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1749 - Inseln des Lebens

Titel: 1749 - Inseln des Lebens
Autoren: Unbekannt
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er keine Telepathie-Impulse irgendwelcher Art empfing.
    Und dann hielten sie alle den Atem an.
    Die ersten sechs Quarztürme befanden sich nur noch fünf Kilometer hoch über der Oberfläche des Planeten, als sie auseinanderzustreben begannen und sich in senkrechte Stellung aufrichteten.
    Irgend etwas, das wußte jeder, würde in den nächsten Minuten geschehen. Für eine der beiden Parteien würde es der Anfang vom Ende sein. Für die Abruse - oder die Lebewesen aus einem anderen Kosmos.
    „Weiter", sagte Atlan, ungewohnt leise. Sein Blick war starr auf den Rundumschirm seiner Zentrale gerichtet, die Augen tränten vor Erregung.
    „Mach weiter, Weiser! Gib der Abruse keine Atempause. Zerstöre sie.
    Jetzt!"
    „Für Mirona?" fragte Rhodan.
    „Für uns", antwortete der Arkonide hart. „Für das Leben im Universum."
    „Für das Leben." Dao-Lin-H’ay nickte. „So wie wir es verstehen. Die Abruse lebt auch, aber anders." Sie schüttelte sich. „Schrecklich anders."
    „Nimmst du etwas wahr?" fragte Perry überrascht. Sie war eine viel schwächere Telepathin als Gucky.
    „Ich weiß es nicht, Perry. Etwas ist da, aber..." Sie hob nur resignierend die Schultern.
    „Jetzt!" sagte Kantor. „Die ersten sechs Stöcke landen."
    Und Mila schrie auf.
    ABRUSE Stiche. Schmerzen. Und erstmals ein Anflug von Angst.
    Sie gaben nicht auf. Sie waren hartnäckig. Sie wußten nicht, was sie taten! Oder doch?
    Der Schmerz war so intensiv, daß sie sich unvermittelt zurückversetzt fühlte. Ewigkeiten brachen auf und ließ sie sich wieder als das reine Energiewesen sehen, die erste Lebensform, an die sie sich heute noch erinnerte. Als energetisches Gebilde hatte sie sich alles organische Leben auf diesem Planeten einverleibt. Sie mußte es töten, weil sie darunter litt - ähnlich wie jetzt. Und indem sie sich davon befreite und seine Kraft in sich aufnahm, wurde sie größer und stärker, bis sie eines Tages den gesamten Planeten beherrschte.
    Die Nähe von Leben schmerzt. Es muß weichen. Die Kraft des absorbierten Lebens ist Nahrung.
    Sie brauchte es, um weiterzuwachsen und nicht zu verkümmern. Als es auf dem Planeten kein Leben außer ihr mehr gab, mußte sie lernen, ins Weltall hinauszugreifen, sich in dem kosmischen Staub des Raums zu manifestieren und ihn an sich zu ziehen, zu verdichten und zu formen. Sie erschuf einen „Körper", doch sie konnte den Planeten mit ihm nicht verlassen. Sie konnte, nach weiteren Jahrhunderttausenden, kristalline Strukturen schaffen und zu anderen, bewohnten Welten auf die Reise schicken, um das Leben zu fressen. Und es ging immer weiter, die Spirale drehte sich unaufhaltsam, weitete sich, wirbelte durch...
    Schmerzen!
    Stiche!
    Sie durfte nicht zulassen, daß die Vergangenheit sie einholte. Nicht jetzt - in dem nie für möglich gehaltenen Augenblick, daß ihre ureigene Existenz gefährdet werden konnte!
    Was die Parresianer vermochten, war ungeheuerlich! Nie hatte es etwas Ähnliches im Arresum gegeben!
    Leise Angst, ein stummer Schrei...
    ... und daraus geboren die Wucht des Gegenschlags, der dem Spuk schnell ein Ende bereiten sollte.
    Unterschätzt, ja.
    Aber niemals wieder!
    Arresum: Perry Rhodan Die sechs Quarztürme hatten sich, durch die Wucht ihres Aufpralls, regelrecht in die Planetenoberfläche gebohrt. Als sie in freiem Fall senkrecht herunterkamen, war das Eis zersplittert und verdampft. Unter Nebeln und sprühenden Eiskaskaden hatten sie sich in den gefrorenen, toten Boden gepflanzt, und die Zellaktivatorträger hatten noch einmal um ihre Stabilität bangen müssen - obwohl sie wußten, daß den Quarztürmen unsichtbare Kraftfelder vorausgeeilt waren, auf die das Zerstampfen des Bodens und das Schmelzen des Eises letztlich zurückzuführen war.
    Kurz hatten die Türme geschwankt, doch nun standen sie ruhig auf der dunklen Welt und streckten ihre Spitzen wie herausfordernd in den Himmel, von wo die nächsten kamen und sich zu verteilen begannen.
    „Was ist denn?" fragte Reginald Bull alarmiert, als Mila schrie. Auf den Segmenten des Rundumschirms und auf Holos war zu sehen, wie sich der zweite Sechserpulk aus Quarztürmen in die Oberfläche bohrte und verwurzelt wurde, genau wie der erste in zwei Dreierreihen angeordnet.
    Pulk Nummer drei nahm Kurs auf die vorgesehenen Positionen. Es ging Schlag auf Schlag. Dampf und Eiskaskaden stoben überall hoch, auf einer immer größer werdenden Fläche.
    „Blitze", brachte Mila leise hervor. „Es ist schon wieder vorbei - nein, jetzt
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