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1712 - Volatgos Flucht

Titel: 1712 - Volatgos Flucht
Autoren: Unbekannt
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gelitten. Bei manchen standen die Augen selbst jetzt noch hervor. Finger waren in Uniformen gekrallt, Münder im Tod aufgerissen, Alles in Ordnung als wollten sie jetzt noch nach Luft schnappen.
    „Sie sind erstickt", vermutete Cyta. Die Kosmopsychologin wollte etwas hinzufügen, schwieg dann aber.
    „Was?" fragte der Blue. „Was wolltest du sagen, Cyta?"
    Sie schüttelte den Kopf, sah ihn an und lachte hilflos.
    „Ich hatte einen Gedanken, Dryyll. Oder eher eine Erinnerung an etwas, das Jahre zurückliegt. Es war ... auf einem anderen Passageplaneten im Parresum. Aber nein, vergiß es. Es kann keinen Zusammenhang geben."
    „Du vertraust mir nicht?" fragte der Blue brüskiert.
    „Schlimmer, Dryyll. Ich traue mir selbst nicht. Aber das soll dich nicht weiter belasten." Sie wartete, bis der Akone zu ihnen zurückkam und mitteilte, daß er noch weitere Tote gefunden habe.
    „Vier fehlen", sagte er. „Darunter der Kommandant, Daron Boone. Er war ... ist ..., verdammt, er war- immer ein feiner Kerl. Ich kannte ihn gut."
    „Wir durchsuchen das Schiff gründlicher", schlug Cyta vor. „Die Bordsyntronik wird uns dabei helfen, und bald wissen wir besser Bescheid."
    Als Dryyll nach einer Viertelstunde seinen Bericht zur BAS-KR-19 hinauffunkte, konnte er zuverlässig mitteilen, daß außer dem Kommandanten die Besatzungsmitglieder Hilliam Yonk, Orne Drais und Sentha Marco die DRAGON FLY lebend verlassen haben mußten.
    Sie beschlossen, eines der Eingeborenendörfer zu besuchen, die sie aus dem Orbit gesichtet hatten. Cyta Dow steuerte die Space-Jet selbst. Als sie vor den Steinhütten ausstiegen. ging sie auch als erste auf die kleine Gruppe von zwergenhaften Humanoiden zu, die in der Dorfmitte auf sie warteten.
    „Seltsam", sagte der Akone. „Das Dorf ist durch nichts gegen die Umgebung geschützt - kein Palisadenzaun, keine Gräben, keine Fallen.
    Dabei haben wir doch aus der Luft gesehen, welche gefährlichen Raubtiere es hier gibt. Die Zwerge sind entweder leichtsinnig, oder sie haben mächtige Schutzgötter, oder sie besitzen andere Mittel, sich zu verteidigen. Damit meine ich nicht ihre lächerlichen Steinzeitwaffen."
    Cyta warf ihm einen schnellen Blick zu. Sie sah erschreckt aus, behielt aber auch jetzt ihre Gedanken für sich.
    Sie standen sich gegenüber, die Zwerge und die Galaktiker, und dann, noch bevor Cyta den Versuch der sprachlichen Verständigung unternehmen konnte, kam es zu dem Zwischenfall.
    Einer der Zwerge, der einzige mit Kleidern, hob plötzlich einen großen, runden Stein in die Höhe und kreischte dabei etwas.
    Es klang aggressiv. Es sah aus, als wolle der Zwerg den runden Stein nach den Galaktikern werfen, und Dryyll hatte schon seine Waffe im Anschlag, um ihn zu zerstrahlen.
    Cyta drückte ihm den Arm hinunter.
    „Bitte nicht", sagte sie heiser. Warum raste plötzlich ihr Herz so, warum brach ihr der Schweiß aus? Und warum schmerzte das linke Knie? „Du ..
    . darfst das nicht tun ..."
    Der Blue schoß nicht, aber er bekam auch keine vernünftige Antwort auf seine Frage, was plötzlich in die Terranerin gefahren sei.
    „Es ist doch nur ein Stein gewesen", sagte er später, als sie mit den Eingeborenen geredet und gehört hatten, daß die Zwerge nichts über die BAS-KR-41 und Fremde wüßten, die mit ihr zu ihnen gekommen sein sollten.
    „Es gibt ein altes terranisches Sprichwort, weißt du?" klärte sie ihn auf.
    Sie wischte über die Stirn. Die Space-Jet kehrte zum Kreuzer zurück. Ob es eine gründlichere Untersuchung des Schicksals der DRAGON FLY und ihrer Besatzung geben würde, mußten nun andere entscheiden. „Das Sprichwort lautet: „Steine reden nicht"."
    „Was soll ich mit dieser Antwort anfangen, Cyta?" fragte der Blue.
    „Nichts, Dryyll", erwiderte Cyta Dow und rieb sich ihr Bein. „Nichts..."
    Wie hätte sie es ihm auch beschreiben sollen?
     
    ENDE
     
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