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1755 - Die FÃŒrstin und der Outlaw

Titel: 1755 - Die FÃŒrstin und der Outlaw
Autoren: Unbekannt
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verschrobene Sekte berühmt gemacht hatte. Sie erzählten allen anderen Lebewesen die Geschichte von einer silbernen Gottheit im Zentrum des Universums.
    Dabei taten sie sehr allwissend. Diese Gottheit sei es, die die Geschicke aller Wesen lenkt.
    Man müsse nur in sich hineinhorchen, um die Botschaft zu verstehen, nach der man sich richten soll. Und wenn man das täte, befände man sich auf dem Weg zum Paradies.
    Daneben kannten sie aber noch endlos viele andere Geschichten.
    Sie galten sowohl als liebenswerte Spinner wie auch als glänzende Unterhalter in Hirdobaan.
    Bei ihren kleinen und unbedeutenden Handelsgeschäften, mit denen sie sich über Wasser hielten, blieben sie stets grundehrlich.
    In den Grenzländerstationen wurden sie gern gesehen, denn sie konnten über Stunden und Tage die Zuhörer mit ihren Geschichten faszinieren. Daher rührte auch der Beiname „Prediger".
    Ich war mir in einem Punkt sehr sicher: Die braven Patruskee konnten uns bei der Suche nach Imprint-Waren nicht weiterhelfen. Und daß ausgerechnet die drei Kämpfernaturen von Ertrus diese unschuldigen und liebenswerten Burschen in ihre Gewalt gebracht hatten, mißfiel mir sehr.
    Tereck, Jusper und Gynav hatten schon mehrmals für Unruhe an Bord gesorgt. Da sie keine technische und nur eine dürftige Ausbildung als Raumfahrer besaßen, waren sie ohnehin nicht sehr nützlich. Wo sie sich während der Kämpfe in und um SCHERMOTT herumgetrieben hatten, wußte ich nicht.
    „Diese Kerle haben einen Denkzettel verdient", knurrte ich entschieden.
    Wütend stapfte ich den Gang entlang. Auf mein Winken schlossen sich Harald Nyman und die Roboter mir an.
    Der Eingang zu dem von Edmanol bezeichneten Raum war verriegelt. Dank meiner Vollmachten an Bord der ORMIGO stellte das kein Hindernis dar.
    Das Schott glitt zur Seite. Was ich sah, machte mich noch wütender.
    Drei Patruskee lagen auf dem Fußboden. Davor stand einer der drei Ertruser: Tereck, der auf Ertrus eine Kampfschule geleitet hatte. An den geschwollenen Stellen auf den Körpern der drei Fremdwesen konnte ich erkennen, daß sie bereits mißhandelt worden waren.
    Die beiden anderen Ertruser, Jusper und Gynav, starrten uns nur kurz an. Dann stießen sie ein Kampfgeheul aus und wollten sich auf uns stürzen.
    Ich überließ den Robotern das Feld. Sie überwältigten die Ertruser sehr schnell, indem sie befehlsgemäß ihre Paralysestrahler einsetzten.
    Die drei Prediger erhoben sich mühselig vom Boden. Anfangs torkelten sie ein wenig herum, aber dann fanden sie schnell wieder ihr Gleichgewicht.
    „Sperrt die drei Kerle ein!" befahl Harold Nyman. „Vier Wochen Arrest!"
    Ich wandte mich an die Patruskee.
    „Es tut mir leid", sagte ich, „daß ihr mißhandelt worden seid."
    Die Prediger schwiegen. Sie schienen doch sehr mitgenommen zu sein.
    „Ich lasse ein Beiboot klarmachen", bot ihnen Harold an. „Es bringt euch zurück nach SCHERMOTT. Zuvor möchte ich aber von euch hören, was diese drei Burschen von euch gewollt haben."
    „Die silberne Gottheit stehe uns bei", jammerte einer von ihnen und rollte die großen, gelben Augen. „Sie redeten im Wahn und ohne Kenntnis der kosmischen Zusammenhänge. Sie verlangten Auskünfte über Dinge, die wir nicht kennen. Über Dinge, die auch die silberne Gottheit nie erwähnt hat."
    Ich winkte ab. Das Gespräch war sinnlos. Neue Erkenntnisse waren nicht zu erwarten.
    Die Roboter schafften die drei gelähmten Ertruser hinaus.
    Mein Armbandgerät summte, und ich hielt es ans Ohr.
    „Hier Fyrtedex", hörte ich. „Chef! Komm sofort in die Kommandozentrale. Wir empfangen eine Nachricht von höchster Bedeutung."
    „Ich werde benötigt", erklärte ich nur. „Harold, das bißchen hier schaffst du allein. Wir treffen uns wie verabredet in 40 Minuten zusammen mit Ov-To Schekkel."
    Ich wartete keine Reaktion ab und eilte davon. Fyrtedex' Stimme hatte wirklich aufgeregt geklungen.
     
    *
     
    In der Kommandozentrale erwartete mich ein aufgeregter Nom Teuschel. Der Physiker und Leiter der wissenschaftlichen Abteilung war sichtlich verärgert.
    Teuschel war ein Schrank von Mann, zwei Meter groß und einen Meter breit. Auch die Cheftechnikerin Piann Berkuda war anwesend. Mit ihren 1,90 Meter stand sie Teuschel an Körpergröße nur wenig nach. Die beiden redeten selten miteinander, denn es war ein offenes Geheimnis an Bord, daß niemand sich gern mit der Berkuda anlegte.
    Die Frau war nicht weniger unmutig. Und Ov-To Schekkel, der widerliche Ara, spuckte
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