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172 - Der Erzdämon schlägt zu

172 - Der Erzdämon schlägt zu

Titel: 172 - Der Erzdämon schlägt zu
Autoren: Dämonenkiller
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er wisse genau Bescheid.
    „Ich habe meine Informationsquellen und Möglichkeiten", wich Gereon aus. „Überlege es dir, Rebecca, aber überlege nicht zu lange. Wir sollten zusammenarbeiten. Ich weiß, wo sich die Gefangenen befinden und wie man dorthin kommt, und du verfügst über deine Fledermausgeschöpfe."
    „Ich brauche Bedenkzeit", sagte Rebecca. Sie wollte noch einmal versuchen, Coco zu erreichen, und sie wollte sich mit Eric besprechen. Das Fledermausgeschöpf, das intelligenteste von allen, verfügte über einen wachen Instinkt für Gefahren. Rebecca wollte sich nicht überrumpeln lassen.
    „Wo kann ich dich finden, Elia Gereon?" fragte sie.
    Der Dämon lächelte und überreichte ihr eine Karte. Es war eine Tarot-Karte. Überrascht sah Rebecca auf das Symbol. Es war der
Turm.
    „Über diese Karte erreichst du mich", sagte Gereon, erhob sich, ließ einen Geldschein auf dem kleinen Tisch liegen und verschwand.
    Verwirrt suchte Rebecca wieder ihr Zimmer auf.

    Was er wissen mußte, hatte Elia Gereon von Dorian erfahren, als er über das Stigma mit ihm Verbindung aufnahm. Aber Olivaro sah nicht ein, seine Informationsquellen und die Art seiner Informationsbeschaffung preiszugeben. Dafür kannte er Rebecca zu wenig. Er wußte ebensowenig wie Dorian, wie er sie einschätzen sollte.
    Olivaro war vorsichtig. Er wußte, daß Rebecca versuchen würde, ihn zu töten, sobald sie den Verdacht hegte, er werde sein Wissen über sie an andere weitergeben. Er mußte ihr Vertrauen gewinnen. Sein Handikap war, daß niemand ihm wirklich vertraute. Auch wenn Coco für ihn bürgte, sagte das nicht, daß nicht eine Spur von Mißtrauen blieb. Sicher, als Elia Gereon war er eine völlig andere Figur, ein anderer Charakter, aber seine Art zu handeln, zu planen, Fäden zu spinnen für seine Marionetten, würde sich nicht ändern können. Elia Gereon war und blieb das, was er zeitlebens gewesen war: der Januskopf Olivaro.
    Aber er hoffte, daß Rebecca auf seinen Vorschlag zur Zusammenarbeit eingehen würde. Durch den Kontakt mit Dorian wußte er von Rebeccas Plan, die Festung mittels ihrer Fledermausgeschöpfe zu stürmen. Das hatte nicht funktionieren können, nicht in Peru. Doch vorher hatten sie nicht geahnt, wie die Festung aussehen würde, daß es nur ein Tor gab, das in den Felsen führte.
    Aber in Chile würde alles anders sein. Dort würde es gehen, besser gehen als der wahnwitzige Plan der Hexe Coco Zamis.
    Elia Gereon wartete auf Rebeccas Antwort.

    Rebecca starrte die Trumpfkarte an, die sechzehnte. Der
Turm.
War das Zufall, oder wußte Elia Gereon noch viel mehr, als er zugegeben hatte? Die Vampirin war bestürzt.
    Sie hatte mit Coco ein Verständigungssystem ausgeknobelt, das auf den Karten des magischen Tarot beruhte. Die Kristallkugeln speicherten übermittelte Botschaften und gaben sie erst durch eine Beschwörung frei, die mit den Karten verschlüsselt war. Der Schlüssel wechselte wöchentlich; die sechzehnte Karte entsprach der sechzehnten Woche des Jahres.
    Und dies war die sechzehnte Woche!
    Wenn es kein Zufall war, dann war ihr Code gefährdet.
    Rebecca überlegte. Wahrscheinlich hatte es keinen Sinn, noch einmal einen Kontakt mit Coco zu versuchen, wie sie ihre Absicht verkündet hatte. Wenn sie bisher nicht durchgekommen war, würde das auch jetzt nicht gelingen. Sie wagte es auch nicht, die magische Kugel abzufragen. Sie fürchtete, daß sie über die Trumpfkarte Elia Gereon mit erreichen würde. Und das wollte sie vermeiden. Sie sah Eric an, der ihren Blick müde erwiderte. Er war das einzige der Fledermausgeschöpfe, das sie hier im Zimmer hatte. Die anderen warteten außerhalb der Stadt in den Wäldern. Eric hatte sie mitgenommen, weil sie nicht völlig allein hier abwarten wollte, weil sie einen Gesprächspartner brauchte. Sie hatte sich von den Dämonen in Peru zurückgezogen, weil sie Verrat fürchtete, nachdem sie Hermano Munante und Luguri einige böse Streiche gespielt hatte. Sie wollte ihre Position erst festigen, ehe sie wieder an die Öffentlichkeit trat. In der Zwischenzeit reichte es, wenn sie mit den Anführern der verschiedenen Vampirsippen sprach.
    Schließlich rang sie sich dazu durch, auf Gereons Angebot einzugehen. Sie steckte die Tarotkarte ein und verließ das Zimmer wieder. Sie hoffte, Gereon noch unten im Hotel zu treffen. Dann brauchte sie die Karte, die ihr plötzlich unheimlich war, nicht einzusetzen.
    Aber Elia Gereon war schon gegangen.
    Überlegend trat Rebecca vor das Hotel.
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