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174 - Jennifers Verwandlung

174 - Jennifers Verwandlung

Titel: 174 - Jennifers Verwandlung
Autoren: A.F.Morland
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die Diele und verschwand gleich darauf in einem der Räume.
    Dort zückte sie die Mordwaffe und versteckte sich. Sie faßte sich in Geduld, ließ Moxey zu Ende telefonieren und räumte ihm auch nachher noch eine Galgenfrist ein.
    ***
    Moxey kehrte ins Wohnzimmer zurück und lief aufgebracht hin und her. Wenn er jetzt zu Abigail Nockler fuhr, gab es eine Katastrophe, das war ihm klar. Er hätte sich nicht beherrschen können, wenn er seine Schwiegermutter vor sich gehabt hätte, deshalb war es vernünftiger, den ersten Zorn verrauchen zu lassen.
    Er nahm sich einen Drink, um sich schneller zu erholen. Wie Tee schüttete er den Whisky in seine Kehle, und er füllte sein Glas gleich noch einmal.
    Wärme entstand in seinem Magen und breitete sich rasch in seinem Körper aus. Es war ein angenehmes Gefühl, das ihn allmählich ruhig werden ließ.
    Es gelang ihm sogar, sich zu setzen. Er legte die großen Hände auf sein Gesicht und seufzte geplagt.
    Ein plötzliches Poltern ließ ihn erstaunt aufschauen. Was war das? fragte er sich.
    Irgend etwas schien umgefallen zu sein.
    In der Wohnung. Nicht nebenan beim Nachbarn oder auf dem Flur, nein, hier, in einem der angrenzenden Räume!
    Sam Moxey stand auf und lauschte. Kein weiteres Geräusch war zu hören, dennoch wollte der Mann es nicht auf sich beruhen lassen.
    Er wäre allerdings nie auf die Idee gekommen, daß sich jemand in seiner Wohnung befinden könnte. Nicht einmal die offene Wohnungstür brachte ihn darauf.
    Wenn er sich nicht irrte, war das Poltern aus dem Schlafzimmer gekommen. Er beschloß, einen Blick in den Raum zu werfen. Er verließ das Wohnzimmer und öffnete gleich darauf die Schlafzimmertür.
    Er ließ seinen Blick durch den Raum schweifen und konnte nichts Außergewöhnliches entdecken. Alles schien in bester Ordnung zu sein.
    Als Moxey die Tür wieder schließen wollte, fiel ihm doch etwas auf, das ihn alarmierte: Schuhspitzen, die unter der Übergardine hervorragten.
    Wut und Empörung bemächtigten sich des Mannes. Er begriff, daß sich hinter seinem Rücken jemand eingeschlichen hatte, während er mit seiner Schwiegermutter telefonierte.
    Seine rechte Hand wurde zur Faust.
    Er schlich sich auf Zehenspitzen am Hochschrank vorbei und konzentrierte sich auf die Schuhspitzen. Er war dem Schicksal dankbar dafür, daß es ihm einen Kerl bescherte, an dem er seine aufgestaute Wut ablassen konnte. Der Mann war genau im richtigen Moment gekommen.
    Moxey näherte sich der dicken Gardine auf zwei Schritte und blieb einen Augenblick stehen, um sich zu sammeln.
    Und dann griff er blitzartig nach dem Vorhang und riß ihn zur Seite, bereit, mit der Faust einen schweren Volltreffer zu landen, aber hinter der Gardine stand niemand - da war nur ein leeres Paar Schuhe.
    Verwirrt ließ Moxey die Faust sinken, langsam öffnete sie sich, und er drehte sich enttäuscht um.
    Da flog plötzlich die weiße Lamellentür des Schlafzimmerschranks auf, und Jennifer Bloom sprang heraus. Sie liebte solche Auftritte. Sam Moxey war sichtlich verwirrt. Erstens, weil sie aus dem Schrank geplatzt war, und zweitens, weil sie es war, die er wiedersah - das Mädchen, das beim Unfall dabeigewesen war.
    »Was… was soll das?« stammelte Moxey, sobald er sich einigermaßen gefaßt hatte. »Was suchen Sie in meiner Wohnung? Wieso verstecken Sie sich in meinem Schlafzimmerschrank? Sind Sie verrückt?«
    »Ich schulde dir noch etwas«, zischte das Mädchen angriffslustig. »Erinnerst du dich noch an meine Worte? Habe ich nicht angekündigt, daß wir uns Wiedersehen werden?«
    Moxey hatte Lust, Jennifer Bloom zu packen und aus der Wohnung zu schmeißen.
    Verdammt, warum tat er es eigentlich nicht? Dieses Mädchen war doch nicht ganz dicht. Kam hierher und versteckte sich im Schlafzimmerschrank. Niemand konnte behaupten, daß das normal war.
    »Hören Sie…«
    Jennifer Bloom hob die linke Hand und unterbrach ihn herrisch. »Nein, du hörst mir jetzt zu!« verlangte sie scharf. »Du hast mich um mein Leben gebracht.«
    »Dafür sehen Sie aber noch ziemlich lebendig aus«, gab der Lastwagenfahrer zurück. »Ich muß schon sagen, Sie haben einen ganz schönen Zacken weg.«
    »Ich würde nicht mehr leben, wenn Kolumbans schwarze Seele nicht in meinen Körper geschlüpft hatte. Du hast mich auf dem Gewissen, Sam Moxey, und ich bin gekommen, um dir dasselbe anzutun: Auch ich werde dir das Leben nehmen.«
    »Jetzt ist es mir aber zu blöd!« brauste der Lastwagenfahrer auf.
    Er wollte handgreiflich
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