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1755 - Die FÃŒrstin und der Outlaw

Titel: 1755 - Die FÃŒrstin und der Outlaw
Autoren: Unbekannt
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bekommt, was ihr braucht. Wenn ihr jetzt einen Silberstreifen am Horizont seht und rebellisch werdet, dann jage ich jeden Aufrührer von Bord. Ihr wißt, daß wir für diesen Fall Vorsorge getroffen haben. Verlaßt euch auf Harold und mich. Hirdobaan ist groß genug.
    Es muß hier Milliarden von Imprint-Waren geben. Außerdem haben wir die Zusage der Hamamesch aus der Milchstraße. Denkt daran! Dreht also jetzt nicht durch!"
    Harold Nyman war eingetreten, während ich noch sprach. Fyrtedex hatte sich an seine Seite geschlichen und ihn bestimmt längst über die wichtigsten Punkte informiert.
    Nom Teuschel ballte die Hände zu Fäusten und knirschte hörbar mit den Zähnen. Aber er gab nach.
    Ich hatte es nicht anders erwartet. Ohne Harold und mich war dieser Haufen verloren. Und das wußten sie alle.
    „Harold und ich starten in zehn Minuten", teilte ich den Anwesenden mit. „Das Kommando an Bord übernimmt Suee Wollenzi. Wenn ich von ihr Klagen höre, so ist der Verursacher automatisch bei der Verteilung der Imprint-Waren ausgeschlossen."
    Ich hatte mir meine Schritte genau überlegt. Daß ich Harold überging, der ja eigentlich der Kommandant war, spielte keine Rolle. Der stärkere Typ war ohnehin ich. Auch das wußten alle.
    Suee Wollenzi, die gerade 1,65 Meter große Mathematikerin, war von der Statur her die denkbar ungeeignetste Person für dieses Kommando.
    Sie sah immer so aus, als würde sie jeden Moment zerbrechen. Ihre sehr schlanke Figur und die langen, braunen, glatten Haare unterstrichen diesen Eindruck.
    Großes Durchsetzungsvermögen sagte man ihr auch nicht nach. Oft verkroch sie sich in ihrer Kabine und kam nur heraus, wenn man nach ihr rief.
    Daß sie dennoch sehr behend war, hatte ich einige Male beobachten können. In ihrem Fachgebiet Mathematik war sie fast ein Genie. Eine solche Person brauchte man an Bord eines Raumschiffs, denn in gewissem Rahmen konnte sie einen gestörten oder ausgefallenen Syntron ergänzen.
    Hinzu kam ein Gerücht: Es besagte, daß sie aufgrund einer beträchtlichen Erbschaft dafür gesorgt hatte, daß große Mengen von High-Tech-Tauschgut an Bord der ORMIGO hatten verladen werden können.
    Die unberechenbaren Hitzköpfe wie Nom Teuschel, Piann Berkuda oder Ov-To Schekkel konnten sich nun gegenseitig aufreiben. Aber keiner von ihnen würde es wagen, das schwächste Glied in der Kette, eben die schmächtige Suee, anzugreifen.
    Er hätte sofort die Front der anderen gegen sich gehabt. Was auf den ersten Blick wie eine Fehlentscheidung aussah und einem Pulverfaß glich, war vielleicht während unserer Abwesenheit stabiler als ein starker Mann an der Spitze.
    Harold Nyman sagte auf dem Weg zum Hangar zunächst nichts. Erst als sich Fyrtedex auf mein Zeichen zurückzog und wir allein waren, rückte er mit seinen Bedenken heraus.
    „Du zeigst eine deutliche Neigung zu Alleingängen, Partner", sagte er mit hörbarem Vorwurf.
    „Ich mußte schnell und entschlossen handeln", behauptete ich ungerührt. „Ich wußte nicht, wo du steckst. Jedes Warten hätte unsere Chancen verringern oder gar unmöglich machen können."
    „Man kann es so sehen", meinte der BASIS-Veteran. „Ich sehe es aber anders. Ich werde dich etwas besser im Auge behalten müssen."
    Ein Wunder war es nicht, daß er jetzt anfangen wollte, mich zu belauern. Ich mißtraute ihm ebenfalls.
    „Wir müssen zusammenhalten", sagte ich und wunderte mich, wie leicht diese Zwecklüge über meine Lippen kam. „Sonst erreichen wir nichts. Und wenn ich manchmal zu schnell für dich reagiere, dann hat das zwei Gründe: Ich bin erstens jünger und dir zweitens, nicht zuletzt wegen meiner Medikamente, körperlich und geistig überlegen. Du kannst es mir ruhig anrechnen, daß ich das nicht stärker ausnutze."
    Er blickte mich an und schwieg.
    Ganz schön dreist, glaubte ich in seinen Gedanken zu lesen.
    Ich machte den Zehn-Meter-Diskus startklar. Zusätzlich legte ich meinen SERUN an. Harold folgte stumm meinem Beispiel.
    Wir legten ab. Harold fand in dem Getümmel von galaktischen Raumschiffen schon bald den Hamamesch.
    Der Schriftzug SETTELDOOR prangte auf beiden Seiten des Rumpfes. Der Optosensor meines in den SERUN integrierten Translators übersetzte den Namen. Der Sekretär hatte also sein Flaggschiff nach sich selbst benannt. Oder war es umgekehrt?
    Wir legten am Heck an. Ein großes Hangartor öffnete sich.
    Ich lenkte unseren Diskus hinein. Die äußere Schleuse wurde verriegelt, die innere glitt in die
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