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1752 - Als die Templer brannten

1752 - Als die Templer brannten

Titel: 1752 - Als die Templer brannten
Autoren: Jason Dark
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John? Der Kreis schließt sich. Templer zu Templern. Kann sein, dass Godwin die beiden zu ihren Lebzeiten gekannt hat. Wenn ja, dann können sie auch in seiner Nähe begraben werden. Oder siehst du das anders?«
    »Das weiß ich nicht. Es wäre vielleicht besser, wenn wir mit ihm sprechen würden.«
    »Ja, nicht schlecht. Wir versuchen es noch mal.«
    Judith King hatte uns zugehört. Sie machte alles andere als einen glücklichen Eindruck. Sie sah aus wie jemand, dem alles aus den Händen genommen worden war und der seinen Plan nicht mehr durchziehen konnte. War auch nicht tragisch. So sah ich das jedenfalls.
    Ich schaute sie an.
    Sie sah aus wie immer. Auch die Flammen hatten ihr nichts getan. Für mich waren sie nicht mehr als ein Alibi. Sie umtanzten die Frau, glitten auch hin und wieder über meine Haut hinweg, ohne dass ich sie groß spürte.
    »Ich habe die Nummer gewählt«, meldete Glenda und gab mir mein Handy wieder zurück.
    »Danke.« Ich trat etwas zurück und wartete darauf, dass sich meine Freunde in Alet-les-Bains meldeten...
    ***
    Wie akustische Peitschenschläge kamen Sophie und ihrem Mann die Laute des Telefons vor. Sie wollten sich nicht ablenken lassen, und Godwin war schon dabei abzuwinken, als er sah, dass seine Frau den Kopf schüttelte.
    »Was hast du?«
    »Schau mal auf den Monitor.«
    »Na und?«
    »John telefoniert, und er macht mir nicht eben den Eindruck, dass er es aus Spaß tut.«
    Godwin dachte erst kurz nach, dann blickte er hin und sah das gleiche Bild wie seine Frau.
    Trotzdem hatte er einen Einwand. »Aber ob er uns anruft und...«
    »Soll ich abheben?«, fuhr Sophie ihn an.
    »Nein, nein, schon gut.«
    Es war ihm nicht recht, aber er hatte keine andere Wahl. Godwin hob ab und meldete sich mit einem neutralen Wort, dass er selbst wohl nicht richtig verstand.
    »Bist du es, Godwin?«
    De Salier saugte die Luft mit einem scharfen Atemzug ein, als er hörte, wer ihn da anrief.
    »John, Mann, das ist ein Hammer.«
    »Nun ja, so sehe ich das nicht, aber...«
    »Hör zu, ich sehe dich!« Godwin schnappte nach Luft. »Ich sehe dich und Glenda...«
    »Sehen? Wie denn?«
    »Auf dem Monitor unseres PCs! Ich habe auch alles andere mitbekommen.«
    »Und du weißt, um was es geht?«
    »Ja, John, ja. Wir haben eine Urne bekommen, die in unserem Besitz bleiben soll. Darin befindet sich die Asche der Templer. Selbst sie ist noch mächtig. Sie hat hier für einigen Wirbel gesorgt. Da ist eine magische Zone entstanden, in der der Knochensessel und der Würfel mitgewirkt haben. Aber was ist mit dir? Wie bist du in den Fall verwickelt worden?«
    »Mehr durch einen Zufall.«
    Godwin musste lachen. Er konzentrierte sich dann auf das, was sein Freund John von sich gab.
    »Wie sieht es aus? Willst du mitmachen?«
    »Was meinst du genau?«
    »Willst du die Urne behalten? Sie hat das Ende ihres Wegs erreicht. Sie wurde nicht mehr weiter an andere Menschen gegeben. Asche von Templern.«
    »Klar, John. Aber was waren das für welche?«
    »Ich kenne sie nicht. Man hat sie auf einen Scheiterhaufen gestellt, mehr weiß ich auch nicht. Ob man sie noch als gerechte Kämpfer ansehen kann, da habe ich keine Ahnung. Ich weiß auch nicht, zu wem sie gehörten...«
    Godwin unterbrach den Geisterjäger. »Das weiß ich auch nicht. Und ich brauche diese Urne hier auch nicht.«
    »Was hast du damit vor?«
    »Zerstören.«
    »Gut. Und was ist mit der Asche?«
    »Die werde ich in alle Winde verstreuen. Ich weiß nicht, wie viel von diesem Zeug noch vorhanden ist.« Er musste lachen. »Aber in meinem Garten will ich die Asche nicht haben. Ich bin nicht der Papierkorb für alte Templerfehler.«
    »Wenn du das sagst.«
    »Und ob ich das sage.« Godwin war froh, mit John Sinclair reden zu können. Er stellte dann die nächste Frage, die ihm sehr wichtig erschien. »Wie machen wir es? Du hast doch auch ein Problem. Da ist die Frau, die in den Flammen steht und nicht angesengt wird. Wer ist sie genau?«
    »Judith King, eine Ärztin. Sie ist die letzte Geheimnisträgerin gewesen.«
    »Dann hat sie uns die Urne geschickt.«
    »Das muss man so sehen.«
    Er lachte und sagte: »Du kannst ihr erzählen, dass wir die Urne nicht zurückschicken. Wir werden sie vernichten. Auch alte Templer bringen nicht nur Glück. Manchmal ist es sogar besser, wenn sie brennen.«
    Ich war überrascht, diese Worte aus dem Mund des Templers selbst zu hören, aber wenn er das so sah, war es okay.
    »Ja, John, dann kümmere du dich um diese Judith King.
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