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1701 - Templer-Mirakel

1701 - Templer-Mirakel

Titel: 1701 - Templer-Mirakel
Autoren: Jason Dark
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wird noch ein letzter Wunsch gewährt.«
    »Ach ja. Gut, ich bin großzügig. Und Ihr letzter Wunsch besteht darin, dass Sie dem Kreuz etwas mit auf den Weg geben wollen. Habe ich Sie recht verstanden?«
    »Ja.«
    »Ich gebe Ihnen eine halbe Minute. In der Zeit kann man einiges sagen.«
    »Danke!«
    Was ich sagen würde, hatte ich mir schon längst zurechtgelegt. Es war natürlich die Aktivierungsformel. Oft genug hatte ich sie sprechen müssen, und sie hatte mich auch noch nie im Stich gelassen. Aber da war es stets gegen schwarzmagische Wesen gegangen. Das war diesmal anders. Harding war kein Schwarzblüter, sondern ein normaler Mensch.
    Aber es gab keine andere Möglichkeit, und ich hoffte, dass ihn die Worte nicht zu misstrauisch machten. Nicht eben laut, aber deutlich hörbar sprach ich die Formel aus.
    »Terra pestem teneto – salus hic maneto …«
    ***
    Suko war alarmiert. Johns Anruf hatte ihn hellwach werden lassen.
    Er informierte seine Partnerin Shao mit wenigen Sätzen und eilte zum Telefon.
    Diese Zeit musste er sich einfach nehmen. Der Anruf galt seinem Chef, Sir James.
    Den erwischte er zum Glück in seinem Klub. Der Superintendent war sofort alarmiert, als ihm Suko erklärte, um was es ging.
    »Wenn John sagt, dass wir ein mobiles Einsatzkommando schicken sollen, dann denke ich nicht, dass er übertrieben hat.«
    »Okay, Suko. Ich werde mich darum kümmern. Geben Sie mir noch den genauen Ort durch.«
    Das tat der Inspektor.
    »Und Sie kommen auch hin?«
    »Ich bin schon so gut wie unterwegs.«
    »Ja, dann alles Gute.«
    Suko war froh, nicht mehr reden zu müssen, denn ab jetzt kam es auf jede Sekunde an. Im kleinen Flur sah er Shao und hörte ihre geflüsterte Frage: »Ist es wirklich so schlimm?«
    »Ich fürchte ja.« Mehr sagte er nicht. Er schnappte seine Jacke und verließ die Wohnung.
    Da John Sinclair den Schlüssel für den Dienstrover hatte, musste Suko seinen BMW nehmen, der ebenfalls in der Tiefgarage des Hauses stand. Der Wagen war zwar schon älter, aber sehr gut gepflegt und funktionierte noch perfekt.
    Suko stieg ein. Er war sonst kein Mensch, der einen Kavalierstart hinlegte, in diesem Fall tat er es schon, denn wie ein Alb saß ihm die Zeit im Nacken.
    Die Reifen quietschten noch mal, kurz bevor er das Garagentor erreichte. Dann jagte er hinaus in die Nacht. Der BMW glich einem schwarzen Raubtier mit hellen Augen.
    London war eine Stadt, die verkehrsmäßig nicht zur Ruhe kam. Aber es gab trotzdem Zeiten, da konnte man besser durchkommen, und das Glück hatte Suko in dieser Nacht.
    Sein Ziel lag nicht mal weit entfernt. Nur gab es das Problem, dass er über keine breiten Straßen fahren konnte. Er musste sich durch einen Wirrwarr quälen, wobei noch Einbahnstraßen hinzukamen.
    Der Dienstrover war mit Blaulicht und Sirene ausgestattet. Darauf musste Suko bei seinem BMW verzichten. Er war nichts anderes als jeder normale Autofahrer. Darüber fluchte er zwar, es war nur nicht zu ändern, und er konnte auch nicht so schnell fahren oder überholen, wie er es sich vorgestellt hatte.
    Suko dachte auch an das mobile Einsatzkommando und fragte sich, wer das Ziel wohl schneller erreichte. Die Männer waren geschult, und sie würden nicht mit großem Tatütata fahren, sondern sich mit ihren Einsatzwagen anschleichen.
    Suko kannte die Gegend um die Templer-Kirche. Alles war dort sehr eng.
    Auch in den Kurven hörte er die schrille Melodie der Reifen. Die Zeit lief ihm weg. Er konnte sie nicht einholen und nur hoffen, dass John eine Möglichkeit fand, seine Feinde hinzuhalten und sein Leben zu verlängern.
    Soho und die Grenze zu Mayfair, dort musste er hin. Suko schaffte es in Rekordzeit, aber er war auch vorsichtig genug und fuhr nicht direkt an die Kirche heran.
    Er stellte seinen Wagen in einer anderen Straße in der Nähe ab.
    Suko lief schnell, aber auch möglichst leise auf die Kirche zu. Er strengte sich an, um etwas zu hören, aber weder aus der Kirche war etwas zu vernehmen, noch vernahm er das Näherkommen des mobilen Einsatzkommandos.
    Er war zunächst auf sich allein gestellt. Und wahrscheinlich würde das noch eine Weile so bleiben.
    Mit einem Satz sprang Suko über den Zaun und erreichte das Grundstück. Er sah die Kirche jetzt dicht vor sich. Er sah auch die schmalen und relativ hohen Fenster, doch sie saßen zu hoch, um einen Blick hineinwerfen zu können.
    Es gab den Seiteneingang. Und den Schutz des Daches. Das war Sukos Ziel. Auch wenn der Grasboden weich war, versuchte er,
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