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1726 - Testfall Magellan

Titel: 1726 - Testfall Magellan
Autoren: Unbekannt
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verantwortlich machten, daß die Cantaro sich für die Milchstraße interessierten.
    Erst nach der MonosÄra wurden die Hedschianer von einem Forschungsschiff entdeckt. Zwar hielten sie noch immer an ihrem einfachen Leben fest, aber in jedem Jahr meldeten sich durchschnittlich achthundert junge Planetarier im Hansekontor ihres Planeten und bewarben sich um ein Stipendium auf Terra oder einer anderen hochzivilisierten Welt. Nicht wenige von ihnen wurde später Hanse-Mitarbeiter in leitenden Positionen.
    „Alles klar, Chris!" meldete Matruk. „Die KATHAR fliegt mit Unterlicht an und kann in zirka vierzig Minuten auf unserer Plattform landen."
    „Danke", erwiderte die Kommandantin. „Hat sich auch kein Gurrad an die Kogge angehängt?"
    „Ortung negativ", sagte Braneyrar Omor.
    „Vorsichtshalber habe ich meine Transformkanonen schon auf Bereitschaft geschaltet", verkündete Feuerleitchef Unak Unakosh, ein vierschrötiger Überschwerer. „Wer uns an den Karren fahren will, dem zeigen wir die rote Karte."
    Ein paar Besatzungsmitglieder lachten halblaut.
    „Meine Leute sind ebenfalls in Bereitschaft", warf Tarek Tuktschen ein.
    Er war Befehlshaber der Operativen Einsatzgruppe des Tenders, bestehend aus Korvetten und Raumjägern; ein Ertruser, ein Hüne mit blauschwarzem Sichelkamm und der Tätowierung eines stilisierten roten Adlers auf dem kühn geschnittenen Gesicht.
    Chris Meister seufzte laut.
    „Kein Übereifer, Leute!" mahnte sie. „Wir wollen ja keinen Krieg riskieren. Die Gurrads sind unsere Freunde, auch wenn ihr Denken vorübergehend auf Abwege geraten ist."
    „Aber den Hamamesch dürfen wir nicht trauen", sagte die dunkelgetönte kräftige Stimme von Nadeshja Heimey. Die Terranerin war Leitende Ingenieurin, eine starkknochige Frau mit breitem, sympathischen Gesicht und strohblondem, schulterlangen Haar.
    „Das werden wir auch nicht", versprach die Kommandantin.
    Sie wandte sich an den Ersten Funker.
    „James, ich möchte mit Esker Harror sprechen, sobald die KATHAR in Normalfunkreichweite ohne Verzögerungsfaktor ist!"
    Rtschan nickte bestätigend.
    Von da an gab es nicht mehr viel zu sagen. Man mußte warten, bis die KATHAR nahe genug herangekommen war; also müßte man mit größter Wachsamkeit den Sektor der Großen Magellanschen Wolke beobachten, aus dem sich die Kogge näherte.
    Es galt, der Entwicklung von Situationen vorzubeugen, die zu Feindseligkeiten eskalieren konnten. Der Friede war ein kostbares Gut, das nicht aufs Spiel gesetzt werden durfte.
    Endlich kam eine verzögerungsfreie Telekomverbindung zur KATHAR zustande.
    Das Holo zeigte Kommandant Phril Stratar, einen kompakt gebauten Plophoser.
    „Hallo, Chris!" grüßte er locker. Sie kannten sich von früher. „Habt ihr einen Landeplatz auf eurer Plattform entrümpelt, damit wir landen können?"
    „Wir haben die ganze Plattform gefegt und eingeölt", erwiderte Chris spitz. „Aber ich wollte eigentlich mit Harry sprechen."
    „Harry" war der Spitzname des Hanse-Spezialisten Esker Harror, einem Sonderbeauftragten für die Lösung von Fällen höchster Schwierigkeitsgrade. Von manchen Leuten, die ihn bei seinen Missionen kennengelernt hatten, wurde er für ein Genie gehalten, von anderen für einen Wahnsinnigen.
    Von Geo Sheremdoc, der vom fernen Solsystem aus auch in den Magellanschen Wolken die Fäden zog, wußte Christiane Meister, daß Harror mit der KATHAR zum Hamamesch-Basar GEMBEK aufgebrochen war, um dort zu recherchieren. Anschließend sollte er zur DIOGENES kommen.
    Stratar verzog das Gesicht, als hätte er in einen sauren Apfel gebissen.
    „Harry ist uns leider abhanden gekommen", berichtete er frustriert. „Er hat sich kurz vor unserem Start von GEMBEK unbemerkt aus der KATHAR entfernt und sich mit den Leuten der PERIHEL zusammengetan, die sich im Basar aufhalten. Da wir ihn nicht dazu überreden konnten, zurückzukommen, mußten wir ohne ihn abfliegen.
    Immerhin aber bringen wir fünfzig Pakete mit Hamamesch-Waren mit, die Harrys Gruppe unbemerkt aus dem Basar herausholte - und die Aufzeichnung von Interkomgesprächen, die einige Hamamesch in GEMBEK führten. Ich hoffe, ihr könnt etwas damit anfangen."
    „Wir können mit allem etwas anfangen", mischte sich ein über zwei Meter großer, schlanker Mann mit asketischem Gesicht ein, der sich unauffällig dem Funkpult genähert hatte.
    „Wer ist das?" fragte Phril Stratar.
    „Kwaa-Nuan, Nexialist", antwortete Chris. „Er wurde uns von Geo extra zur Auswertung von Fakten
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