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1721 - Verschwunden in der Höllengruft

1721 - Verschwunden in der Höllengruft

Titel: 1721 - Verschwunden in der Höllengruft
Autoren: Jason Dark
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erfahren, und es würde zudem nicht lange dauern.
    Jane ging wieder nach unten und kochte in der Küche einen Kaffee. Das Fenster behielt sie im Blick und somit auch einen Teil des Vorgartens und des Gehsteigs.
    Der Kaffee war noch nicht durchgelaufen, als sie Ellen Cooper sah, die vom Bürgersteig aus den Vorgarten betrat und ihn mit langsamen Schritten durchquerte.
    Jane öffnete die Tür, bevor ihre Besucherin klingeln konnte. Ellen erschrak leicht, als Jane so plötzlich vor ihr stand und sie anlächelte. Ellen Cooper lächelte nicht zurück. Sie wirkte irgendwie deprimiert.
    Ihre Haut sah grau aus, und unter den Augen zeichneten sich dunkle Ringe ab. Sie war etwas über vierzig Jahre alt, wirkte im Moment aber um mindestens zehn Jahre älter. Das dunkel gefärbte Haar war nicht richtig frisiert und die Lippen so blass, dass sie sich kaum von der Haut abhoben.
    Jane sagte nichts über das Aussehen der Besucherin, sondern bat sie ins Haus.
    »Dann legen Sie mal den Mantel ab und nehmen in der Küche Platz, dort ist der Kaffee gerade durchgelaufen.«
    »Küche ist gut …«
    »Was meinen Sie damit?«
    »Ach, nichts. Fiel mir nur so ein.«
    Als sich Ellen Cooper gesetzt hatte, schenkte Jane den Kaffee ein. Etwas Gebäck lag auch bereit, aber Ellen nahm es gar nicht zur Kenntnis. Überhaupt sah sie irgendwie abwesend aus, und was sie tat, wirkte automatisch.
    Beim Trinken fasste sie die Tasse mit beiden Händen an, weil sie zitterte. Als sie das Gefäß zum zweiten Mal abstellte und Jane Collins ansah, dass sie Fragen stellen wollte, kam sie der Detektivin zuvor.
    »Mein Mann hat mich in der vergangenen Nacht besucht!«
    Das war eine Nachricht, die Jane Collins überraschte. Sie hätte eher mit Simon Coopers Tod gerechnet, doch dass er plötzlich wieder aufgetaucht war, war schon etwas Besonderes. Nur schien Ellen das nicht gefallen zu haben, denn ihr Gesicht zeigte alles andere als einen glücklichen Ausdruck.
    »Das ist ja eine gute Nachricht«, kommentierte Jane.
    »Nein, ist es nicht.«
    »Ach, warum das nicht? Das müssen Sie mir erklären.«
    »Deshalb bin ich hier, und ich werde das Gefühl nicht los, dass der Fall erst richtig anfängt, wobei wir ja schon aufgegeben hatten. Aber jetzt …« Sie lehnte sich zurück und hob die Schultern. Sie wirkte wie eine Frau, die dicht vor dem Weinen stand.
    »Warum ist er gegangen?«
    »Ich konnte ihn nicht halten. Es sollte so etwas wie ein Abschiedsbesuch sein.«
    »Und nun?«
    »Ich weiß mir keinen Rat mehr …«
    Jane Collins räusperte sich, bevor sie wieder sprach. »Am besten wird es sein, wenn Sie von Beginn an berichten und mir alles erzählen. Ich sehe Ihnen ja an, dass Sie Schweres durchgemacht haben in der letzten Nacht.«
    »Das können Sie unterstreichen. Und es war einfach grauenhaft. Unglaublich.«
    »Bitte, ich höre.«
    Janes Besucherin trank noch einen Schluck Kaffee. Danach brach es aus ihr hervor. Alles wirbelte in ihrem Kopf durcheinander, und sie konnte es kaum zusammenhängend über ihre Lippen bringen.
    Jane sagte nichts. Sie hörte nur zu, wobei sie leicht zusammenzuckte, als sie hörte, wie das Gesicht des Mannes ausgesehen hatte. Sie erfuhr zudem, auf welche Art und Weise Simon Cooper verschwunden war, und ging davon aus, dass er Helfer gehabt hatte und nicht allein unterwegs war.
    »Sie wissen jetzt alles, Jane, und ich möchte von Ihnen gern wissen, was Sie davon halten.«
    »Es klingt unglaublich.«
    »Das ist es aber nicht, mein Mann ist mit einem verbrannten Gesicht erschienen. Es sah schlimm aus, und ich habe mich gewundert, dass er noch am Leben war.«
    »Und er hat nicht davon gesprochen, wie ihm das alles passiert ist?«
    »Nein, überhaupt nicht, Jane. Aber ich gehe davon aus, dass er nicht allein ist. Er – er – muss einer Gruppe angehören. Zudem ist er von diesem Rolls-Royce abgeholt worden …«
    »Das war Ihnen neu?«
    »Ja. Ich habe nie von einem Freund oder Bekannten gehört, der einen solchen Wagen fährt.«
    »Ja, das ist schon seltsam. Dann müssen wir davon ausgehen, dass Ihr Mann ein zweites Leben neben seinem ersten geführt hat. Was war er noch mal von Beruf?«
    »Selbstständiger Handelsvertreter. Er hat die technischen Einrichtungen für Backfabriken verkauft, war aber auch auf anderen Bereichen in der Lebensmittelindustrie tätig.«
    »Ja«, sagte Jane, »ich erinnere mich.« Auch sie trank einen Schluck Kaffee. »Können Sie sich eine Verbindung zwischen seinem Beruf und dem, was Ihnen in der Nacht passiert
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