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1751 - Flucht ins Verderben

1751 - Flucht ins Verderben

Titel: 1751 - Flucht ins Verderben
Autoren: Jason Dark
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so etwas wie Hoffnung in ihnen auf, denn es schien, als wollte er gehen.
    Das tat er jedoch nicht. Er starrte die Tür an. Dabei schüttelte er den mächtigen Schädel, als fühlte er sich durch etwas gestört.
    Colette huschte auf ihren Kollegen zu. Sie fasste ihn hart an. »Das glaube ich einfach nicht. Das will ich auch nicht glauben. Das bringt mein Weltbild zum Wanken.«
    »Ich weiß.«
    »Was hat er wohl vor?«
    »Kann sein, dass er uns verlassen will. Ich habe das Gefühl, dass wir nicht mehr wichtig für ihn sind.«
    »Hoffentlich«, flüsterte sie.
    Tun konnten sie nichts. Die Riesengestalt hatte hier alles im Griff.
    Plötzlich hob der Riese ein Bein an und trat mit aller Wucht gegen die Tür.
    Sie hielt dem Druck nicht stand und wurde wuchtig nach außen getreten, und jetzt war die Bahn für den Riesen frei...
    ***
    Wir waren dem Geruch gefolgt und hatten uns in die erste Etage geschlichen. Immer mehr waren Harry und ich davon überzeugt, dass wir die Gestalt hier finden würden, was sich jedoch einfacher anhörte, als es in Wirklichkeit war.
    Hier oben war es nicht still. Die Menschen, die in den Zimmern wohnten, waren keine Gruppe schweigsamer Mönche. Sie hatten die Fernseher laufen oder hörten Musik. Nicht alle, aber die wenigen reichten aus, um uns die Suche schwer zu machen.
    Und so schlichen wir an den Wänden und den Zimmertüren entlang.
    Der Gestank war da, er blieb auch, aber er nahm nicht mehr zu. Wenn wir nichts fanden, dann blieb uns nur die Möglichkeit, die Zimmertüren zu öffnen und nachzuschauen. Wenn sich eine bedrohliche Situation in einem der Räume ergab, würden wir es sicherlich hören.
    Etwa die Hälfte der Türen hatten wir passiert, als ich Harrys Zischlaut hörte. Ich drehte den Kopf nach links und sah, dass er vor einer Tür stehen geblieben war. Mit der linken Hand winkte er mir zu.
    Ich stellte keine Frage und war sofort bei ihm. Harry legte einen Finger auf seine Lippen, deutete dann auf die Tür und anschließend auf sein Ohr.
    Erklären musste er nichts. Ich wusste auch so, was er meinte.
    Gemeinsam drückten wir unsere Ohren gegen das Holz, hörten aber nicht genau, was hinter der Tür gesprochen wurde.
    Doch wir fanden heraus, dass es sich um die Stimmen von drei Personen handelte.
    Ein Mann, eine Frau und noch jemand. Der Stimme nach ein Mann, und der jetzt auch lauter sprach, sodass wir ihn verstehen konnten.
    Wir hörten beide, was da gesagt wurde. Es war unglaublich. Auch für mich, doch nach und nach fand ich heraus, was dieser andere da erklärte. Für mich stand fest, dass es der Sohn des Ewigen war, und jetzt erhielt ich darüber Auskunft, wer oder was sich dahinter verbarg.
    Mir fiel es wie Schuppen von den Augen. Bisher hatte ich mich noch immer nicht völlig von dem Gedanken befreien können, es mit einem Ghoul zu tun zu haben, das konnte ich jetzt vergessen, denn nun wusste ich, mit wem wir es zu tun hatten.
    Der Killer war ein Nephilim. Eine Gestalt aus alten Zeiten. Eine Legende, aber ich hatte schon mit diesen Personen zu tun gehabt. Nicht alle waren vernichtet worden, und ich weigerte mich, sie als normale Menschen zu bezeichnen. Sie waren auch keine Götter, sie waren die von Gott Verdammten, was auf ihre Erzeuger zurückzuführen war.
    Und man hatte sie durch den Gestank gezeichnet, sodass sie sich nicht normal und frei bewegen konnten.
    Ich hörte weiter zu. Ich erfuhr die volle Wahrheit.
    Auch mein Freund Harry hörte zu. Für ihn waren die Erklärungen böhmische Dörfer. Er bewegte seinen Kopf und starrte mich an.
    Ich nickte ihm zu.
    »Was sagst du dazu?«
    »Dass alles stimmt.«
    Sein Gesicht zeigte einen Ausdruck des Schreckens. »Was? Auch das mit den Riesen?«
    »Leider.«
    Ich lauschte erneut, hatte aber das Pech, dass hinter der Tür nicht mehr gesprochen wurde. Gefallen konnte mir das nicht. Irgendwas ging dort vor, das für ein ungutes Gefühl bei mir sorgte. Ich konnte mir nur schwer vorstellen, dass ein Nephilim einen Pakt mit den Menschen schloss, die er aus dem Weg haben wollte.
    Ich richtete mich zu meiner vollen Größe auf und gab Harry mit einem entsprechenden Wink zu verstehen, was ich vorhatte. Dass die Tür abgeschlossen war, glaubten wir nicht. Deshalb deutete ich auf die Klinke, um sie zu öffnen.
    Nein, nicht mehr!
    Das dumpfe Geräusch hörten wir noch, dann flog sie uns plötzlich entgegen. Damit hatten wir beim besten Willen nicht gerechnet. Alles ging so schnell, dass wir es nicht schafften, der Tür auszuweichen. Harry
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