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174 - Jennifers Verwandlung

174 - Jennifers Verwandlung

Titel: 174 - Jennifers Verwandlung
Autoren: A.F.Morland
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waren leicht gespreizt, so daß ich die Schwimmhäute sehen konnte. Ein Wesen wie Kolumban war mir noch nie begegnet, und ich hätte viel darum gegeben, ihn ins Leben zurückholen zu können, allerdings nur dann, wenn wir ihn danach wieder als Freund betrachten konnten.
    Ich nahm den Diamondback in die linke Hand, während ich Kolumban mit der rechten sanft berührte.
    Nichts geschah.
    Kolumban riß die Augen nicht auf, sprang nicht auf und griff mich auch nicht an. Durfte ich dem Frieden trauen? Konnte ich den Revolver wegstecken?
    Obwohl es mir widerstrebte, setzte ich dem Toten meine Waffe an die Brust und spannte den Hammer. Ich hatte nicht die Absicht, dem Leichnam eine geweihte Silberkugel ins Herz zu schießen. Es war eine reine Vorsichtsmaßnahme, damit auf gar keinen Fall etwas schiefgehen konnte.
    Meine Nervenstränge spannten sich, als ich die Rechte zur Faust ballte.
    Wenn ich meinen magischen Ring auf Kolumbans Stirn drückte, konnte sehr viel passieren, oder auch gar nichts. Die schwarze Kraft konnte sich aufbäumen und mich angreifen. Es war aber auch denkbar, daß sie den Körper verlassen und ganz auf Ray Perkins übergegangen war.
    Ich schluckte trocken, verharrte einen Moment in absoluter Regungslosigkeit, bevor ich den schwarzen Stein, der die Form eines Drudenfußes hatte, ansetzte.
    Mein Herzschlag beschleunigte dabei - grundlos, wie sich im nächsten Augenblick herausstellte.
    Kolumban blieb liegen, nichts in ihm reagierte auf die Kraft meines magischen Rings. Ich atmete erleichtert auf und wagte nun, den Colt Diamondback wegzustecken.
    Ich wollte mir die Wunde ansehen, deshalb öffnete ich das Jackett des Anzugs, den Kolumban trug, und knöpfte sein Hemd auf.
    Ray Perkins hatte zwar nicht wie ein erstklassiger Chirurg gearbeitet, aber die Wunde war doch einigermaßen gut versorgt.
    Eine neue Woge der Spannung überrollte mich. Was wird geschehen, wenn ich die Wunde mit dem Ring berühre? fragte ich mich. Um eine Antwort auf diese Frage zu bekommen, mußte ich es tun.
    Entschlossen stellte ich den Kontakt mit der Verletzung her…
    ***
    Die Pfähle waren in den Boden gerammt, und Kayba hatte der Tigerfrau erklärt, wie sie Vorgehen mußten. Adroon war inzwischen zu sich gekommen. Er hatte Kayba erkannt, obwohl es lange zurücklag, daß sie sich getroffen hatten.
    Wütend forderte er seine Freiheit. Er schrie und tobte. »Ich hatte damals die Möglichkeit, dich zu erschlagen, Kayba!« rief er, »ich habe es aber nicht getan.«
    Der Lavadämon grinste. »Du hättest es tun sollen.«
    »Ja, das glaube ich jetzt auch!«
    Adroon hatte Kayba damals überfallen und beraubt. Nur das Leben hatte er ihm gelassen, und nun stellte sich nach so langer Zeit heraus, daß das ein schwerer Fehler gewesen war.
    »Was wollt ihr von mir? Weshalb bin ich hier? Warum hast du mich niedergeschlagen und verschleppt, Kayba?« wollte Adroon wissen.
    »Du wirst diesem Mann helfen«, sagte der Lavadämon und zeigte auf Frank Esslin.
    »Einem Menschen? Niemals.«
    »Du wirst nicht gefragt«, erwiderte Kayba eisig.
    »Gegen meinen Willen erreichst du gar nichts«, fauchte Adroon.
    »Wir werden sehen«, sagte der Lavadämon gelassen, packte den Gefesselten und schleifte ihn hinaus. Mit breiten Lederbändern band er Adroon an den rechten Pfahl. Der linke war für Frank Esslin bestimmt.
    »Du läßt mich augenblicklich frei!« schrie Adroon. »Du stehst in meiner Schuld.«
    »Weil du mich damals überfallen hast?« spottete Kayba.
    »Weil ich dir dein verdammtes Leben ließ. Die Beute, die ich bei dir machte, lohnte die Mühe nicht.«
    »Du hast damit immerhin erreicht, daß ich mich sofort an dich erinnerte, als uns klar wurde, daß wir die Haut eines Dämons für unserem Freund brauchen.«
    Adroons Augen weiteten sich. »Ihr wollt meine Haut für diesen Kretin?«
    »Sei unbesorgt, du brauchst danach nicht ohne Haut zu leben. Du bekommst seine.«
    »Sie ist völlig verbrannt.«
    »Damit wirst du leichter fertig als er«, erwiderte Kayba und kehrte in die Hütte zurück.
    Frank Esslin war nicht ansprechbar, und er war viel zu schwach, um hinausgehen zu können. Hinzu kam, daß ihn niemand berühren durfte, weil ihn das entsetzlich peinigte.
    Mit vereinten Kräften machten sie den Söldner der Hölle gefühllos, und dann trugen sie ihn hinaus.
    Lange würde der Mord-Magier nicht gefühllos bleiben. Wenn die Schmerzen wieder einsetzten, mußte Frank Esslin wenigstens am Pfahl festgebunden sein.
    Draußen hielt ihn Agassmea fest,
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