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172 - Der Erzdämon schlägt zu

172 - Der Erzdämon schlägt zu

Titel: 172 - Der Erzdämon schlägt zu
Autoren: Dämonenkiller
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Sie sah einen Zeitungsjungen, der lauthals seine Gazetten anbot. Irgend etwas an ihm zog Rebecca an. Sie winkte ihn zu sich, drückte ihm ein paar Münzen in die Hand und nahm die Zeitung entgegen.
    Das Papier schien förmlich zwischen ihren Fingern zu glühen.
    Sie blätterte sofort auf. Der leichte Wind, der durch die Straße strich, zerrte an dem Papier. Rebeccas Blick fiel auf ein grob gerastertes Foto. Es zeigte einen kahlköpfigen Mann mit relativ spitzen Ohren, schmalem Gesicht und stechenden Augen.
    Die Augen in dem Schwarzweißfoto glühten plötzlich gelblichgrün auf. Sie wollten Rebecca in ihren Bann ziehen. Das Foto begann zu sprechen.
    „Rebecca Manderley, du bekommst eine letzte Chance eingeräumt. Komm und schwöre dem Fürsten der Finsternis deinen Treueeid. Weigerst du dich, wird dich Luguris Bann treffen. Komm zur Festung dessen, der durch deine Schuld starb."
    Ein Siegel begann durchzuschimmern. Es war das Zeichen Zakums, des dunklen Archivars. Dann verblaßte das Bild, das Schwarzweißfoto war wieder nur noch ein einfaches Foto.
    Rebecca knüllte die Zeitung zusammen.
    Fernando Munante-Camaz! Seine Festung mußte gemeint sein. Luguri gab also immer noch nicht ganz auf. Er hoffte immer noch, Rebecca für sich zu gewinnen. Immerhin beinhaltete ihr Bewußtsein das gesamte Wissen des Skarabäus Toth. Das wollte er mit Sicherheit nicht einfach verlöschen lassen. Aber im Ernstfall würde er sie dennoch bedenkenlos töten oder in einen Freak verwandeln. Rebecca war sicher, daß diese Art der Kontaktaufnahme auf Zakums Mist gewachsen war, nicht nur, weil sein Sigill dahinterstand. Sie wußten nicht genau, wo sich Rebecca befand, aber wo auch immer sie in der Nähe der Zivilisation war, würde sie auf die Magie ansprechen, mit der möglicherweise kurzfristig alle größeren Zeitungen in dem vermuteten Bereich aufgeladen worden waren. Und über das Foto war dann die Botschaft ausgelöst worden.
    Rebecca seufzte. Luguri und Zakum waren also nach wie vor hinter ihr her. Und sie wußte immer noch nicht, welche Rolle Elia Gereon wirklich spielte.
    Sie beschloß, über die Tarotkarte die Verbindung zu ihm herzustellen und zunächst einmal auf seine Vorschläge einzugehen. Wichtig war, daß sie Coco helfen konnte, denn sie war die einzige wirkliche Freundin, die sie hatte.
    Aber Rebecca dachte auch an Unga.

    Zakum war zufrieden. Er spürte, daß die Botschaft an Rebecca, die auf deren Aura fixiert war, durch den direkten Kontakt ausgelöst worden und gehört worden war. Rebecca hatte also erfahren, wohin Luguri sie bestellte.
    Zakum nahm Verbindung mit seinem Herrn auf und teilte ihm diesen Teilerfolg mit.
    „Und du bist sicher, daß sie auch wirklich kommt?" fragte Luguri mißtrauisch.
    „Absolut sicher", sagte Zakum. „Und dann wird sie entweder schwören und ihr Unruhestiften aufgeben müssen - oder sterben. Diesmal pfuscht uns nicht wieder jemand dazwischen wie jüngst auf der Monsterinsel des Hermann Lebius."
    „Dein Wort in mein Ohr", zischte Luguri und brach den Kontakt ab. Er bereitete sich auf das Zusammentreffen mit seinen Opfern vor, mit dem Dämonenkiller und seinen Gefährten.

    Don Hermano hatte sich in der Festung eingelebt. Es war ein gewaltiges Bollwerk, zwar nicht so befestigt und ausgebaut wie seine eigene Trutzburg in den Bergen von Sao Paulo in Brasilien, aber immerhin recht gut durchkonstruiert. Don Hermano hatte diese Festung mit voller Absicht ausgewählt.
    Er rechnete mit Zwischenfällen. Deshalb wollte er das Ende des Dämonenkillers nicht in seiner eigenen Festung erleben. Deshalb hatte er auch Julio Ferreira dazu bewogen, die Gefangennahme in 'Peru stattfinden zu lassen. Gut, es war nichts Schlimmeres passiert, als daß Diego Cuarto, der Köder, vernichtet worden war. Aber es
hätte
mehr passieren können.
    Auch jetzt, als der Dämonenkiller und die Hexe entwaffnet waren, rechnete Hermano noch mit allem. Es hatte also eine andere Festung sein müssen. Die in Chile bot sich an. Die chilenischen Besitze waren im Moment verwaist; nicht einmal die direkten Familienangehörigen von Fernando wußten, daß dieser tot war. Sie glaubten, er sei auf eine größere Reise gegangen. So stellte sich niemand Don Hermano in den Weg, der eine Vollmacht Fernandos besaß, in dessen Abwesenheit an Fernandos Stelle das Zepter zu schwingen. Nicht, daß er das als Patriarch aller Munante- Untersippen nicht ohnehin getan hätte. Aber so konnte sich kein Widerspruch regen. Don Hermano war mit seiner
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