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171 - Todfeinde

171 - Todfeinde

Titel: 171 - Todfeinde
Autoren: Jo Zybell
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äugte missmutig zum Rand des Hafenbeckens und zu den Zweimastern. Am Hafenbecken liefen Leute zusammen und deuteten aufs Wasser hinaus. Die Krieger auf den beiden Schiffen drängten sich am Bug und hielten nach der nackten Schwimmerin Ausschau. Auch am Hafenbecken liefen Männer zusammen.
    Schon als sie durch den bewohnten Teil der Ruinenstadt gewandert waren, hatten Hacker und Hardy mit ihrer dunklen Haut die Aufmerksamkeit der Leute erregt.
    »Hey! Was wollen die alle hier?« Jetzt hatte auch Collyn Hacker die Männer gesehen. Ein gutes Dutzend hatte bereits den Anlegesteg betreten und drang nun zu ihnen vor.
    »Was schon, Mr. Hacker – Miss Hardys Allerwertesten aus der Nähe betrachten, und ihre anderen Kostbarkeiten gleich dazu. Aber davon verstehen Sie nichts.«
    Palavernd gingen die Männer an ihnen vorbei. Drei oder vier Bewaffnete waren unter ihnen. Alle stellten sie sich an das äußere Ende der Anlegestelle, riefen laut, winkten Honeybutt zu und rissen Zoten, die Black und Hacker nur teilweise verstanden. Von den Schiffen her schallte Gelächter über das Hafenbecken.
    Black beobachtete ein paar Bewaffnete, die von Bord gingen und an den anderen Anlegestegen vorbei eilten.
    Ihr Ziel war klar. »Herzlichen Glückwunsch«, knurrte er.
    Er stand auf; seine Blicke suchten das Hafenbecken nach Honeybutt ab. Zwanzig oder dreißig Meter entfernt schwamm sie im Wasser hin und her. Offensichtlich hatte sie Hemmungen, zur Leiter zu schwimmen und auf den Steg zu klettern. Begründete Hemmungen, wie Black einräumen musste.
    »Schicken Sie die Männer weg, Mr. Black!«, rief Honeybutt. »Länger ertrage ich das kalte Wasser nicht!«
    »Hey, ihr!« Auch Hacker war jetzt aufgestanden. »Die Lady will auf den Landungssteg klettern!« Er sprach ein holpriges Russisch, die Männer verstanden ihn trotzdem.
    »Was glaubst du, warum wir hier stehen, schwarzer Mann?«, sagte einer der Bewaffneten. Die anderen lachten.
    »Ist das schwarze Schätzchen eure Freundin?«, rief ein Zweiter. »Was wollt ihr für sie haben? Nennt einen Preis!«
    Collyn Hacker ging auf die Gruppe zu, pumpte seinen Brustkorb auf, und Black hielt den Atem an. »Du magst einen süßen Arsch haben, Kerl, aber dein Geschwätz verrät mir, dass du ein Hohlkopf bist.« Hacker baute sich vor dem Schwertträger auf. »Verschwindet hier!« Der andere holte aus, und weil er schnell war, konnte Hacker seinem Fausthieb nicht mehr vollständig ausweichen. Er traf ihn vor der Brust, und die Wucht des Schlages hob Hacker von den Sohlen. Black fing ihn auf und hielt ihn fest. »Nur weil Sie fünfzig Liegestützen schaffen, müssen Sie Ihren Verstand nicht abschalten!«, zischte er ihn an.
    »Gute Politik beginnt mit Diplomatie. Krieg ist immer das letzte Mittel, merken Sie sich das.«
    »Machen Sie endlich, Mr. Black!« Draußen im Hafenbecken begann Miss Honeybutt Hardy zu zetern.
    »Ich krieg gleich Krämpfe!«
    Black ließ den schwarzen Kahlkopf los und ging zu den Männern. »Ich muss mich für meinen Begleiter entschuldigen, meine Herren, er ist und bleibt ein Hitzkopf.« Anerkennend nickte er in Richtung des Schlägers. »Guter Treffer übrigens, alle Achtung. Und jetzt bitte ich Sie, sich ein wenig zu entfernen.« Er winkte Honeybutt heran. »Die Dame da draußen auf dem Wasser ist, nun ja… jung und unerfahren und ein wenig gehemmt, wenn Sie verstehen, was ich meine …«
    »Deswegen badet sie hier auch nackt, was?«, blaffte der Schläger. Die anderen brachen wieder in lautes Gelächter aus. Der Schläger holte aus, und obwohl die Verblüffung über die Wirkungslosigkeit seiner diplomatischen Offensive ihm die Sprache verschlagen hatte, reagierte Black sofort: Er duckte sich, packte das Handgelenk des Schlägers und nutzte die Wucht des Angriffes, um den Mann über die Schulter hebeln. Der Kerl knallte auf den Bohlen auf, überschlug sich und stürzte samt Schwert und Helm ins Hafenbecken.
    Die Rotte der Männer schrie auf. Sofort stürzten sich zwei, drei von ihnen auf Mr. Black. Hacker kam ihm zur Hilfe, und im nächsten Moment flogen die Fäuste. Es dauerte nicht lange, und die beiden Vagabunden aus Waashton gerieten gewaltig in die Klemme. Zwei, drei Männer gingen unter ihren Attacken noch zu Boden, doch danach waren Black und Hacker nur noch damit beschäftigt, sich der Fausthiebe und Fußtritte der anderen sieben oder acht zu erwehren.
    Miss Hardy nutzte die Gelegenheit, einigermaßen unbeachtet von männlichen Blicken über die Leiter aus dem Wasser
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