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1710 - Im Bann der schönen Keltin

1710 - Im Bann der schönen Keltin

Titel: 1710 - Im Bann der schönen Keltin
Autoren: Jason Dark
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geopfert?«
    »Durch sie.« Trebane nickte. »Die Druidin liebt es. Sie – sie sorgt dafür, dass es zufriedengestellt wird. Und damit dies geschieht, werden Menschen geopfert. Jeder von uns weiß, dass diese Frau mit dem Schwert sehr stark ist. Sie hat schon manchem Menschen den Kopf abgeschlagen und ihn in die Wellen geworfen. Dann kam die Schlange, und sie hat Kopf und Körper verschluckt. Aber sie kann auch anders und treibt uns Menschen ins Wasser. Sie ist grauenhaft. Keine Götter können sie stoppen. Wir sind allein.«
    »Jetzt nicht mehr«, sagte ich.
    Trebane schaute mich an, und ich sah den traurigen Schimmer in seinen Augen. »Nein, nein, das kann ich nicht glauben. Das ist alles ganz anders. Viele haben es versucht, aber keinem ist es gelungen, die Druidin zu stoppen. Sie ist so etwas wie eine Vorfahrin von uns, eine Keltin. Sie hat viele Jahrhunderte überdauert, denn schon die früheren Besatzer haben sie gekannt. Es sind die Soldaten aus dem Süden gewesen, die Römer. Aber sie sind verschwunden, die Keltin nicht. Sie konnte überleben und ist geblieben. Man sagt ihr nach, dass sie niemals sterben kann, weil sie immer wieder neu geboren wird. Das ist das Schicksal, das unsere Heimat getroffen hat, die wir so sehr lieben.«
    Purdy und ich hatten zugehört. Die Staatsanwältin flüsterte: »Eine wahnsinnige Geschichte, in der auch Birgitta mit drinhängt, sage ich mal und gehe sogar noch einen Schritt weiter. Sie soll wahrscheinlich die neue Druidin werden.«
    »Wieso?«
    »Die alte hat sich Birgitta als Nachfolgerin ausgesucht. Sie ist eine Magierin, das haben wir selbst erlebt. Das grüne Licht, John, nur durch es konnte diese Zeitreise stattfinden. Ich glaube, dass die Umwandlung dicht bevorsteht, und deshalb ist es enorm wichtig für uns, dass wir Birgitta finden.«
    Ich nickte gedankenverloren, während ich mir Purdys letzte Worte noch durch den Kopf gehen ließ.
    »Wir müssen uns entscheiden, John.«
    »Sicher. Du hast recht. Suchen wir Birgitta.«
    »Aber wo?«
    »Wir können Trebane ja fragen.«
    Purdy nickte und wandte sich wieder an den Anführer der kleinen Gruppe. Sie lächelte wieder, weil sie gesehen hatte, dass die Angst noch immer in ihm steckte.
    Trebane hörte zu. Purdy berichtete, weshalb wir hierher gekommen waren und dass wir eine bestimmte Frau suchten. Sie beschrieb Birgitta sehr genau, und der Mann zuckte sichtbar zusammen.
    »Das ist die Druidin. Die Böse, die Gnadenlose. So sieht sie aus. Die roten Haare, die ihr der Teufel gegeben haben muss. Ja, sie ist es. Sie will hier herrschen und bringt dem Ungeheuer die menschlichen Opfer. Ihr kennt sie also.«
    »Nein, wir kennen sie nicht«, sagte ich. »Wir kennen nur eine Frau, die Birgitta Quayle heißt und so aussehen muss wie die alte Keltin, die wohl noch an die Götter der alten Römer glaubt, weil sie all die Jahrhunderte überstanden hat.«
    »Ja, das seht ihr mit euren Augen. Ich gebe zu, dass ihr mehr wisst als wir, aber das wird uns nicht helfen. Woher ihr kommt, weiß ich nicht, wir kennen nicht mal eure Namen, aber wir haben Vertrauen zu euch gefasst.«
    Das mit den Namen änderte ich schnell, als ich Purdy und mich vorstellte.
    »Danke, jetzt wissen wir Bescheid.« Trebane drehte sich um und wandte sie an seine Verbündeten. Er sprach mit ihnen. Unsere Namen wurden genannt und wir sahen das Nicken der Menschen, als sie alles akzeptiert hatten, was ihnen erklärt worden war.
    Trebane schabte über seinen dünnen Bart. »Und was habt ihr jetzt vor?«, fragte er.
    »Wir werden euch dabei helfen, diesen alten Fluch zu vernichten«, erklärte Purdy.
    Trebane sagte nichts dazu. Er war einfach zu überrascht. Wahrscheinlich hatte er gedacht, dass wir nach seinen Erklärungen wieder verschwinden würden.
    »Kennt ihr denn die Gefahren nicht«, flüsterte er, »habe ich euch nicht gewarnt? Die Keltin ist nicht nur stark, sie ist auch grausam. Sie ist eine Beherrscherin der Natur, und wir Menschen sind für sie keine Gegner.«
    »Das wird sich noch herausstellen«, erwiderte ich. »Aber hier im Haus werden wir sie wohl nicht finden.«
    »Ja, das ist richtig.«
    »Dann gehen wir nach draußen.«
    Trebane sagte zunächst nichts. Bis er sich halb umdrehte, um mit den anderen zu sprechen. Wir hörten sie reden und kümmerten uns nicht weiter um sie. Der Weg bis zum Ausgang war nicht weit, ein paar Schritte reichten aus, und wir öffneten die Tür.
    Im Haus war die Luft irgendwie dick gewesen. Das hatten wir beide gespürt. Jetzt
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