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1715 - Das Enterkommando

Titel: 1715 - Das Enterkommando
Autoren: Unbekannt
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erkunden. Gucky hatte einen Blick auf die Anlage erhaschen können; sie sah aus wie ein großer, ungeordneter Haufen aus kubikmetergroßen Quarzbrocken, wahllos zusammengeschüttet und von einem fahlgrünen Glühen durchzogen, das an Glühwürmchen oder verdorbenen Pudding denken ließ. Ob es zwischen diesen Blöcken - eigentlich ließ sich der ganze Quarzrutsch gar nicht wirklich in einzelne Blöcke zerlegen - irgendwelche Verbindungen gab, konnte Gucky nicht erkennen. Die gesamte Anlage sah nichts ähnlich, womit der Mausbiber sich jemals beschäftigt hatte.
    Gucky versuchte es mit Schockwellen. Die Granate, die er den angreifenden Kristallrobotern entgegenschleuderte, gab unregelmäßig gepulste, stark gebündelte Gravitationsblitze von sich, sorgfältig abgestimmt auf die Leistungsfähigkeit der SERUNS, wie sie von den Galaktikern getragen wurden. Ihnen konnte von dieser Waffe somit kein Schaden zugefügt werden.
    Bei den Kristallrobotern funktionierte sie hervorragend. Am „Kopf" von einer Schwerkraft von 30 gin der einen Richtung getroffen, sieben Zentimeter daneben einer Wirkung von 16 gin der entgegengesetzten Richtung ausgesetzt - das war mehr, als die Körper der Roboter verkraften konnten. Von den Kräften, die auf sie einwirkten, wurden die Kristallkörper brachial auseinandergefetzt.
    Allerdings hatte diese Waffe den fatalen Nachteil, auch die Wände dieses Raumes zu betreffen; die Löcher, die darin nach wenigen Sekunden zu klaffen begannen, ließen Gucky von weiteren Einsätzen der Granaten Abstand nehmen. Ein paar Geschosse mit dieser Wirksamkeit, und das ganze Gewölbe brach über den Galaktikern zusammen und begrub sie unter sich.
    „Wir haben etwas!"
    Der Gedanke war in Guckys Kopf weit schriller und lauter wahrzunehmen als der akustische Schrei, den Mila ausstieß. Vor allem waren im Hintergrund des Gedankenimpulses weitere Informationen zu finden, die Gucky sofort verarbeiten konnte.
    Er sprang hinüber zu der Stelle, die Mila ihm in Gedanken bezeichnete.
    In rasender Eile nahm er eine Desintegratorladung zur Hand; im Umkreis von einem halben Meter wurde mit ihr jegliche feste Materie von dieser Ladung in ihre atomaren Partikelbestandteile zerlegt.
    Als Gucky die Ladung anbringen wollte, konnte er merken, daß auch Nadja ihre Fähigkeiten einzubringen versuchte. Einen Augenblick lang spürte Gucky an der rechten Hand Widerstand, dann aber strukturierte Nadja mit ihrer Paragabe das kristalline Material um, und Gucky konnte mit der Hand darin eindringen wie in eine Gallerte.
    Er legte die Ladung ab und zog die Hand zurück. Sofort schloß sich die Öffnung wieder und verwandelte sich in die frühere Zustandsform zurück.
    Gezündet wurde die Ladung telekinetisch.
    Gucky entnahm dem Denken von Mila, daß es mit dieser Aktion allein nicht getan sein würde. Die jungen Frauen machten sich nun daran, weitere Schwachstellen in der funktionalen Struktur dieser Anlage herauszuspüren.
    Derweil war es Guckys Aufgabe, den Zwillingsschwestern den Rücken freizuhalten - und das war kein leichtes Unterfangen. Immer wieder tauchten neue Kristallroboter auf und stürzten sich in den Kampf.
    Gucky setzte alles ein, was er aufzubieten hatte, und das war wahrhaftig nicht wenig. Es war eine bemerkenswerte Darbietung seiner Fähigkeiten.
    Er sprang von einem Ort zum anderen, um die Kristallroboter immer wieder zu überraschenden Zielwechseln zu veranlassen. Er streute Granaten in ihre Reihen, packte sie in kleineren und größeren Gruppen, zerknirschte sie telekinetisch zu blinkendem Schotter oder ließ sie scheppernd und klirrend an den Wänden zerschellen. In den winzigen Pausen zwischen diesen Aktionen trat sein Strahler in Aktion und erledigte einen Roboter nach dem anderen.
    Aber mit diesem Feuerwerk war es nicht getan. Immer wieder mußte sich Gucky in die Schußbahnen der Roboter werfen, um mit seinem SERUN Treffer aufzufangen, die eigentlich Mila oder Nadja galten. Er fischte - ein geistiger Kraftakt, den ein Nicht-Telekinet kaum ermessen konnte - zu Dutzenden die gefährlichen Kristallgeschosse aus der Luft und zerknickte sie. Dennoch wurden Mila und Nadja mehrfach getroffen; ihre Schirmfelder fingen diese Belastungen ab.
    „Wie sieht es aus?"
    Gucky schnaufte leise; diese Auseinandersetzung verlangte ihm das Letzte ab. Ohne den Aktivator-Chip wäre er schon vor Minuten erschöpft und geistig überanstrengt zusammengebrochen.
    „Noch eine Stelle, dann haben wir’s hoffentlich..."
    Milas Stimme klang
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