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1726 - Testfall Magellan

Titel: 1726 - Testfall Magellan
Autoren: Unbekannt
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Stücke."
    „Das ist mir egal!" rief der Gurrad. „Ich brauche die Stücke für meine Forschungsstation auf Shiister. Macht die Ware fertig und sagt mir, wo ich sie gegen Vorlage meiner Karte abholen kann."
    „Einverstanden", bestätigte der Hamamesch. „Verfügst du über ein eigenes Raumschiff, Meanher?"
    „Nein, ich habe nur ein sehr kleines Beiboot für meine privaten Zwecke, aber ich werde ein richtiges Raumschiff chartern", antwortete Meanher.
    „Das ist nicht nötig", wehrte der Hamamesch ab. „Wir haben unsere eigene Lieferorganisation und liefern dir den Container zu Transportkosten, die unter denen liegen, die dich ein gecharterter Frachter kommen. Der Transport kann morgen starten. Es wird allerdings für den Weg nach Shiister acht Tage brauchen, da der Transporter unterwegs mehrere Container zu anderen Adressaten befördern wird."
    „Acht Tage?" entgegnete der Gurrad mißmutig. „Geht es nicht schneller?"
    „Zu unserem Bedauern nicht", sagte der Hamamesch. „Die Transportlage in der Großen Magellanschen Wolke ist bekanntlich sehr angespannt. Falls du ein Charterschiff nehmen möchtest, wirst du wahrscheinlich mindestens siebzehn Tage warten müssen, bis eines frei ist."
    „Dann nehme ich selbstverständlich euren Transporter!" sagte Meanher schnell. „Wo kann ich den Vertrag perfekt machen? Danach werde ich sofort mit meinem eigenen Beiboot, der GADDASCH USKER, starten."
    „Warte dort, wo du bist!" beschied ihn der Hamamesch. „Ein Roboter wird dich abholen und zum Vertragskontor führen. Wir danken dir für dein Vertrauen, Meanher."
    Dilja Mowak blieb unauffällig in der Nähe des Gurrads, bis der versprochene Roboter kam, um ihn abzuholen.
    Als Meanher gegangen war, schlenderte Gähnet herbei, ein verlegenes Grinsen auf dem jungenhaften Gesicht.
    „Hast du das mitgekriegt, Schwester?" flüsterte er. „Diese Meanher hat einen ganzen Container voller Krimskrams gekauft, und das sogar unbesehen!"
    „Nun, immerhin doch wohl auf die Zusicherung hin, daß sich in dem Sortiment genug der besonderen Stücke befinden", entgegnete die Oxtornerin.
    „Besondere Stücke!" wiederholte Gähnet mit kaum verhohlener Gier und rieb sich nervös die Hände. Sein Gesicht war schweißbedeckt.
    „Solche wie der grellbunte Memowürfel in der Höhle! Ich wollte, ich könnte über etwas von dem Kapital verfügen, das unserer Sippe gehört.
    Es macht mich wahnsinnig, daß ich nichts besitze, um an eines der besonderen Stücke heranzukommen."
    „Das Kapital jeder Springersippe wird ausschließlich vom Patriarchen verwaltet", belehrte ihn die Hanse-Spezialistin. „Aber vielleicht kannst du ja Dochnurh dazu bewegen, dir einen Kredit auf deinen Lohn einzuräumen."
    Gähnet fluchte halblaut, dann stieß es heiser hervor: „Er würde mich nur schamlos ausnutzen. Das letztemal, als er mir einen Kredit gab, mußte ich acht Jahre für ihn schuften, um ihn abzuarbeiten. Ich habe locker dreihundert Prozent Zinsen gezahlt."
    Er senkte die Stimme und kam ganz nahe an Dilja heran.
    „Kannst du den Alten nicht anpumpen und mir dann ein paar tausend Galax leihen, Regira?" fragte er. „Bei dir zieht er die Zinsschraube bestimmt nicht so unerbittlich an."
    „Da kennst du Dochnurh schlecht", gab Dilja zurück. „Er scheute nicht davor zurück, sich zum Patriarchen zu machen, obwohl ich die Erstgeborene bin. Nun ja, das ist allgemein so üblich, aber bei anderen Sippen darf die Erstgeborene wenigstens bei wichtigen Entscheidungen mitreden. Mich aber übergeht er jedesmal."
    „Dieser verfluchte Diktator!" flüsterte Gähnet verschwörerisch. „Man sollte etwas nachhelfen, damit er verschwindet. In dem Falle würdest du automatisch zur Patriarchin aufrücken. Wenn ich dir dazu verhelfe, schenkst du mir dann so ein besonderes Stück wie den Würfel?"
    Dilja Mowak wollte den jungen Springer schon schroff zurückweisen, als sie erst die ganze Ungeheuerlichkeit des Vorganges begriff.
    Es war nicht ungewöhnlich, daß sich junge Springer gegen die autoritäre Herrschaft der Patriarchen ihrer Sippen auflehnten. Die Patriarchen waren so etwas gewöhnt und nahmen es nicht sonderlich ernst, denn es blieb stets beim verbalen Aufbegehren.
    Aber daß ein junger Sprinter ernsthaft mit dem Gedanken spielte, seinen Patriarchen zu beseitigen, was in Gahnets Fall zweifellos als Mordabsicht zu verstehen war - das hatte es schon lange nicht mehr gegeben.
    Es war eine Ungeheuerlichkeit, für die es eigentlich keine Erklärung gab.
    Es sei
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