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1751 - Flucht ins Verderben

1751 - Flucht ins Verderben

Titel: 1751 - Flucht ins Verderben
Autoren: Jason Dark
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»Vor uns liegt noch eine lange Nacht, in der viel passieren kann. Haben sich denn die beiden Bodyguards zwischendurch gemeldet?«
    »Nein, das haben sie nicht.«
    Colettes Blick wurde verhangen. »Sollte das etwas zu bedeuten haben?«
    »Ich hoffe nicht. Das könnte nur das Schlimmste sein.«
    »Das meine ich auch! Wenn es sie nicht mehr gibt, dann...«
    »… gibt es noch die beiden Agenten.«
    Colette lächelte mit geschossenen Lippen. »Was traust du ihnen überhaupt zu?«
    »Ich denke, dass es keine normalen Polizisten sind. Die hat man schon bewusst geschickt. Du kannst natürlich anderer Meinung sein.«
    »Das bin ich auch, Marcel.«
    »Und welcher?«
    Sie lachte und schlug mit beiden Händen auf ihre Schenkel. »Ich kann dir nichts Konkretes sagen, weil ich es selbst nicht weiß. Als Wissenschaftlerin habe ich versucht, die Trends der Zukunft zu finden, aber hier stocken meine Gedanken.«
    »Zukunft?«, murmelte Cordes.
    »Vielleicht liegen wir da falsch.«
    »Wieso?«
    »Es gibt eine Zukunft, Marcel, aber es gibt auch eine Vergangenheit.«
    »Und was hat das eine mit dem anderen zu tun?«
    »Eigentlich nichts.«
    »Eben.«
    »Lass mich ausreden, bitte. Ich habe wirklich hin und her gedacht, habe alle Möglichkeiten in Betracht gezogen, die mir einfielen. Da bin ich auf den Gedanken gekommen, dass eventuell der Grund in der Vergangenheit liegen könnte.«
    »Eine Zeit, die vergangen ist? Das glaubst du doch selbst nicht.«
    »Doch, denn ich weiß, dass schlimme Vorgänge, die in der Gegenwart passieren, oft in der Vergangenheit ihren Ursprung haben.«
    »Du meinst also die Motive für die Taten?«
    »Ja.«
    Cordes schwieg zunächst. Er hatte gehört, wie seine Kollegin dachte. Er selbst konnte es nicht so recht nachvollziehen.
    Colette stand auf. »Du solltest mal darüber nachdenken, Marcel.«
    »Und was bringt mir ein Ergebnis?«
    »Ich weiß es nicht, aber das Denken lenkt ab.« Colette lächelte ihrem Kollegen zu. »Ich glaube, dass wir uns nicht zu viele Sorgen machen sollten. Wir sind nicht in Gefahr, und ich hoffe, dass es so bleibt. Danke für den Drink.«
    »Du willst gehen?«
    »Ja, ich werde mich in meinem Zimmer noch ein wenig vor den Computer hängen.«
    »Du willst arbeiten?«
    »Nein, das nicht. Ich habe mir einen Film runtergeladen, den schaue ich mir an. Etwas Einfaches, Seichtes. Das wird mich ablenken, und dann lege ich mich noch vor Mitternacht flach.«
    »Okay, ich wünsche dir einen tiefen Schlaf.«
    »Danke.« Colette winkte dem Kollegen zu und ging zur Tür. Ihr Gesicht zeigte dabei einen leicht enttäuschten Ausdruck. Sie hatte schon die Hand nach der Klinke ausgestreckt, als sie mitten in der Bewegung innehielt und sich auch nicht mehr bewegte.
    Das fiel Cordes auf. »Ist was mit dir?«
    »Ich weiß nicht...«
    »Willst du noch bleiben?«
    »Eigentlich nicht.«
    »Aber...?«
    Colette drehte den Kopf, damit sie ihn anschauen konnte. »Halte mich nicht für verrückt, aber ich habe etwas gerochen«, erklärte sie flüsternd und schüttelte dabei den Kopf.
    »Was denn?«
    »Etwas Ekliges.«
    »Sorry, ich rieche nichts.«
    »Dann komm bitte mal her.«
    Große Lust hatte Marcel Cordes nicht, aber er wollte kein Spielverderber sein. Auf dem kurzen Weg zur Tür erreichte ihn der nächste Kommentar. »Es riecht verfault. Als wäre ein Lebewesen dabei, zu verwesen.«
    »Du spinnst doch.«
    »Nein.«
    Jetzt hatte auch Marcel Cordes die unmittelbare Nähe der Tür erreicht und fing an zu schnüffeln.
    »Und?«
    Cordes bekam eine bleichere Gesichtsfarbe. »Du hast recht. Das ist ein ekliger Gestank.«
    »Der von draußen kommt und seinen Weg durch das Schlüsselloch oder unter der Tür her gefunden hat.«
    »Ja, und was machen wir jetzt?«
    »Nachschauen«, erklärte Colette forsch, zog die Tür auf – und stieß einen gellenden Schrei aus...
    ***
    Es war wirklich kein Problem gewesen, das Haus von der Rückseite her zu betreten. Wir gelangten in einen Flur und nahmen schnell einen anderen Geruch wahr. Nicht nach Verwesung, sondern nach Küche.
    Mich interessierte das nicht. Auch Harry Stahl rümpfte nur die Nase. Dafür wollte ich in den Keller und fragte unseren Begleiter nach dem Weg.
    »Ich zeige es Ihnen.«
    Wir hatten eigentlich damit gerechnet, in ein dunkles Haus zu gelangen. Das war nicht der Fall. Es brannten genügend Lampen, deren Schein es uns ermöglichte, uns zu orientieren.
    Den hinteren Teil des Gebäudes mussten wir hinter uns lassen. Wir schlichen, obwohl es gar nicht nötig
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