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1751 - Flucht ins Verderben

1751 - Flucht ins Verderben

Titel: 1751 - Flucht ins Verderben
Autoren: Jason Dark
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hüte einen Schatz. Das bin ich selbst und das ist mein Wissen. Dieses Haus hier ist nicht für Menschen bestimmt. Es gehört mir, und es wird mir immer gehören.«
    Weder Colette Renard noch Marcel Cordes kamen mit diesen Erklärungen zurecht. Das war ihnen alles zu fantastisch, und sie konnten sich auch nicht vorstellen, dass ein Einzelner gegen die Übermacht ankam, die sich in diesem Haus aufhielt. Zudem waren zwei Männer eingetroffen, die das Rätsel des Hauses lösen wollten. Für ihn war diese Gestalt in ihr eigenes Verderben geflohen.
    Er schüttelte den Kopf, bevor er anfing zu sprechen. »Wer immer du auch bist, du kannst es nicht schaffen. Die Menschen sind nicht so geblieben wie damals. Sie haben sich entwickelt. Sie sind offener geworden. Sie konnten tief in die Geheimnisse der Welt eindringen, und sie forschen immer weiter. Du aber bist eine Gestalt aus der Vergangenheit, eine Legende, ein Mythos...«
    »Der lebt. Ja, der lebt, das darfst du nicht vergessen. Ich habe mit meiner Arbeit bereits angefangen. Die ersten drei Personen habe ich mir bereits geholt, zwei waren von euch. Einer sollte das Haus bewachen. Er hat es nicht geschafft, weil ich schneller war, und ich bin nicht mehr allein. Ich war nie allein. Ich hatte immer einen mächtigen Beschützer, der mich auch jetzt nicht verlassen hat. Er ist bei mir, auch wenn man ihn nicht sieht.«
    »Und wer soll das sein?«
    »Ein Grigori.«
    Colette mischte sich ein. »Das waren doch diese angeblichen Engel, die sich mit den Menschenfrauen gepaart haben.«
    »Ja, du hast gut zugehört.«
    »Und er soll bei dir sein?« Sie fing an zu lachen. »Sorry, aber ich kann ihn nicht sehen.«
    »Wünsche es dir nicht.«
    Colette und auch ihr Kollege hatten alles Wichtige gehört. Ob sie es glauben sollten, interessierte sie im Moment nicht. Für sie war wichtig, dass ein Mörder vor ihnen stand, und dem musste das Handwerk gelegt werden. Cordes fühlte sich stark genug, als er nickte und die Gestalt ansprach.
    »Ich denke, dass drei Tote genug sind. Einer ist schon zu viel. Und deshalb werde ich dafür sorgen, dass du vernichtet wirst. So einfach ist das.« Er nickte Colette zu. »Halte bitte deine Augen auf und gib auf ihn acht. Ich werde...«
    Er kam nicht mehr dazu, den Satz auszusprechen, denn bereits in der folgenden Sekunde erlebte er, dass es nicht so leicht war, wie er es sich vorgestellt hatte.
    Midas begann sich zu verändern. Plötzlich blähte sich sein Körper auf. Der Stoff seiner Kutte geriet in Bewegung. Er platzte förmlich weg, sodass die beiden Menschen jetzt auf den Körper starrten, der völlig nackt war.
    Sie sahen eine Gestalt ohne Haare auf dem Körper. Sie wirkte wie eine griechische Statue, die von einem Bildhauer erschaffen worden war.
    Beide konnten nichts sagen. Sie waren überrascht worden, aber die Überraschung hörte nicht auf, denn der Körper veränderte sich weiter. Er fing an zu wachsen und zugleich hörten sie die geflüsterte Erklärung.
    »Es hat die Riesen gegeben. In mir steckt das Erbe eines Engels. Er ist mein Vater. Er ist für mich ein Ewiger, und ich bin dessen Sohn...«
    Colette Renard und Marcel Cordes waren zwei Wissenschaftler. Sie standen mit beiden Beinen auf dem Boden. Sie glaubte nur das, was sie berühren konnten und was sie sahen.
    Hier mussten sie etwas glauben, das für sie unerklärlich war. Sie hörten zudem die Stimme des Geschöpfes, das davon sprach, dass der Geist des Engels bei ihm Unterschlupf gefunden hatte und eine Symbiose mit ihm eingegangen war.
    »Nur so habe ich all die Zeit überleben können und bin nun entschlossen, meinen Weg zu gehen.«
    Und der war noch nicht beendet. Die Gestalt wuchs und wuchs. Der Körper nahm an Höhe zu, und um ihn herum war so etwas wie eine zittrige Aura zu erkennen.
    Auch der Kopf hatte sich entsprechend verändert. Ebenfalls der Ausdruck der Augen. Für den Betrachter hatten sie so etwas wie einen überirdischen Glanz angenommen, der nicht von dieser Welt stammen konnte.
    Beide hatten daran gedacht, einen Menschen vor sich zu haben. Der Glaube daran war ihnen schon durch das genommen worden, was Midas gesprochen hatte, und jetzt wurde das Unglaubliche wahr.
    Dass die Gestalt fast normal stehen konnte, lag an der Höhe der Räume. Midas war mit einer Mauer zu vergleichen, die den Weg zur Tür versperrte, und wenn es einen Ausweg gab, dann nur das Fenster, aus dem sie springen mussten.
    Midas drehte sich auf der Stelle. Als sie seinen nackten Rücken sahen, keimte
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