Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1711 - Der Mond-Mönch

1711 - Der Mond-Mönch

Titel: 1711 - Der Mond-Mönch
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Wagen zu hocken. Wir beobachteten alles aus sicherer Entfernung und stellten fest, dass sich der Anführer nicht an der Suche beteiligte.
    Er blieb auf der Straße stehen. Den Hubschrauber im Rücken und das ausgebrannte Haus vor sich, aus dem noch immer träger Rauch schwebte, wobei ich den Menschen, die sich im Keller versteckt hielten, die Daumen drückte, dass sie alles heil überstanden.
    Die Sucher bildeten zwei Teams zu jeweils zwei Mann. Und sie gingen auf beiden Straßenseiten. Diejenigen, die auf unserer gingen, hätten uns hinter dem Leiterwagen leicht entdecken können, zum Glück bogen sie vorher ab und traten ein Stück Zaun ein, um auf das Grundstück zu gelangen.
    »Das war knapp«, flüsterte ich.
    Karina lachte nur.
    Diesmal sahen wir aus wie eingefroren. Die beiden Typen auf der anderen Straßenseite hatten uns auch nicht gesehen. Sie hämmerten gegen eine Haustür, um Einlass zu bekommen. Das Haus gehörte zu dem Grundstück, über das wir gelaufen waren.
    Die vier Männer waren beschäftigt. Sie dachten an uns, aber sie sahen uns nicht. Genau diese Möglichkeit nutzten wir. Absprechen mussten wir uns nicht. Jeder wusste genau, was er zu tun hatte, und das zogen wir auch durch.
    Wir richteten uns auf und behielten den Kerl am Hubschrauber im Blick. Der Mond-Mönch zeigte sich noch immer nicht. Ich ging davon aus, dass wir ihn noch zu Gesicht bekamen, und darauf wartete ich.
    Wir liefen geduckt. Der Schnee war glatt, und wir mussten achtgeben, dass wir nicht ausrutschten.
    Der Anführer am Hubschrauber hatte sich eine Zigarette angezündet. Er blies den Rauch gegen den Qualm des abgebrannten Hauses, der noch immer träge in seine Richtung wehte.
    Die Strecke überwanden wir recht schnell. Aber wir hüteten uns davor, die Straße zu betreten, blieben weiterhin an ihrem Rand und wurden nicht entdeckt. Auch nicht von den beiden Teams, die unterwegs waren. Sie dachten gar nicht daran, zurückzuschauen.
    Der Aufpasser warf seine Zigarette in den Schnee. Dabei murmelte er etwas und drehte sich um.
    Leider genau in unsere Richtung.
    Jetzt konnte er uns nicht mehr übersehen, was auch passierte. Aber er hatte damit nicht gerechnet. Die Überraschung lähmte ihn. Er stand auf dem Fleck, ohne zu reagieren.
    Genau diese Spanne nutzte Karina Grischin aus. Wieder einmal zeigte sie, was in ihr steckte. Sie bewegte sich schnell wie eine Löwin und ließ den Mann nicht zu einer Reaktion kommen.
    Bevor er sich gefasst hatte, presste sie ihm die Mündung der Waffe gegen die Stirn.
    »Ein falsches Wort und du bist tot!«
    ***
    Es war bisher alles perfekt für uns gelaufen, und ich konnte nur hoffen, dass es auch so blieb. Der Mann jedenfalls traf keinerlei Anstalten, sich zu bewegen. Wäre es wärmer gewesen, hätte er bestimmt geschwitzt, so wirkte er wie eine Eisfigur.
    »Tote leben oft länger. Du hattest gedacht, uns verbrennen zu können. Ein Irrtum.«
    Er hatte sich wieder gefangen. »Ja, sehe ich. Aber ihr seid nicht die Gewinner.«
    Karina grinste hart. »Meinst du?«
    »Wir gewinnen immer.«
    »Und wenn ich dir eine Kugel in deinen bornierten Schädel schieße, ist das dann auch ein Gewinn?«
    Der Typ hatte begriffen und schwieg.
    Sie schob den rechten Arm des Mannes hinter dem Rücken in die Höhe und machte ihn durch diesen Griff unbeweglich. Dann riss sie ihn herum und stieß ihn vor sich her, bis beide hinter dem Hubschrauber verschwunden waren.
    Ich folgte ihnen, und so standen wir wenig später zu dritt in einer relativ guten Deckung.
    Der Hubschrauber gab einen bestimmten Geruch ab. Nach Metall, aber auch nach Öl. Sogar noch etwas Wärme strahlte er ab. Zum Einstieg führten Stufen hoch.
    Der Anführer bewegte sich auch jetzt nicht.
    »Wo steckt Sobotin?«, zischte Karina ihm zu.
    »Keine Ahnung!«
    Das glaubte sie nicht. »Willst du unbedingt sterben, oder wie sehe ich das?«
    »Verdammt, nein!«
    »Dann rede!«
    »Das habe ich schon.« Er holte schwer Luft. »Ich weiß nicht, wo er steckt. Ich bin nicht sein Hüter. Er geht seinen eigenen Weg.«
    »War er im Hubschrauber?«
    »Auch nicht.«
    »Und hier? Wo könnte er sich aufhalten?«
    »Keine Ahnung.«
    Karina knurrte etwas, das ich nicht verstand. Ich erinnerte sie wieder an unseren Plan, und sie nickte mir zu.
    »Keine Sorge, John, den habe ich nicht vergessen.« Sie wandte sich wieder an ihren Gefangenen. »Öffne den Einstieg.«
    »Wie …?«
    »Du sollst uns die Tür öffnen!«, fuhr sie ihn an.
    »Und dann?«
    »Öffnen!« Sie drückte die
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher