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1711 - Der Mond-Mönch

1711 - Der Mond-Mönch

Titel: 1711 - Der Mond-Mönch
Autoren: Jason Dark
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Mündung so fest, dass der Kopf des Mannes zur Seite gedreht wurde.
    Der Mann sah ein, dass es ernst war und dass es keinen Sinn hatte, sich zu weigern. Ich blieb dabei etwas im Hintergrund, um die Straße unter Kontrolle zu halten. Noch waren die beiden Suchtrupps beschäftigt, aber ich wusste nicht, wie lange es so bleiben würde.
    Ich sah sie.
    Beide hatten keinen Erfolg gehabt, hatten sich jedoch von uns entfernt. Jetzt standen sie auf der Straßenmitte zusammen und schienen sich zu beraten.
    Der Mann, der eine Pelzmütze trug, schob die Tür des Hubschraubers auf. Er war bewaffnet, aber er war nicht dazu gekommen, seine Maschinenpistole einzusetzen. Sie hing schräg vor seiner Brust, was Karina nicht gefiel.
    »Gib deine Waffe her!«
    Der Angesprochene zuckte zusammen. Er würde den Riemen über den Kopf streifen müssen, dabei musste Karina ihre Waffe von seiner Stirn lösen.
    Das tat sie auch und trat zurück.
    Ich beobachtete beide von der Seite. Meine Beretta hielt ich schussbereit – und sah die schnelle Bewegung, mit der der Mann reagierte. Er hatte etwas vor, er wollte abdrücken, noch ehe er den Riemen über den Kopf gestreift hatte.
    Karina reagierte pfeilschnell. Sie schoss nicht, sie holte kurz aus und schlug zu.
    Die Waffe traf den Mann an Kinn und Hals. Er torkelte und stolperte zur Seite. Ein Treffer reichte nicht aus, und so schlug Karina zum zweiten Mal zu, um ihn ins Reich der Träume zu schicken.
    Der Mann fiel in den Schnee und blieb dort liegen.
    »Das musste sein«, sagte Karina. »Ich werde mal in den Hubschrauber steigen.«
    »Kommst du wirklich damit zurecht?«
    Sie ballte eine Hand zur Faust. »Ich muss damit zurechtkommen, und ich werde es.«
    »Dann ist es okay.« Ich deutete in Richtung Straße. »Ich komme später nach, weil ich erst noch sehen will, was hier abläuft.«
    »Ja, tu das.«
    Es war klar, dass Karina einige Zeit brauchte, um sich mit der Technik vertraut zu machen. Ich wollte so lange Wache halten und bewegte mich ein paar Schritte vor, um mir einen besseren Überblick zu verschaffen.
    Das Haus strahlte noch immer Hitze aus. Auf einem Teil der Straße war der Schnee getaut. Dort lag jetzt eine graue Schicht. Flammen loderten nicht mehr, das Haus war zu einem Glutball geworden, der wie ein Ofen wirkte.
    Karina fand sich im Dunkeln zurecht. Nur die Notbeleuchtung gab einen schwachen Schein ab. Ich konzentrierte mich auf die Straße, die den kleinen Ort in zwei Hälften teilte.
    Im Moment war keiner der Männer zu sehen. Sie hielten sich wohl in den Häusern auf. Ich ging davon aus, dass ich sie bald wieder zu Gesicht bekam.
    Etwas anderes passierte.
    Ein leicht schriller Piepton erreichte meine Ohren. Das war nicht die Nachricht eines Handys. So hörte sich ein Walkie-Talkie an, und das trug der Bewusstlose bei sich.
    Das schrille Geräusch ging mir auf die Nerven. Es war nicht nur der Laut, ich wusste auch, dass der Anrufer sehr misstrauisch werden würde, wenn sich niemand meldete.
    Karina meldete sich aus dem Hubschrauber. »Was ist da los, John?«
    Ich sagte es ihr.
    »Verdammt, das gefällt mir nicht.«
    »Kommst du denn zurecht?«
    »Ich denke schon. Es dauert nur eine Weile.«
    »Ich halte die Stellung.« Meine Beretta steckte ich weg und tauschte sie gegen die MPi des Bewusstlosen ein. Dann schaute ich zu dem großen Rotor hoch mit seinen Blättern, die eigentlich lange, schmale Flügel sind. Beim Start versetzte der Motor sie in Drehbewegungen, sodass sie die Luft durchschnitten und einen Auftrieb erzeugten. So wurde die Maschine von einem riesigen Propeller praktisch in die Höhe gehoben.
    Noch war es nicht so weit. Mit jeder Sekunde, die verstrich, steigerte sich meine Nervosität.
    Von Karina hörte ich noch nichts, und so konzentrierte ich mich wieder auf meine Aufgabe. Ich beobachtete die Straße – und war froh, mich dafür entschieden zu haben, denn es gab eine Veränderung.
    Einer der vier Männer hatte die Gruppe verlassen. Er lief jetzt auf der Straßenmitte in unsere Richtung. Er hatte es eilig, bewegte sich schnell und bekam Probleme mit dem Gleichgewicht, aber er fiel nicht hin.
    Ich wusste, weshalb er diesen Weg eingeschlagen hatte. Er musste der Mann gewesen sein, der den Anführer hatte sprechen wollen. Da sich dieser nicht gemeldet hatte, wollte er nachschauen, was der Grund dafür war.
    Es wurde gefährlich. Noch war der Typ nicht misstrauisch geworden, aber das konnte sich schnell ändern.
    Ich hielt mich noch immer in Deckung der großen
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