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172 - Der Erzdämon schlägt zu

172 - Der Erzdämon schlägt zu

Titel: 172 - Der Erzdämon schlägt zu
Autoren: Dämonenkiller
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Tageszeit war nicht ihr Fall. Sie wich auf Tee aus. Gespannt sah sie Gereon an. Er zeichnete ein unsichtbares Muster auf die Tischplatte und aktivierte es. Damit war die Nische, in der sie sich niedergelassen hatten, gegen unbefugtes Abhören gesichert.
    „Du machst mich neugierig", gestand Rebecca. „Worum also geht es?"
    „Um Dorian Hunter, Coco Zamis und andere", sagte Gereon.
    Rebecca verzog das Gesicht.
    „Zieh keine falschen Schlüsse", sagte Gereon. „Bevor du etwas erwiderst, laß dir von mir sagen, daß ich nicht gewillt bin, mich gegen die Munantes zu stellen. Ich arbeite aber auch nicht für sie. Ich verfolge meine eigenen Pläne."
    „Und wie sehen die aus?"
    „Ich möchte eine Art Gleichgewicht wiederherstellen", sagte Gereon. „Ein Gleichgewicht, wie es meinen Plänen und Absichten entgegenkommt. Dorian Hunter und seine Gefährten sind in Gefangenschaft. Das paßt mir nicht. Ich möchte sie befreien, und das kann ich nicht allein."
    „Und du glaubst, ich sei die richtige Helferin", sagte Rebecca.
    „Ich bin sicher", erwiderte der Dämon. „Ich habe Erkundigungen über dich eingezogen. Ich weiß, daß du mit Coco Zamis befreundet bist und daß ihr schon einige Streiche gemeinsam ausgeheckt habt. Muß ich mehr erwähnen als die Geschichte mit dem Sarkophag oder ein paar Einzelheiten, wie du mit Coco Zamis' Unterstützung die Wiener Dämonensippen ausgetrickst hast?"
    Rebecca wurde blaß. Woher wußte Gereon davon? Es waren streng gehütete Geheimnisse, und Rebecca konnte sich einfach nicht vorstellen, daß Coco etwas ausgeplaudert hatte. Dazu war die Freundin einfach nicht fähig. Aber wie und woher konnte dann Gereon etwas davon wissen? Niemand durfte erfahren, daß Rebecca und Coco so gut miteinander harmonierten, daß sie zusammenarbeiteten! Rebecca bewegte sich auf gefährlich glattem Parkett. Sie war eine Dämonin der Schwarzen Familie, wie ihre Jugendfreundin Coco es gewesen war, aber Coco war aus der Familie ausgestoßen, ihre Sippe in Wien ausgelöscht worden. Wenn herauskam, daß Rebecca und Coco immer noch befreundet waren und gemeinsame Unternehmungen durchführten, dann war es auch um Rebecca geschehen. Luguri würde nicht zögern, sie auszulöschen oder in einen Freak zu verwandeln, zumal ihm ihre Aktivitäten ohnehin schon ein Dorn im Auge waren. Es paßte ihm nicht, daß sie versuchte, eine Art Staat im Staat zu gründen und eine Herrschaft aller vereinigten Vampirsippen anzustreben.
    Durch sein Wissen wurde dieser Elia Gereon für Rebecca zur tödlichen Gefahr, und sie überlegte, wie sie ihn erledigen konnte, ehe er sein Wissen weitergab. Oder hatte er es bereits getan? Dann - war alles vorbei!
    „Nein", sagte er, als habe er ihre Gedanken gelesen. „Ich pflege mein Wissen nur dann auszuplaudern, wenn es
mir
nützt - und im allgemeinen nützt es mir mehr, wenn ich es für mich behalte. Ich kenne Dorian Hunter und Coco Zamis. Sie würden es dir bestätigen, daß ich nicht dein Feind bin. Aber dazu müssen wir sie befreien."
    Coco, dachte Rebecca. Ich habe ihr hier nicht helfen können, vielleicht kann ich es dort, wo sie jetzt ist - wenn er es weiß. Wir könnten zusammenarbeiten, und danach besteht immer noch die Möglichkeit…
    Sie dachte nicht weiter, sondern sah ihn auffordernd an. „Du weißt, wo sich Coco und Dorian befinden?"
    Gereon nickte. „Sie und noch zwei andere. Ich konnte mit Hunter Verbindung aufnehmen. Auch ein gewisser Jeff Parker und der Cro Magnon Unga befinden sich dort."
    Unga!
    Rebecca konnte nicht verhindern, daß sich ihr Puls beschleunigte. Etwas an Unga faszinierte sie, zog sie magnetisch an. Sie schluckte. Unga befand sich in Gefahr?
    Du verdammtes Schlitzohr scheinst genau zu wissen, wie du mich ködern mußt,
dachte sie verbissen.
Erst Coco, jetzt Unga! Was wirst du noch für Geschütze auffahren? Und handelt es sich nicht etwa doch um eine Falle?
    Aber Elia Gereon fuhr keine weiteren Geschütze auf.
    „Ich weiß, wo die Gefangenen sich jetzt befinden", sagte er. „In einer Festung in der Nähe von Antofagasta, in der Atacama-Wüste. Dort sollen sie getötet werden. Viel Zeit bleibt uns nicht mehr. Ich weiß nicht genau, wann es geschehen wird. Aber wir sollten nicht zu lange warten."
    „Woher weißt du das?" fragte Rebecca erregt. Sie hatte selbst doch mehrmals versucht, Verbindung mit Coco aufzunehmen - erfolglos. Auch ihre Kugel hatte keine Nachricht gespeichert. Es gab einfach keinen Anhaltspunkt. Und jetzt erzählte dieser alte Dämon,
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