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1728 - Hoffnung für Terra

Titel: 1728 - Hoffnung für Terra
Autoren: Unbekannt
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Erinnerungs- und Kombinationsvermögen, die Intelligenz..."
    Auf einen Nenner gebracht, dachte Perry, kann man also sagen, daß die Ayindi irgendwann nach vierhundert ausgefüllten Lebensjahren urplötzlich zu verdummen beginnen und dahinsiechen.
    Es hörte sich nur seltsam an, wenn Moira, die seit zwei Millionen Jahren lebte und vielleicht noch einige hundert oder tausend dazu, von „uns Ayindi" redete.
    Sie gehörte in dieser Hinsicht genausowenig zu ihrem Volk wie vielleicht die Zellaktivatorträger noch zu den ihren.
    Der Gedanke daran war wieder wie ein Schmerz, der in Perry Rhodans Gehirn fuhr.
    „Wir fühlen", fuhr Moira fort, „wann unsere Zeit abgelaufen ist. Wir haben dann noch eine gewisse Zeitlang zu leben, und wir versuchen diese Zeit zu nutzen, um ehrenvoll aus diesem Leben zu scheiden. Wir suchen uns eine letzte Aufgabe, und nicht selten ist sie mit dem Freitod identisch."
    Wieder wirkten Moiras Worte wie aufgesetzt. Sie klangen nach einer Predigt, nach Mitgefühl und anderen Regungen, die Perry Rhodan an ihr bisher noch nicht bemerkt hatte.
    „Die alten Ayindi opfern sich also", sagte Reginald Bull. „Sie fühlen, daß ihre Zeit um ist. Die meisten ziehen wahrscheinlich in den Kampf gegen die Abruse, in vorderster Front, von wo niemand zurückkehrt."
    „Ja", bestätigte Moira. „Ein solcher Tod für das ganze Volk ist ehrenhaft und verhindert, daß die Betreffende die Schande miterleben muß, in aller Öffentlichkeit zu verdummen und der Nachwelt in solcher unwürdiger Erinnerung zu bleiben."
    Bull zeigte ihr einen Vogel.
    „Das soll ehrenhaft sein? Ich sage dir, hirnrissig ist das! Wenn wir Menschen so denken würden wie ihr, müßten wir unsere Alten umbringen, anstatt sie zu pflegen und ihnen jeden Tag zu schenken, den ihnen der Schöpfer noch zugesteht."
    „Du scheinst nicht zu begreifen", wehrte Moira ab.
    „O doch, ich begreife sehr gut!" Bully war wieder in Fahrt geraten.
    „Perry und ich, wir stammen aus einer Zeit, in der man Alte und Schwache tatsächlich umbrachte, weil sie lästig waren und nicht in das Bild paßten, was verbrecherische Politiker einen >gesunden Volkskörper< nannten. Und für den Mord an den Alten und Schwachen gab es auch ein Wort, Euthanasie! Genau darauf läuft das hinaus, was du uns mit soviel Schmalz hier verkaufen willst! Nur daß ihr Ayindi so verrückt seid und es selbst tut. Das Umbringen meine ich, weil ihr sonst in >Schande< sterben müßtet. Ich finde das widerlich."
    Er schluckte, denn ihm fiel ein, daß er einst als Chef einer aphilisch gewordenen Menschheit geduldet und sogar veranlaßt hatte, daß alte und „nutzlose" Menschen in Stummhäuser geschickt wurden. Aber das war nicht wirklich er gewesen, sondern das Wesen, zu dem ihn die Strahlung der Sonne Medaillon gemacht hatte. Und schließlich hatte er sich ja dann aus diesem unheilvollen Bann befreien können und gegen das unmenschliche Regime gekämpft, das einmal das Seine gewesen war.
    Moira sah ihn an, ihr Blick wirkte für einen Moment nachdenklich.
    Dann aber klang ihre Stimme so, als habe es nie einen Einwand gegeben, und sie habe nur eine kleine, freiwillige Pause gemacht.
    „Ciriac wußte, daß sie das kritische Alter erreicht hatte, bevor wir mit euch ins Parresum wechselten. Aber sie glaubte, daß ihr noch Zeit genug bliebe, mit in die Milchstraße und zurückzufliegen und sich danach in den Kampf gegen die Abruse werfen zu können."
    „Aber es kam anders", erriet Perry Rhodan. „Sie hatte sich verschätzt und spürte das. Also sah sie ihren >würdigen Abgang< darin, ins Todesfeld des Mars vorzudringen, in der irrealen Hoffnung, daß es sie umbringen würde."
    „Doch zu ihrem Pech", folgerte Michael weiter, „starb sie nicht. Es wäre ihr vielleicht auch ganz lieb gewesen, hätte sie sich mit DORADO in die Luft sprengen müssen. So aber überlebte sie diesen ersten Ausflug zum Mars, danach auch den zweiten, den sie zusammen mit Densee unternahm."
    „Deshalb also machte sie einen so niedergeschlagenen Eindruck", sagte Perry.
    Moira nickte.
    „Ciriac hat keine Chance mehr, daheim gegen die Abruse zu ziehen.
    Auch wenn wir die Strecke zur BASIS in nur zehn oder acht Tagen schafften, wäre es für sie zu spät. Sie wird vorher sterben und bis zum Tod mit ihrem von Stunde zu Stunde zunehmenden Altersschwachsinn leben - und leiden."
    „Mir kommen gleich die Tränen!" sagte Bull. „Sie mag seltsam werden, irre und hilflos, aber sie lebt noch! Und wenn sich ihr Geist verwirrt, wird
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