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1715 - Das Enterkommando

Titel: 1715 - Das Enterkommando
Autoren: Unbekannt
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in mehr als einer Hinsicht. Es hatte jedem Mitglied der Beausoleil-Truppe klargemacht, welches Risiko es bei dieser Mission einging.
    Unter diesen besonderen Umständen war der Anblick des vor kurzem gestellten Kommandoschiffs der Abruse buchstäblich faszinierend - abstoßend und anziehend zugleich.
    Auch dieses Schiff hatte die Form eines Kristalls. Rogier Bompard, der sich auf diesem Gebiet ein wenig auskannte, konnte die äußere Form sogar genauer bestimmen; sie entsprach jenem besonderen Schliff von Edelsteinen, der als Brillantschliff bekannt war. Bei diesem Verfahren wurden Edelsteine, vor allem Diamanten, an der Oberseite so zurechtgeschliffen und poliert, daß ein Höchstmaß des auftreffenden Lichts von den Flächen des Steins zurückgeworfen wurde - so entstand das verwirrende Glitzern und Gleißen, das als „Feuer" bezeichnet wurde. Auf der Unterseite sahen Brillanten anders aus, damit sie besser in Ringe und andere Schmuckstücke eingepaßt werden konnten.
    Bei dem Abruse-Schiff hatten die unbekannten „Erbauer" dem gesamten Schiffskörper Brillantcharakter verliehen, und so hatten die Beobachter in der Tat den Eindruck, als schwebe vor ihnen ein riesiger geschliffener Edelstein im Weltraum. Das war der attraktive Teil der Darbietung.
    Gestört wurde der Anblick des Abruse-Schiffs durch zwei große Lecks, die das Schiff beim Kampf mit den Schiffen der Galaktiker abbekommen hatte.
    Dort drüben, hinter dem Funkeln und Glitzern, schien nichts mehr zu leben. Es wurde nicht gefeuert, es gab keine Fluchtmanöver, die Triebwerke arbeiteten nicht.
    Aber die Tatsache, daß sich die großen Lecks langsam zu schließen begannen, gab einen Hinweis darauf, daß in dem Abruse-Schiff doch etwas funktionierte - und was dieses Etwas genau war, das sollte das Einsatzkommando um Michael Doucet herausfinden.
    Perry Rhodans Stimme klang in den geschlossenen Helmen auf.
    „Alles klar?"
    Rogier Bompard drehte sich langsam um seine Achse und sah, wie die anderen wie er einen Arm in die Höhe streckten. Er atmete tief durch.
    „Einsatzkommando Beausoleil klar zum Einsatz!" meldete Michael Doucet. Bompard konnte seine Zähne hinter der Helmscheibe blitzen sehen. Offenbar hatte Doucet es eilig, in Aktion zu treten.
    Die Männer und Frauen verteilten sich auf die Antigravplattformen, die für sie bereitstanden. Fünfzehn dieser Plattformen waren für die Menschen bestimmt, drei weitere transportierten schweres Gerät, das vielleicht gebraucht wurde, wenn man in das Schiff eindringen wollte.
    Ein weiteres Handzeichen, die Gruppe setzte sich in Bewegung.
    Es war nicht der erste Einsatz im freien Weltraum, den Rogier Bompard erlebte; einmal mehr durchlitt er aber Sekunden des Schauderns, als die Plattform aus dem Hangar glitt und sein Blick völlig den Halt verlor und irgendwo in die unendliche Schwärze zu fallen schien. Sein Magen verkrampfte sich, er zog scharf die Luft zwischen den Zähnen ein.
    Aus den Augenwinkeln heraus bemerkte er ein Lächeln, und als er aufsah, erkannte er auch das zugehörige Gesicht. Martine Fracass - ein schmales, zartknochiges Gesicht, umrahmt von enganliegendem, extrem kurz geschnittenem Haar, dessen mattdunkler Glanz auch durch das Helmvisier zu erkennen war.
    Bompard zeigte ein Grinsen, das Gleichmut und Gelassenheit darstellen sollte, aber wohl gründlich danebenging. Immerhin wandte Martine ihre Aufmerksamkeit schnell wieder dem Abruse-Schiff zu.
    Der Kristall schien rasch näher zu kommen und zu wachsen. Bompard wußte, daß das Kommandoschiff einen Durchmesser von 1500 Metern hatte; Platz genug also für einige Überraschungen, Fallen und Hinterhalte, die dem Kommando zu schaffen machen konnten. Einen Teil des Schiffes konnte Bompard allerdings nicht sehen; er wurde von dem riesigen Körper des Haluters verdeckt, der dieselbe Plattform benutzte.
    Unwillkürlich verspürte Bompard den Wunsch, sich unmittelbar hinter Icho Tolot zu stellen und den Haluter als lebenden Schutzschild zu benutzen. Fast im gleichen Augenblick ärgerte er sich über diesen Anflug von Feigheit und trat einen haben Schritt zur Seite.
    Jetzt konnte er das Leck erkennen - eine Öffnung von mehr als einhundert Metern Länge, an der breitesten Stelle dreißig Meter hoch. An den klaffenden Rändern war ein eigentümliches Flimmern zu erkennen.
    Das Leck schloß sich langsam, es sah aus, als wachse es allmählich zu, vergleichbar einer Wunde, die sich allmählich schloß.
    Sehr viel länger hätte das Einsatzkommando nicht
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