Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1716 - Assungas Hexensturm

1716 - Assungas Hexensturm

Titel: 1716 - Assungas Hexensturm
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
nicht leicht für Suko. Er hatte zudem keine Idee, wo er John Sinclair suchen sollte. Wenn er daran dachte, wie eiskalt die Cavallo reagiert hatte, gab er John nicht mehr viele Chancen.
    Dann tat er etwas, was er tun musste. Er griff zum Telefon und rief Sir James Powell an.
    »Sie sind es, Suko. Ich habe von Glenda Perkins gehört, dass man Sie auf einen neuen Fall gestoßen hat.«
    »Das stimmt.«
    »Und?«
    »Ich habe leider nicht verhindern können, dass John Sinclair entführt wurde.«
    Es wurde still in der Leitung. Dann – ein paar Sekunden später – hörte er wieder die Stimme seines Chefs.
    »Wer hat das getan?«
    »Justine Cavallo, Sir!«
    Wieder war es fast still. Diesmal hörte Suko die schweren Atemzüge seines Chefs und erst dann seine leise Frage: »Haben Sie eine Ahnung, wohin man ihn gebracht haben könnte?«
    »Nein, die habe ich nicht. Ich konnte mich auch nicht darum kümmern, ob es Zeugen gibt, weil ich selbst einiges erledigen musste. Aber jetzt werde ich mich umhören, Sir. Ich melde mich wieder.«
    Nach diesem Satz beendete Suko das Telefonat …
    ***
    Nicht nur eine Hand, bei mir waren es beide Hände, die zitterten, als ich das Handy gegen mein Ohr drückte.
    »John?«, hörte ich Janes vertraute Stimme.
    »Ja, ich bin es.«
    Jetzt hätte eigentlich eine Antwort erfolgen müssen, aber Jane zögerte ein wenig. Schließlich sagte sie: »Deine Stimme hat sich so anders angehört …«
    Ich lachte leise.
    »John, was ist los?« Jetzt klang die Stimme der Detektivin ängstlich.
    Das bekam auch die Cavallo mit, denn sie hatte den Lautsprecher eingestellt.
    »Bitte, gib eine Antwort.«
    Es fiel mir nicht leicht, etwas zu sagen, ich musste mir meine Worte schon genau überlegen und gab die Antwort mit heiser klingenden Stimme.
    »Ich habe wohl verloren, Jane.«
    »Wie meinst du das denn? Warum bist du so komisch?«
    »Justine Cavallo ist bei mir.«
    Jetzt war es heraus, und jemand wie Jane Collins konnte sich denken, was das zu bedeuten hatte. Sie war ja über das große Drama informiert, was passiert war. Justine hatte ihre Wohnung verlassen, in der Jane wieder allein lebte. »Mein Gott«, flüsterte sie. »Und wo bist du jetzt?«
    »Ich habe keine Ahnung. Mir geht es auch nicht besonders gut. Sie war eben schneller als ich und Suko. Das ist leider eine Tatsache. Jetzt hat sie die besseren Karten. Ich weiß nicht, wo wir uns befinden.«
    Jane Collins sagte nichts mehr. Sie war sichtlich geschockt und musste zunächst mal nachdenken. Ich wusste, dass sie nach einer Lösung suchte, aber es stand auch fest, dass sie so schnell keine finden würde.
    »Gib mir die Cavallo.«
    »Ja, ich versuche es.«
    Justine grinste mich an. Ihre Augen funkelten, und sie riss mir das Telefon förmlich aus den Händen. Es war ihr anzusehen, dass sie einen großen Spaß hatte.
    »Hi, Jane. Wie geht es dir? Jetzt, wo wir nicht mehr in einem Haus wohnen?«
    »Viel besser.«
    »Das glaube ich dir nicht, Jane, denn jetzt musst du mit der Angst leben. Du weißt doch, Jane, wer nicht für mich ist, der ist gegen mich. Das hast du dir leider angetan und …«
    »Rede nicht so viel. Was ist mit John?«
    »Oh, er ist bei mir. Und das wird er auch bleiben. Selbst Vampire verspüren manchmal Sehnsucht nach einem Partner. Ich schließe mich davon nicht aus. John ist der Erste. Andere werden folgen, auch du, meine Liebe. Ist das nicht prächtig? Wir werden wieder zusammen sein.«
    »Darauf kann ich verzichten.«
    Die Cavallo lachte. »Ich kann dir versprechen, dass du John wiedersiehst. Und ich werde dann zuschauen, wenn er dein Blut trinkt. Es wird für ihn eine Premiere sein, und die gönne ich ihm und auch dir.«
    Jane war nicht auf den Mund gefallen, jetzt allerdings war der Augenblick da, wo sie schwieg. Sie fand keine Antwort mehr, und auch ich konnte ihr keinen Trost spenden.
    Mit einem üblen Lächeln auf den Lippen gab mir die Vampirin das Handy zurück.
    »Was soll das?«
    »Du kannst ihr noch einen Abschiedsgruß schicken, Geisterjäger. Dann werdet ihr euch erst wiedersehen, wenn du deinen Blutdurst stillen musst.«
    Jane Collins hatte mithören können. In ihrer Stimme schwang schon ein entsetzt klingender Unterton mit, als sie fragte: »Stimmt das wirklich alles, John?«
    »Ja, leider.«
    Sie flüsterte: »Siehst du denn gar keine Chance?«
    »So ist es.«
    Ein schneller Griff, und die Cavallo hatte mir den flachen Apparat entrissen. Sie schaltete die Verbindung ab und schleuderte das Handy zu Boden. »Das ist es
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher