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1752 - Als die Templer brannten

1752 - Als die Templer brannten

Titel: 1752 - Als die Templer brannten
Autoren: Jason Dark
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haben?«
    »Ich weiß es nicht. Mir fiel nur auf, dass du länger weggeblieben bist.«
    »Sicher.«
    »Und was ist der Grund?«
    Godwin drehte sich seiner Frau langsam zu. Dabei überlegte er, ob er sie einweihen sollte oder nicht. Aber Sophie war jemand, die man nicht anlügen konnte. Sie hatte eine Antenne dafür, ob ein Mensch die Unwahrheit sagte.
    »Ich habe eine Verbrennung gesehen.«
    Ihr Kopf zuckte hin und her. »Wie? Wo?«
    »Hier.«
    Sophie reagierte sofort. »Bitte, Godwin, das hätte ich sehen und riechen müssen.«
    »Ich sah sie auf dem Monitor.«
    Da erwiderte sie erst mal nichts. Sie schaute auf den Rechner, aber der Bildschirm blieb dunkel.
    »Es war so«, begann Godwin mit leiser Stimme und legte ihr einen Arm um die Schultern. »Ich wurde Zeuge bei der Verbrennung eines Menschen...«
    In den folgenden Minuten berichtete Godwin, was er gesehen hatte. Sie ließ ihn reden, stellte nur wenige Fragen, die er jedoch nicht beantworten konnte.
    »Aber bei einer wirst du es doch schaffen – oder?«
    »Wir können es versuchen.«
    »Kann man jetzt davon ausgehen, dass die Asche, die man uns geschickt hat, identisch mit der ist, die es bei der Verbrennung gegeben haben muss?«
    Beide ließen sich Zeit mit einer Antwort. Als wollten sie bestimmte Dinge lieber nicht ins Rollen bringen.
    Der Templer rang sich eine Antwort ab. »Normal ist sie jedenfalls nicht.«
    »Also würdest du meinen Vorschlag nicht unbedingt ausschließen?«
    »Nein.«
    Sie schaute ihn ernst an. »Dann haben wir einiges zu klären und auch herauszufinden. Warum tut man das? Warum werden wir in diesen Vorgang hineingezogen?«
    Godwin winkte ab. »Weil wir Templer sind. Eine andere Erklärung kann ich dir nicht geben.«
    »Akzeptiert. Aber worum geht es hier?«
    »Das weiß ich nicht«, flüsterte Godwin. Mit seinen weiteren Worten lenkte er ein wenig ab. »Es muss auch mit dem Sessel zu tun gehabt haben. Sonst wäre er normal geblieben.«
    Auch das akzeptierte Sophie Blanc. Allerdings hatte sie noch mit einem Problem zu kämpfen. Man sah ihr an, dass ihr etwas nicht passte. Die Augen bewegten sich suchend von einer Seite des Zimmers zur anderen hin.
    »Was hast du für Probleme?«
    Sophie wollte sie weglachen, was sie nicht schaffte. »Ich wollte dich schon darauf ansprechen, Godwin, bin aber nicht dazu gekommen.«
    »Okay, dann jetzt.«
    Noch mal ließ sie ihren Blick in die Runde gleiten und fragte dann: »Wie hast du dich verhalten, als du gemerkt hast, dass hier mit der Luft etwas nicht stimmt?«
    »Was meinst du damit?«
    »Ich kann es nicht erklären. Aber du hast es gespürt – oder?«
    Sie wollte eine Antwort haben, und Godwin hielt sich auch nicht damit zurück.
    »Ich habe eine überzogene Normalität erlebt«, sagte er mit leiser Stimme. »Wie ich dir das erklären soll, weiß ich nicht, aber so ist es. Eine sehr konturenscharfe Realität.«
    Sophie lächelte. Sie schien froh, so etwas gehört zu haben. »Genau so hätte ich es auch beschreiben können.«
    »Und was tun wir jetzt?«
    »Ich weiß es nicht.«
    Beide schwiegen. Es war ihnen anzusehen, dass sie sich unwohl fühlten, obgleich sie in der Umgebung waren, die sie mochten, aber sie konnten sich nicht mehr so frei bewegen.
    Das war ihnen genau anzusehen, obwohl man es kaum beschreiben konnte. Es waren vielleicht die kleinen Dinge, eine Handbewegung zum Beispiel, die darauf hinwies, dass sie nicht so reagierten, wie es bei ihnen normal der Fall war.
    Sie schauten sich an. Jeder sah aus, als wollte er eine Frage stellen, ohne dass er sie über seine Lippen brachte.
    »Hast du es, Godwin?«
    »Was meinst du?«
    »Den Grund dafür, dass wir uns so seltsam benehmen? So normal und trotzdem anders.«
    »Nein, da sehe ich noch keinen Grund.«
    Sophie hielt zunächst den Mund. Es ärgerte sie, dass sie nicht weiterkam, aber sie wollte zumindest das Wenige begreifen.
    »Es ist ja nicht viel, worüber wir nachdenken können, aber ich denke, dass man uns manipuliert hat.«
    Der Templer gab zunächst keine Antwort. Er wollte etwas hinzufügen oder erklären, aber es fiel ihm nichts ein. Er sagte nur: »Okay, ich muss das auch so sehen. Aber wer und wo, das ist doch die Frage. Das müssen wir rausfinden.«
    »Hast du denn eine Idee?«
    »Nein, Sophie, die habe ich nicht. Ich kann mir schlecht vorstellen, dass es eine Seite gibt, die uns unterdrücken will. Obwohl ich zugeben muss, dass ich mich alles andere als wohl in meiner Haut fühle. Jedenfalls traue ich dieser Asche nicht.
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