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172 - Der Erzdämon schlägt zu

172 - Der Erzdämon schlägt zu

Titel: 172 - Der Erzdämon schlägt zu
Autoren: Dämonenkiller
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ganz nah.
    „Ich bin ganz nah", teilte sich Rebecca ihr mit. „Ich bin mit einem Dämon namens Elia Gereon gekommen, er will euch helfen und verlangte, ich solle ihm vertrauen."
    „Du kannst es - teilweise", murmelte Coco. „Daß du hier bist, ist gut, du mußt uns helfen! Ich…"
    Sie brach ab. Ein Schwächeanfall überkam sie, und wieder wurde ihr schwarz vor Augen. Das Bild in der Kugel verlosch jäh.
    Coco riß die Augen weit auf. Sie versuchte, den Kontakt zu erneuern, schaffte es aber nicht. Die Kugel flirrte, Rebecca bemühte sich ihrerseits um einen Kontakt. Die Trumpfkarte schien zu glühen. Coco taumelte. Sie mußte sich aufstützen, griff in Staub, stürzte. Schwärze kam über sie. Sie hatte die Besinnung verloren.

    Inzwischen war Olivaro nicht untätig. In einem Zauberkreis entstand, von seiner kundigen magischen Hand geformt, ein Abbild des Opfersaals unter der Festung. Ein nur unvollkommenes Abbild zwar, aber zumindest die Proportionen stimmten, die Winkelmaße. Olivaro arbeitete langsam und sorgfältig. Die Miniatur aus magisch geladenen Papierwänden brauchte er für einen Analogzauber. Ebenfalls aus Papier formte er den Altar, den Thron, die Menhire, die dicht gedrängt tatsächlich dort unten Platz gefunden hatten… Die Magie sorgte dafür, daß alles so zusammenhielt, wie es halten sollte und auch annähernd die richtigen Formen bildete.
    Der Januskopf war mit seinem Werk zufrieden.
    Aber zwischenzeitlich war nur ein geringer Teil geschafft. Denn jetzt begann das Schwierige der Aufgabe. Er mußte den Analogzauber formen und mit einer zeitlichen Wirkungsverzögerung fixieren. Denn niemand durfte darauf kommen, daß er selbst daran beteiligt war.
    Noch während er damit beschäftigt war, wurde er gestört. Etwas rief ihn. Da war die Trumpfkarte, der Turm.
    Olivaro zuckte zusammen.
    Erst als er aus seiner Zauber-Konzentration gerissen worden war, merkte er, daß er eigentlich gar nicht selbst angesprochen worden war. Es lag an der Karte. Er hatte diesen Schlüssel mit Rebecca vereinbart, aber zwischen Rebecca und Coco schien es denselben Schlüssel zu geben. Olivaro hatte das nicht gewußt. Er hatte die Tarotkarte willkürlich gewählt.
    Aber so wurde er jetzt Zeuge der kurzen Unterhaltung zwischen Rebecca und Coco.
    Und er erfaßte, daß mit Coco etwas nicht stimmte. Ihr wurde Kraft abgezogen. Aber Olivaro konnte nicht feststellen, wohin diese Kraft floß. Er merkte nur, daß der Kontakt zwischen den beiden Frauen durch Cocos Schwäche zusammenbrach.
    Olivaro war alarmiert.
    Wenn Rebecca jetzt in Panik verfiel, konnte sie eine Menge verderben. Sie mußte also beschäftigt werden. Sie durfte erst gar nicht auf den Gedanken kommen, einzugreifen. Olivaro benutzte jetzt seine Tarotkarte und machte sich seinerseits bei Rebecca bemerkbar. Der Vorteil war, daß sie sich über diesen Schlüssel unterhalten konnten, ohne daß die magischen Schwingungen direkt von den anderen hier hausenden Dämonen wahrgenommen werden konnten. Die vermochten höchstens ein Echo dieser Unterhaltung aufzufangen, konnten damit aber nichts anfangen. Weder der Inhalt des Gesprächs noch Ausgangs- und Endpunkt würden sich eindeutig bestimmen lassen.
    Wenn überhaupt einer darauf achtete…
    In Erwartung des Sabbats würden sowohl die anwesenden Munantes als auch die Gäste anderweitig beschäftigt sein.
    „Kümmere dich um Macaya", trug Olivaro Rebecca auf. „Ich habe Wichtigeres zu tun, kann mich nicht mit ihr befassen. Sie braucht Hilfe und steht auf unserer Seite. Du wirst einen Weg zu ihr finden. Ich kümmere mich um Coco."
    „Du willst sie töten", wehrte sich Rebecca.
    Olivaro lachte leise.
    „Dann hätte ich es schon getan, ohne erst mit dir zu diskutieren. Im Moment kann nur ich Coco helfen. Du darfst dich nicht besonders hervortun, aber um Macaya kannst du dich unauffällig kümmern. Don Hermano hat im Augenblick anderes zu tun."
    „Und was?"
    „Er empfängt Gäste und bereitet in Luguris Auftrag nach dessen Anweisungen den Sabbat vor. Nun handle. Wir dürfen beide nicht viel Zeit verlieren."
    Er ließ den Kontakt erlöschen und verließ sein Zimmer, sicherte es gegen unbefugtes Betreten anderer Dämonen ab und eilte dorthin, wo er Coco wähnte. So kurz das Gespräch der beiden Frauen über ihre magischen Kugeln auch gewesen war, Olivaro hatte den zweiten Endpunkt, den, an welchem sich Coco befand, aufgespürt. Unter normalen Umständen hätte er das nicht gekonnt, aber die Trumpfkarte hatte ihn förmlich in
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