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1752 - Als die Templer brannten

1752 - Als die Templer brannten

Titel: 1752 - Als die Templer brannten
Autoren: Jason Dark
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seiner Frau zu. Sie wollte aber etwas wissen und fragte nach, wie er sich fühlte.
    »Abwartend.«
    »Du hast keine Angst?«
    »So ist es.«
    Und es war doch anders. Oder es wurde anders, denn Godwin spürte, dass sich innerhalb des Sessels etwas getan hatte. Hier waren Kräfte freigelegt worden, die nicht von dieser Welt stammten. Noch hätte der Templer die Gelegenheit gehabt, ihnen zu entgehen, doch dann war es vorbei. Die andere Macht kam mit Wucht.
    Der Sessel fing an zu vibrieren, Godwin fürchtete schon, dass er auseinanderfallen könnte, was nicht geschah. Er hatte nur den Eindruck, von zahlreichen Schlägen aus dem Unsichtbaren getroffen zu werden. Sein Kopf flog von einer Seite zur anderen, die Knochen vibrierten, etwas kam auf ihn zu und erreichte ihn als eine große Welle, die ihm alles nahm, vor allen Dingen die Sicht.
    Godwin wusste nicht mehr, wo er sich befand. Er konnte es auch nicht nachvollziehen, ob man ihm noch seinen Willen gelassen hatte, jedenfalls war der Druck zu stark geworden...
    ***
    Sophie Blanc saß auf ihrem Platz. Sie hatte ihren Gatten nicht aus den Augen gelassen und war bereit, ihm sofort zu Hilfe zu kommen, wenn etwas Schlimmes passierte.
    In diesem Fall war es für die Beobachterin nicht schlimm, sondern nur fremd.
    Ihr Mann hätte sich auch etwas anderes einfallen lassen können, aber er wollte ein bestimmtes Ziel finden. Sie kannte ihn. Und sie wusste auch über die Möglichkeiten, die ihr blieben.
    Entweder verschwinden oder durchhalten.
    Sie hatte sich für die letzte Möglichkeit entschieden. Sie wollte sehen, was mit Godwin geschah.
    Er kämpfte. Er wollte nicht so leicht nachgeben, aber es hatte für ihn keinen Sinn. Er geriet in einen Strudel, den sie nicht kannte und der ihn brutal auf seine Seite zerrte.
    Dann war es vorbei.
    Der Templer hockte starr auf dem Knochensessel und machte nicht den Eindruck, als würde er noch leben. Genau das konnte Sophie nicht zulassen. Zwar zitterte sie, aber sie wollte mehr wissen. Er durfte nicht tot sein. Er hatte noch immer eine Aufgabe zu erfüllen. Egal, wo er sich geistig aufhielt, er brauchte Unterstützung.
    Im Moment war da nichts zu machen.
    Sophie hatte eine andere Idee. Sie wusste zwar nicht, wo er sich zu diesem Zeitpunkt geistig bewegte, aber sie wollte unter allen Umständen die Verbindung zu ihm nicht abreißen lassen.
    Dazu benötigte sie ein Hilfsmittel. Nach ihm musste sie nicht lange suchen, sie brauchte nur an den Schreibtisch ihres Mannes zu gehen und eine bestimmte Schublade zu öffnen.
    Sie glitt wunderbar leicht hinaus, und Sophie brauchte keinen zweiten Blick, um zu erkennen, was da lag.
    Es war ein Würfel!
    Kein normaler, sondern einer, der eine bestimmte Größe hatte. Es war nicht zu erkennen, aus welchem Material er genau bestand, aber er wies eine besondere Farbe auf.
    Man konnte von einem tiefen Rot oder Violett sprechen. Jedenfalls war es ein besonderer Würfel, zudem geheimnisvoll, denn an verschiedenen Stellen bot er Einblicke in sein Inneres.
    Sie wog ihn in der Hand und warf einen Blick auf den Sessel.
    Ihr Mann hockte noch immer dort und hatte sich nicht um einen Zentimeter bewegt. Er atmete, aber man musste schon sehr genau hinschauen, um das zu entdecken.
    Sophie wusste, dass sich der Geist ihres Mannes woanders befand.
    Sie durfte den Würfel nicht loslassen. Es musste etwas passieren, es würde etwas passieren.
    Sie brauchte nur ein wenig Geduld...
    ***
    »Sie können sich jetzt wieder anziehen, Mister Sinclair. Doktor King wird dann zu Ihnen kommen und einige Takte mit Ihnen reden.« Die Schwester, eine ältere Frau, die kurz vor der Pensionierung stand, nickte mir noch zu und entfernte sich mit schnellen Schritten.
    Zurück ließ sie mich in einem Gang oder Flur, der jeden Patienten wie eine Schnellstraße zum Friedhof vorkommen musste. Denn in diesem Bau gab es nichts Freundliches. Selbst auf den Fluren mit den abgeschabten Bänken nicht, die hier schon seit Jahrzehnten standen. Hier waren schon die Soldaten untersucht worden, die man in die beiden schrecklichen Weltkriege geschickt hatte.
    Und jetzt war dieses Krankenhaus eine Anlaufstelle für Menschen, die hin und wieder durchgecheckt werden mussten. Da konnte man dann die alte Umgebung vergessen, denn die medizinischen Geräte waren alles andere als alt. Da hatte man das Neueste vom Neuen hingeschafft, und ich hatte einige Stationen durchlaufen.
    Jetzt war ich fertig und wartete auf die Ergebnisse, die mir Dr. King überreichen würde. Es
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