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1705 - Auf der Welt der Kristalle

Titel: 1705 - Auf der Welt der Kristalle
Autoren: Unbekannt
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dergleichen. Wir benötigen technische Hilfe."
    „Genau das, was ich jetzt brauche", versicherte Carl Liramm. „Ein Schott? Also gibt es hier doch irgendwelche Bewohner? Ich meine, wenn es technische Anlagen gibt, dann muß die ja wohl jemand gebaut haben."
    Michael Rhodan nickte knapp. „Genau das wollen wir von dir wissen.
    Ich führe dich hin."
    Nach wenigen Minuten war die fragliche Stelle erreicht. Sie war in der Nähe des Basislagers entdeckt worden, wo auch der größte Teil der Überlebenden die vergangenen Tage und Nächte verbracht hatte. Carl Liramm blickte schnell in die Runde. Hier hatte er ebenfalls den Eindruck, als habe sich der Boden seit der Ankunft gesenkt, in diesem Fall allerdings fast um Unterarmlänge. Offenbar war das außer ihm niemandem aufgefallen, weil der Vorgang sich äußerst langsam vollzogen hatte. Und wenn es jemand bemerkt hatte, dann hatte er den Effekt wahrscheinlich dem unaufhörlichen Hin und Her der Havaristen zugeschrieben; der Boden war halt ausgetreten worden, so, wie die Stufen und Treppen im Laufe der Zeit ausgetreten wurden.
    „Dort drüben", verriet Michael Rhodan und deutete auf ein größeres Stück dunkelbraunen Felsgesteins, das offen zutage lag. „Irgendwann vor ein paar Stunden ist eine ganze Schicht von Kristallen herabgebröckelt, und dabei wurde das Schott sichtbar."
    Es gab nur wenige Schaulustige und Gaffer, und von den Unsterblichen war nur Michael Rhodan zur Stelle. Die anderen Aktivatorträger waren damit befaßt, die Mannschaft. der havarierten ODIN in Bewegung und Beschäftigung zu halten.
    Carl Liramm musterte das Schott. Klopfen bestätigte, was er beim ersten Anblick bereits vermutet hatte.
    „Metall", verkündete er. „Ziemlich dick, mindestens fünf Zentimeter, sonst wäre ein anderer Ton zu hören."
    „Was für ein Metall?" fragte Michael. „Stahl?"
    Carl Liramm nickte.
    „Mit großer Wahrscheinlichkeit" gab er bekannt. „Und vermutlich strukturverdichtet. Der eigentümliche Glanz... - wenn du seitlich darauf schaust, kannst du ihn erkennen - ... typisch für gewisse Legierungen, die durch Elektronenbeschuß verdichtet worden sind. Wir können es mit einem Scanner nachprüfen, wenn du willst."
    Michael Rhodan hatte sofort eine der naheliegenden Schlußfolgerungen gezogen. Er winkte ab.
    „Dann muß die Spezies der Erbauer technisch ziemlich beschlagen gewesen sein?"
    „Das Niveau früher Energiewaffen, mindestens", stimmte Carl Liramm zu. Wir wissen ja nicht, was hinter diesem Schott liegt. Kann sein, daß es das Geheimnis dieser Spezies schlechthin ist. Dann stellt dieser Stahl gewissermaßen einen Höhepunkt ihres Könnens dar. Kann aber auch sein, daß es sich um irgendeinen wertlosen Schuppen handelt. In diesem Fall können wir nur mutmaßen, wie weit entwickelt die Technik dieser Leute sonst gewesen ist."
    Michael Rhodan nickte.
    „ Hätte man in den Kinderjahren meines Vaters einen militärischen Stützpunkt untersucht, hätte man einfache Schießprügel, teilweise sogar noch mit Bajonetten, gefunden. In Wirklichkeit gab es aber schon kochentwickelte Atomwaffen, aber nur an ausgewählten Stellen."
    „Der Vergleich paßt", stimmte Carl Liramm zu. „Es hängt von dem ab, was hinter dem Stahl zu finden ist - Geheimmaterial von Bedeutung oder belangloser Krempel."
    Michael Rhodan kratzte sich hinter dem rechten Ohr.
    „Und wie finden wir das heraus?" Carl Liramm hatte bereits mit der eingehenden Untersuchung des Schotts begonnen; er fahndete nach einem verborgenen Öffnungsmechanismus oder dergleichen.
    „Ein Impulsschloß", gab er nach einiger Zeit bekannt. „Reagiert auf Wärmeimpulse und Linienmuster ..." Er deutete auf eine quadratische Fläche rechts oben an dem Schott.
    „Hat reagiert oder reagiert?" hakte Michael Rhodan sofort nach.
    „Glaubst du, daß du das Schott aufbekommst?" Carl Liramm nickte grinsend.
    „Wenn alle unsere Probleme so einfach zu lösen wären", murmelte er und machte sich an die Arbeit.
    Die eigentliche Arbeit wurde von einer kleinen Syntronik geleistet. Sie schickte in die markierte Fläche zahlreiche Impulse hinein und maß gleichzeitig, was sich hinter dem Stahl abspielte, sofern es dort überhaupt eine Reaktion gab. Es war das klassische Black-Box-Verfahren: Man steckte etwas Bekanntes in einen unbekannten Gegenstand und wartete die Reaktion ab, um aus dieser Reaktion seine Schlüsse auf das zu ziehen, was sich im Inneren der Black-Box befinden konnte und wie es reagierte. Das Verfahren hatte
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