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1731 - Die Beaumortels

Titel: 1731 - Die Beaumortels
Autoren: Unbekannt
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Kommandanten. „Moira scheint einen Logenplatz bezogen zu haben, um unsere Rettungsaktion beobachten zu können."
    „Die Söldnerin wartet wohl genüßlich darauf, daß wir sie um Hilfe rufen", stellte Talyz Tyraz fest. Der Blue war der einzige, der die Drohung der Beaumortels als Bluff durchschaut hatte.
    „Da kann sie lange warten", sagte Lugia. Aber es klang nicht sehr überzeugend. „Hauptsache, sie hält sich aus unseren Angelegenheiten heraus."
    „Die Beaumortels stehen keine hundert Meter vor meinem Schott, Lugia", jammerte die Hamiller-Tube.
    „Sie haben bereits etliche meiner Schaltkreise zerstört. Ich kann auf einige Bereiche der BASIS keinen Einfluß mehr nehmen."
    „Ich habe immer gedacht, du seist völlig autark, Hamiller", stellte Lugia ohne Sarkasmus fest. „Und jetzt erweist du dich als so verletzlich. Aber keine Bange: Arlo Rutan gibt sein Bestes."
    Ob das auch ausreichen würde, die Beaumortels zu stoppen, wagte Lugia zu bezweifeln. Während nämlich Arlo Rutans Truppen Rücksicht auf ihr eigenes Leben und die Einrichtungen der BASIS nehmen mußten und nicht blindwütig agieren konnten, waren die Beaumortels solchen Einschränkungen nicht unterworfen. Sie schossen sich rücksichtslos den Weg zu ihrem Ziel frei, auch ungeachtet der eigenen Verluste.
    Ihre Zahl war inzwischen auf knapp über zwanzig reduziert worden.
    Doch die Leichen der Gefallenen konnten nicht geborgen werden. Es hatte den Anschein, daß sie diese selbst völlig zerstrahlten, damit sie nicht ihren Gegnern in die Hände fielen.
    Das Schlimmste an den Aktionen der Beaumortels war, daß ihre Absichten nicht erkennbar waren. Wenn man wüßte, was ihr Endziel war und was sie letztlich erreichen wollten, dann hätte man sich darauf einstellen und eine Kontertaktik entwickeln können.
    Aber die Beaumortels wüteten planlos; sie töteten und zerstörten alles, was ihnen in den Weg kam. Wenn sie darauf aus waren, alles Leben und dessen Grundlagen zu zerstören, dann war die Evakuierung der BASIS die einzige richtige Reaktion gewesen.
    Die Evakuierung schritt inzwischen rasch voran. Über die Hälfte der Mannschaft hatte die BASIS bereits mit den Beibooten verlassen. Lugia wollte nur eine kleine Rumpfbesatzung an Bord und den Kern von Arlo Rutans Kampftruppe zurückhalten.
    Das Gros der Führungsmannschaft sollte ebenfalls von Bord gehen.
    Nur Lugia und Arlo Rutan sollten aus diesem Kreis auf der BASIS bleiben.
    Als Joseph Broussard jr. mit zehn Beausoleils, die sich freiwillig gemeldet hatten, in die Hauptzentrale kam, verabschiedete Lugia die Mannschaft. Sosehr sich Talyz Tyraz und Meromir Pranka und die anderen auch dagegen wehrten, ihre Posten zu verlassen und ihre Ressorts an die Beausoleils übergeben zu müssen, Lugia ließ sich auf keine Diskussionen ein.
    „Wir wollen den Betrieb der BASIS nur zum Schein aufrechterhalten, um die Beaumortels zu täuschen", begründete sie. „Sie sollen denken, daß sich nichts geändert hat. Dafür brauche ich keine Fachkräfte. Also haut schon ab!"
    Sie räumten die Hauptzentrale. Das Nervenzentrum der BASIS wirkte danach leer und trostlos. Josephs Leute konnten die Lücken nicht füllen, sie wirkten wie unbeholfene Fremdkörper im Getriebe der BASIS-Führung. Aber im Ernstfall waren sie als Kämpfer wirkungsvoller.
    „Wir können die Beaumortels nicht aufhalten", meldete sich Arlo Rutan von der Front. Seine Stimme klang atemlos, der robuste Ertruser wirkte gezeichnet. Sein Gesicht war geschwärzt. „Wir haben zwei Möglichkeiten: die Beaumortels die Hamiller-Tube besetzen zu lassen und auf Zeitgewinn zu setzen - oder sie ohne Rücksicht auf die Folgen einfach zu töten. Aber das ginge garantiert nicht ohne gravierende Schäden für Hamiller ab."
    „Das soll Hamiller selbst entscheiden", sagte Lugia. „Hamiller?"
    „Ich bin enttäuscht", sagte die Hamiller-Tube. „Ich füge mich aber ins Unvermeidliche. Lassen Sie die Beaumortels zu mir eindringen, bevor sie noch größeren Schaden anrichten. In meiner Domäne kann ich sie wenigstens beaufsichtigen und begrenzt kontrollieren. Und ich kann mit ihnen verhandeln. Vielleicht findet sich eine Lösung, wenn ich ihre Forderungen erfahre."
    „Ich bin dagegen, klein beizugeben", meldete sich Arlo Rutan wütend.
    „Das wäre ein Eingeständnis von Schwäche. Nachgeben würde die Beaumortels nur stärken. Besser wäre es, das Risiko einer Vernichtung der Hamiller-Tube einzugehen und dafür die Beaumortels ein für allemal auszulöschen.
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