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1749 - Inseln des Lebens

Titel: 1749 - Inseln des Lebens
Autoren: Unbekannt
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speisen. Icho Tolot half ihm dabei. Sie ließen die günstigsten Werte errechnen und nahmen zwischendurch Feinjustierungen von Hand vor. Dazu gehörte natürlich auch, die Transportgeschwindigkeit der Türme zu steigern und die Abstände zwischen ihnen auf unter hundert Meter zu verringern.
    „Wann wird die Landung der ersten Türme auf dem Planeten erfolgen?" erkundigte sich Rhodan.
    „In etwa einer halben Stunde", versicherte der Multiwissenschaftler.
    „Auch sie kann jetzt durch die Automatik gesteuert werden - es sei denn, die Quarztürme sollen nicht gleichmäßig über die Oberfläche verteilt werden, sondern nach einem bestimmten Muster."
    „Für Sonderwünsche haben wir keine Zeit", sagte Atlan. „Natürlich gleichmäßig."
    „Weiser, was meinst du dazu?" fragte Gucky in das Stakkato der explosionsartigen Geräusche, die das langsame Sterben abrusischer Strukturen verkündeten.
    „Nachtschattenzwei", kam undeutlich die Antwort. „So soll der Planet heißen."
    „Er kriegt offenbar nicht mehr viel mit", seufzte der Ilt und wandte sich den Holos und Bildschirmsegmenten zu. Die auf die Reise geschickten Quarztürme bildeten bereits einen sechsfachen Bandwurm aus jeweils fünfzehn Einheiten, der bereits eine Länge von dreißig Kilometern erreicht hatte. Seine Spitze hatte den Wall aus kosmischem Staub längst durchstoßen und senkte sich unaufhaltsam der Oberfläche entgegen.
    Ringsum blitzte und loderte es im Raum zwischen den 123 Neutronensternen. Hartnäckig schien die Abruse nachzusetzen, wenn ihre Substanz erlosch, aber nur mit dem Ergebnis, noch mehr Materie zu verlieren - die allerdings unerschöpflich war.
    Perry Rhodan war irritiert. Ein Gefühl bedrückte ihn, daß alles zu schnell und zu plötzlich vonstatten ging, vor allem zu reibungslos. Niemand kam dazu, Luft zu holen und das Geschehen zu analysieren. Sie wurden überrollt, aber im Leben gingen die Dinge selten so glatt und so leicht.
    Irgend etwas würde, etwas mußte geschehen. Die Abruse war nicht etwas, das man im Vorbeigehen erledigen konnte. Sie war eine in Jahrmillionen gewachsene Entität, und sie würde nicht tatenlos zusehen, wie sie demontiert wurde, verletzt, Stück für Stück eliminiert.
    Auch wenn es nur ihren „Körper" betraf, die Staubmaterie. Alles konnte sich auf einen Schlag ändern, wenn ihr Gehirn berührt wurde, das Zentrum ihres Seins, das wahre Herz des den menschlichen Sinnen unbegreiflichen Lebensfressers.
    „Aus Zeitgründen wäre es besser, die Quarztürme auf einer kleinen Fläche zu konzentrieren", sagte Myles Kantor gerade. „Eine effektivere Wirkung würden wir natürlich erzielen, wenn wir sie flächendeckend aufstellten."
    „Ich bin dafür, zuerst die erste Variante zu versuchen", meinte Icho Tolot. „Ich habe ein entsprechendes Programm ausgearbeitet, das die Türme in Abständen von fünf Kilometern postiert. Umdisponieren können wir immer noch..."
    Er sah die Gefährten an, und Perry Rhodan nickte.
    „So machen wir es", stimmte der Terraner zu. Er sah auf die Holos der Zwillingsschwestern, wie sie in ihren Kontursesseln saßen wie miteinander verschweißt. Sie wirkten weiterhin konzentriert und angespannt, aber auch inaktiv, als hätten sie sich vom Rest der Galaktiker isoliert. Sicher leisteten sie Unglaubliches. Irgendwann mußten sie eine Pause machen, aber fast schien es ihm so, als kämpften sie inzwischen einen ganz anderen Kampf - gegen etwas, wovon der Rest der Galaktiker noch gar nichts ahnte.
    Perry schauderte bei dem Gedanken und war froh, daß er in diesen Minuten nicht sehen mußte, was die Zwillinge erblickten.
    Noch lief alles ab wie lange und generalstabsmäßig geplant und vorbereitet, obgleich niemand begriff, was da geschah. Paar um Paar wurden die Quarztürme in rascher Folge automatisch aus dem Pulk gehievt und auf die Reise geschickt. Hunderte waren bereits in einem fast lückenlosen, viele Kilometer messenden und ständig länger werdenden Schlauch unterwegs. Immer noch kam es zu den Leuchterscheinungen, die das Vergehen der abrusischen Staubstrukturen rings um den Korridor auslöste. Es war ein unheimliches, lautloses Wetterleuchten. Der Raum rings um die niedersinkenden Quarztürme und den Pulk des Weisen schien in Flammen aufzugehen, je massiver die Abruse neue Materie schickte, um ihre Wunden zu schließen.
    Sehr lernfähig, dachte Rhodan, scheint sie nicht zu sein.
    Gucky schüttelte auf einen fragenden Blick hin den Kopf. Schon vorher hatte der Ilt mitgeteilt, daß
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