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1711 - Kristallplanet Mars

Titel: 1711 - Kristallplanet Mars
Autoren: Unbekannt
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einen Denkfehler begangen. Geo.
    Das Ritterschiff besteht aus einer Technik, die für uns unbegreiflich ist. Sie muß so ähnlich sein wie die von Moiras STYX. Alle Funktionen werden ausschließlich durch Gedankenbefehle gesteuert. Selbst wenn die STORMON voll funktionsfähig sein sollte, so nützt sie uns nichts mehr. Die zwölf Roboter können keine Gedanken entwickeln und die Systeme des Ritterschiffs ansteuern. Und einen Menschen können wir nicht mehr in die STORMON bringen. Die tödlich wirkende Strahlung ist langst über sie hinweggerollt.
    Wir legen an der Orbitalstation an. Ich bringe dich ins Medo-Center. wo du dich schnell erholen wirst. Ich bleibe bei dir und berichte weiter.
    Boris Siankow ist verzweifelt. Er sieht sich kurz vor dem Ziel. Und doch kann er es nicht erreichen. Er gibt frustriert auf. Er läßt die Roboter weitersuchen und berichten, aber die Hoffnung, noch etwas zu finden, besitzt er nicht mehr.
    Der Tender LOTOS wird abgezogen. Es gibt keine Kraft, die das Ritterschiff von außen bewegen könnte.
    Vielleicht haben wir einen Fehler gemacht. Geo. Wir hatten den Kode nicht senden sollen. Dann wäre die STORMON mit großer Wahrscheinlichkeit erhalten geblieben, denn die Kristalle hatten sie wohl nicht erreicht. Sie schwebte ja hoch über dem Boden.
    Natürlich habe ich dem Pförtner gesagt, er soll das Schiff wieder schließen und vom Boden abheben, aber dieser dämliche Sicherungscomputer behauptet, das liege nicht in seiner Kompetenz.
    Leg dich erst einmal hin und ruh dich aus. Geo. Ich bleibe bei dir.
    Die Kristallfront ist nur noch einen Kilometer von der STORMON entfernt. Der dämliche Pförtner reagiert nicht. Ich stehe mit ihm in Kontakt, aber er bleibt stur. Geo. die Kristalle sind da. Sie dringen ins Schiff ein. Unsere Roboter fallen reihenweise aus. Die STORMON ist mit größter Wahrscheinlichkeit verloren.
    Auch der Pförtner meldet sich nicht mehr.
    Er ist tot.
     
    EPILOG
     
    DAS ENDE Es geschah in den Morgenstunden des 5. Februar 1217 NGZ.
    Die KILIMANDSCHARO von Gen Sheremdoc stand etwa 5000 Kilometer vom Planeten Mars entfernt im Kaum. Naher wagte sich für längere Zeit niemand mehr heran, wenn es nicht eine erkannte Notlage erforderte.
    Fast alle Raumstationen und Beobachtungssonden waren abgezogen worden. Kein Dutzend Raumschiffe der Kosmischen Hanse unterstützten mit Hochleistungssystemen für Beobachtung und Ortung den LFT-Kommissar.
    Am 5. Februar erhielt er die Nachricht, daß mit größter Wahrscheinlichkeit kein lebender Mensch mehr auf dem Mars weilte.
    Die gewaltigste Evakuierungsoperation der neueren Menschheitsgeschichte war abgeschlossen, sah man von der Flucht Terras über den Sonnentransmitter Sol-Kobold vor dem Konzil der Sieben ab. Die letzten Evakuierungsschiffe hatten vor wenigen Stunden die verbliebenen Inseln verlassen, in denen die tödliche Strahlung noch nicht wirksam geworden war.
    Das eigentliche Ende war nur eine Frage der Zeit.
    Nun war ein regelrechter Schub eingetreten. Es gab keinen Ort mehr auf der Marsoberfläche, der nicht von der Todesstrahlung heimgesucht wurde. Und die Übelkeit reichte bis in eine Höhe von etwa 5000 Kilometern.
    Geo Sheremdoc, der durch die Ereignisse nur noch härter geworden war. wagte sich in der Begleitung von Ikarus bis an diese Grenze heran. Er wollte mit eigenen Augen sehen, was auf dem Mars geschah - auch wenn er es ohnehin wußte.
    Das Solsystem besaß last 1,6 Milliarden Obdachlose. Die Aufgaben für die Behörden der LFT waren somit noch lange nicht zu Ende. Neue Hilfsaktionen ganz anderer Art mußten eingeleitet werden.
    Die Zahl der Opfer ließ sich bisher nicht mit letzter Genauigkeit sagen.
    Zu überhastet waren viele Teilaktionen der Evakuierung verlaufen.
    Und an statistischen Werten hatte aus verständlichen Gründen bisher niemand Interesse gezeigt. Die Zahl mußte aber weit über 100.000 liegen.
    NATHAN gab sie vorläufig mit etwa 120.000 an. Das war weniger als ein Promille der Bevölkerung des ehemals Roten Planeten, aber dennoch eine furchteinflößende und erschreckende Zahl.
    Alles Leben auf dem Mars war erloschen. Es blühte keine Pflanze mehr, und kein Tier zog mehr durch die wenigen noch von Kristallfeldern frei gebliebenen Wälder und Wiesen.
    Die tödliche Strahlung hatte alles vernichtet - bis hin zur letzten Mikrobe oder zum letzten Virus, zum letzten Farn oder zum letzten Schimmelpilz.
    Die totale Sterilität war eingetreten.
    Eine absolut tödliche Sterilität für jede denkbare Form
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