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1715 - Das Enterkommando

Titel: 1715 - Das Enterkommando
Autoren: Unbekannt
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keuchend vor Erregung. Irgendwo in ihrem Denken flitzte wie ein Kobold das sichere Wissen herum, daß sie bei diesem Einsatz in jeder Sekunde sterben konnte. Aber das Gefühl, sich erneut zu bewähren, war wesentlich stärker. Hinzu kam die pulsierende Erregung durch den Umstand, daß in ihren Adern mehr Adrenalin kreist als jemals zuvor in ihrem Leben.
    Gucky kannte das Phänomen Kampfrausch, ein Zustand, in dem der hochgepuschte Körper zum Rauschmittel wurde und jedes andere Empfinden schal und langweilig werden ließ. Es gab Menschen, die nach diesem Zustand süchtig werden konnten.
    Aber zu dieser Klasse würden Mila und Nadja Vandemar wohl nicht gehören. Eher zu jenen, bei denen dieser Zustand nicht lange anhielt und später einem Kater der jähen Ernüchterung Platz machte.
    Während er zwei Flugroboter abschloß, bemerkte der Ilt aus den Augenwinkeln heraus, daß sich zwei andere Maschinen den beiden näherten und plötzlich etwas in die Luft sprühten, das in einem irisierenden Blau schimmerte.
    Gucky witterte augenblicklich Gefahr, konnte sie aber nicht handfest ausmachen.
    Er schlug telekinetisch zu und zerdrückte drei Kristallroboter, die sich getarnt hatten: flache Körper, der Farbe des Bodens angepaßt, dazu langsame, unauffällige Bewegungen. Gucky hatte sie dennoch entdeckt und sorgte nun dafür, daß sich die Körperhöhe dieser Angreifer von einem halben auf einen tausendstel Zentimeter verringerte.
    „Pikosyn", bestimmte Gucky, „aufpassen auf blauen Nebel.
    Umschalten auf Sauerstoffautarkie!"
    Wenn eine Analyse der Außenluft ergab, daß sie problemlos atembar war und keine diesbezüglichen Befehle des Trägers eines SERUMS vorlagen, verzichtete die Steuerung des SE-RUNS darauf, die Atemluft intern zu regenerieren, sondern tauschte verbrauchte Luft aus dem Inneren des Anzugs gegen Frischluft aus der Außenwelt aus.
    Bei Guckys SERUN war diese Funktion abgeschaltet, nicht aber bei Mila und Nadja. Gucky konnte sehen, wie der blaue Nebel die beiden einzuhüllen begann, langsam und träge, mit heimtückischer Freundlichkeit.
    Natürlich wurden diese Gase sofort vom System der SERUNS auf Giftigkeit überprüft...
    Gucky stellte seinen Strahler auf Dauerfeuer, sprang zu einer Nische in der Wand hoch und nahm von dort aus den Boden unter Feuer. Mehr als ein Dutzend Kristallroboter wurden zerstört.
    „Oh!"
    Gucky hörte den Laut der Verwunderung, den Mila Vandemar ausstieß. Der Kampfrausch verflog jäh, die Angst schlug zu.
    „Gucky, ich... ich kann mich nicht mehr bewegen..."
    Der Mausbiber murmelte eine Verwünschung.
    „Ich komme!"
    „An dieser Stelle die letzte Ladung!" rief Nadja in diesem Augenblick. „Dann... Was ist das, mein Anzug fällt aus...?"
    Gucky ließ seine Waffe eine halbe Minute lang wie rasend feuern, um sich Luft und Freiraum für die nächste Aktion zu verschaffen.
    Dann ein Sprung hinüber zu Nadja. Angst hin, Panik her, der Auftrag hatte Vorrang. Und Nadja war kaltblütig genug, ihre Fähigkeit des Strukturformens einzusetzen, um Gucky zu helfen.
    Gucky legte die letzte Desintegratorladung ab. Gleichzeitig konnte er aus den Augenwinkeln heraus erkennen, wie Nadja im Inneren ihres SERUNS zu zappeln und zu strampeln begann.
    Was immer das auch zu bedeuten hatte, es war gefährlich.
    Dann wurde Gucky getroffen, einmal, zweimal, dreimal...
    Er merkte, wie das Schirmfeld nahezu verschwand und sich einen Augenblick später unkontrolliert in allen Leitungen des Systems wieder ausbreitete, schockwellenartig und zerstörerisch.
    Noch lebte er, stellte der Mausbiber fest. Aber sein SERUN...
    Klick, telekinetisch die Schalter in den Ladungen aktiviert. Sprung hinüber zu Nadja, feuern, eine halbe Drehung nach links, nochmals feuern, Nadja fassen, feuern, einige Hundertstelsekunden der inneren Konzentration, Sprung mit Nadja hinüber zu Mila, telekinetisch noch eine Akustik-Granate geworfen... (Jetzt kann der ganze Bau ruhig zusammenkrachen...), Kontakt zu Mila herstellen, etwas kracht und reißt und knirscht, eine der Frauen schreit grell auf, eine Explosion in kurzer Entfernung, Konzentration, KONZENTRATION!!!, und dann Sprung, und da sind Icho Tolot und Perry Rhodan, und die anderen gucken und haben fragende Gesichter...
    Ein langer, tiefer Atemzug. Das Herz hämmert von der Anstrengung, die jetzt schlagartig nachläßt, fremde Hände schlagen auf die Schultern, aufmunternd, anerkennend, und was von der Aktion bleibt, sind nur Müdigkeit und das Wissen, daß dies nicht das
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