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1755 - Die FÃŒrstin und der Outlaw

Titel: 1755 - Die FÃŒrstin und der Outlaw
Autoren: Unbekannt
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hatte.
    Das Aufputschmittel überdeckte ein wenig das Verlangen nach Imprint-Objekten. Mein Verstand wurde klarer.
    Ich mußte mit Harold sprechen: Wir mußten unsere weiteren Schritte abstimmen.
    Wir alle waren zwar eine Zweckgemeinschaft. In Wirklichkeit dachte jeder nur an sich und seinen Vorteil.
    Das war nicht nur mir klar. Aber niemand sprach das an. Man hätte es als ein Zeichen von Schwäche deuten können.
    Daß man Harolds und meine Entscheidungen akzeptierte sowie unsere Befehle befolgte, lag allein daran, daß man glaubte, dadurch schneller in den Besitz der begehrten Waren zu gelangen.
    Und daß ein Esker Harror nicht zimperlich war, hatte schon so mancher zu spüren bekommen.
    Diesen zusammengewürfelten Haufen konnte man nur mit eiserner Faust führen.
    Zur Not standen Harold und mir noch ein paar Roboter zur Verfügung, die nur uns gehorchten. Sie konnten schnell für Ruhe und Disziplin sorgen, wenn jemand zu deutlich über die Stränge schlug.
    Auch Harold Nyman hatte sich in seine Privaträume zurückgezogen. Die angeordnete Pause sollte eine weitere Stunde dauern. Dann wollten wir uns erneut beraten.
    Ob ich andere wichtige Personen, etwa den Physiker Nom Teuschel, den Swoon-Chemiker Edmanol oder die Cheftechnikerin Piann Berkuda, daran teilnehmen lassen würde, mußten Harold und ich noch entscheiden.
    Verzichten konnten wir jedenfalls auf einen Mann nicht: Das war Ov-To Schekkel, unser Chefmediker.
    Ich haßte den Ara wie die Pest, aber ich war auf seine medizinischen Urteile angewiesen.
    Ov-To war ein Ekel, das jeden Patienten am liebsten in Todesangst versetzte und sich dann an der erzeugten Angst berauschte. Wahrscheinlich unterdrückte er damit seine Gier nach Imprint-Waren.
    Ov-Tos Hauptaufgabe - neben der normalmedizinischen Betreuung - bestand darin, die Mannschaft genau zu beobachten. Harold und ich rechneten mit Reaktionen, die wir gar nicht brauchen konnten. Dazu gehörten Mord- und Selbstmordversuche ebenso wie Sabotageakte oder andere unsinnige Taten.
    Das Summen des Interkoms schreckte mich hoch. Ich drückte auf die Empfangstaste.
    Das hochrote Gesicht von Fyrtedex erschien. Der junge Mann war ein Akone, der es schon früh im akonischen Geheimdienst zu etwas gebracht hatte. Seine Fähigkeiten im Ausspionieren von verborgenen Geschehnissen oder im Aufklären von undurchsichtigen Zusammenhängen waren beachtlich.
    Ich konnte Fyrtedex ebenfalls nicht leiden. Er war ein schleimiger Bursche, der sich nur ein Ziel gesetzt hatte: Er wollte für mich den treuen Diener spielen.
    Mir war natürlich klar, warum er das tat. Wenn wir irgendwann auf die Imprint-Waren stoßen würden, dann war klar, daß sich Leute wie Harold, Ov-To Schekkel, Piann Berkuda oder ich zuerst damit eindecken würden. Und da hoffte der vielleicht dreißigjährige Akone sehr schnell ein Stück vom großen Kuchen abzubekommen, wenn er mir gegenüber den Unterwürfigen mimte.
    „Da geschehen sehr merkwürdige Dinge", feerichtete er hastig mit leiser Stimme. Dabei blickte er sich ständig unruhig um, als könne ihn jemand beobachten. „Auf Deck G-17, Harry."
    Daß er mich mit meinem Spitznamen ansprach, war schon mehr als eine plumpe Vertraulichkeit, aber ich ließ ihn gewähren.
    „Weiter!" herrschte ich ihn an.
    „Ein paar von unseren Leuten haben bei den Kämpfen auf SCHERMOTT drei Fremde entführt."
    Fyrtedex sprudelte die Worte hastig hervor. „Es hat wohl niemand bemerkt. Jetzt mißhandeln sie die Entführten, denn sie wollen sie dazu bringen, den Aufbewahrungsort von Imprint-Waren zu verraten."
    Die Meldung paßte in das allgemeine Lagebild. Mit solchen und ähnlichen Einzelaktionen mußte ich ständig rechnen.
    „Ich werde mich darum kümmern", versicherte ich dem Akonen. „Begib du dich in die Zentrale und beobachte, was sich im weiteren Umfeld tut. Ich erwarte einen detaillierten Bericht in einer halben Stunde."
    „Selbstverständlich, Chef", beeilte sich Fyrtedex. Die Röte in seinem Gesicht wurde intensiver.
    „Du weißt, ich bin dein gehorsamer ..."
    „Schon gut!" unterbrach ich ihn barsch. „Verschwinde endlich!"
    Dann setzte ich mich mit Harold Nyman in Verbindung. Der BASIS-Veteran aktivierte seine Optik, als er mich an der Stimme erkannt hatte.
    Ich berichtete ihm von der vermutlichen Entführung.
    „Solche Aktionen gefährden unsere Sicherheit", sagte ich zum Schluß.
    „Wir treffen uns in zehn Minuten auf Deck G-16", schlug mein Partner ohne lange Umschweife vor.
    „Ich bringe zwei
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