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1749 - Inseln des Lebens

Titel: 1749 - Inseln des Lebens
Autoren: Unbekannt
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wieder!" Ihre Stimme wurde lauter und zitterte. Ihre linke Hand krampfte sich um die der Schwester, die rechte wurde von Alaska gehalten. „Als ob es innerhalb der Planetenkruste aufblitzen würde. Wie...
    eine energetische Entladung, die von den gelandeten Quarztürmen fortstrebt."
    Mila verstummte mit einem seltsamen, unkontrollierten Laut, als die dritte Staffel im Planetenboden verankert wurde.
    „Schon wieder dieser Blitz", berichtete die in Geisteskontakt mit ihr stehende Nadja. „Mila hat mir die Erscheinung gezeigt. Aber da ist noch etwas anderes."
    „Was, Nadja?" fragte Rhodan gebannt.
    Die Strukturformerin zuckte unsicher mit den Achseln.
    „Der Staubtrichter", antwortete sie. „Wir waren nicht sicher - aber jetzt sehen wir, daß er in der Auflösung begriffen ist. Die von uns geschaffenen Lücken schließen sich nicht mehr. Und überhaupt... verlieren die abrusischen Staubstrukturen im All merklich an Stärke und Dichte."
    „So als ob die Abruse ihre Kräfte an anderer Stelle zusammenzöge?"
    fragte der sonst schweigsame Julian Tifflor. „Zu einem anderen Zweck?"
    Er wechselte einen schnellen Blick mit Rhodan. Jeder wußte, was der andere dachte.
    „Sie bereitet den Gegenschlag vor", sagte Atlan grimmig. „Gegen die Nocturnen."
    „Es kann sein...", murmelte Nadja ohne große Überzeugung.
    Wo ist ihr Herz? fragte sich Rhodan, der seine düsteren Ahnungen bestätigt sah. Im Weltraum? In einem der Neutronensterne, in allen 123 zusammen? Nein, das war absolut unvorstellbar. Im Planeten? Er besaß keinerlei Strukturen, die bislang darauf hindeuteten.
    Wo also?
    Die nächsten sechs Quarztürme setzten auf, unter den schon bekannten Begleiterscheinungen. Mila zuckte heftig zusammen und gab einen erstickten Laut von sich.
    „Etwas durchrast die Planetenkruste", sagte Nadja. „Im Augenblick des Kontakts. Für Mila und mich ist es immer wie ein kurzer Blitz, dann ein plötzliches Flackern - ein Leuchten, das sich rasend schnell von den Quarztürmen fortbewegt. So als ob... etwas fliehen wolle..."
    „Erloschen", flüsterte Mila. „Bevor ich tiefer eindringen konnte."
    „Ihr müßt durchhalten", appellierte Atlan an sie. „Paßt auf, der nächste Pulk landet."
    Sechs weitere Quarztürme bohrten sich in den Planeten und wurden verankert. Nadja sah mit Milas Sinnen und versuchte so gut es ging, den anderen zu berichten.
    „Jetzt ist es deutlicher", murmelte sie. Bully tupfte ihr den Schweiß vom Gesicht und hielt ihr ein Getränk hin. Sie schien es nicht zu sehen. „Die kurze Leuchterscheinung, verzweigt wie ein Blitz. Nein, wie ein ganzes Bündel von Blitzen. Eine spontane Entladung über die gesamte Fläche von fünf mal zehn Kilometern."
    Aber kaum entflammt, war der Spuk auch schon wieder vorbei.
    Perry Rhodan wagte jetzt kaum zu atmen. Er steuerte die Holos so, daß er die Zwillinge von vorne sah.
    Milas Anblick ließ ihn erschrecken. Die Aktivatorträgerin schien Lichtjahre weit entrückt zu sein. Nadja schien noch dagegen zu kämpfen, sich ganz mit ihr treiben zu lassen, aber dann war auch ihr Blick weit in die Ferne gerichtet und flackerte - vielleicht ähnlich, wie es unten in der Kruste des Dunkelplaneten flackerte.
    Die Heimat, das Zentrum der Abruse...
    Etwas flieht...
    Die Staubstrukturen im All lösen sich auf...
    Die Abruse scheint sich auf etwas anderes zu konzentrieren...
    Die logische Folgerung daraus lag so sehr auf der Hand, daß sich Perrys Gehirn weigerte, daran zu glauben. Er sah zu Atlan hinüber, dessen Extrasinn bestimmt seine Spekulationen anstellte; zu Tolot, dessen Planhirn rechnete. Beiden Gefährten schien es wie ihm zu gehen. Niemand wollte es als erster aussprechen.
    Aber die Zwillinge hatten den gleichen Verdacht, denn sie konzentrierten sich noch mehr. Sie kämpften. Sie lösten sich aus dieser Welt und tauchten tiefer in eine andere hinein. Bully sah Rhodan an, in seinem Gesicht malte sich seine Verzweiflung ab. Er wollte die Zwillinge nicht opfern, aber er wußte auch nicht, welches Risiko er einging, wenn er sie jetzt aus ihrer Versenkung riß.
    Wieder setzte ein Block mit sechs Quarztürmen inmitten von Dampfwolken und Kaskaden von Eispartikeln auf dem Planeten auf. Als das erwartete Folgeereignis eintrat, hatte Mila ihre geistigen Fühler weiter ausgestreckt als je zuvor. Über eine Fläche von fünfzig Quadratkilometern erglühte ein netzartiges Gespinst aus armdicken verwinkelten Strängen, aus unzähligen sich verzweigenden Adern und Äderchen und Myriaden
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