörte aus der Zentrale, daß eine Handvoll Imprint-Outlaws damit gedroht hätten, zwei gefangengenommene Geiseln umzubringen,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher