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1700 - Möbius

Titel: 1700 - Möbius
Autoren: Unbekannt
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stand im Fokus der Sampler-Planeten. Moira verteilte den Impuls auf sämtliche 21 Stationen.
    Nummer Zwei! Es ist soweit! Moira spürte, wie das Spindelwesen von Voltagos Energien zehrte, wie es sämtliche Hüllfelder seiner Welt vernichtete. H5 konnte ohne Feld nicht stabil bleiben. Es war ein künstliches Produkt - nur dazu gemacht, um über zwei Millionen Jahre hinweg Energie zu konservieren.
    Moira fühlte die Erschütterung, als Zwei starb.
    Im Dimensionsgefüge der Großen Leere entstand ein winziger, kleiner Spalt. Dorthin floß 95 Prozent aller freigesetzten Energie, sonst hätte sie den Riesenplaneten von Zwei zerrissen.
    Ein erster Streckenabschnitt des Tunnels, Korridor nach Unbekannt.
    Nummer Drei, Nummer Vier! Die Spindelwesen reagierten.
    Nummer Fünf! Bist du bereif, Downunder zu vernichten? Das bin ich.
    Downunder und Shaft vergingen in derselben Sekunde, Moira kontrollierte es am Abbild der Holos. Die Spindelwesen Sieben, Acht und Neun schlössen sich an, dann Elf, Zwölf und Dreizehn in einer gemeinsamen, euphorischen Leistung.
    Mit jeder vernichteten Welt entstand ein neuer Spalt im Gefüge, ein neuer Tunnelabschnitt.
    Vierzehn dachte nicht mehr an Träumende Segler, ließ ihren Blick nicht mehr über längst verlassene Landebahnen schweifen, sondern tötete sich selbst. Fünfzehn, Sloughar, der grenzenlose Raum ...
    Aber noch war das Tunnelnetz nicht geschaffen, noch reichte der Durchbruch nicht ganz zur anderen Seite, ins unbekannte Jenseits, zur Heimat der Ayindi.
    Nur ein winziges Quantum war es, das noch fehlte. Aber es reichte aus, den Plan scheitern zu lassen. Wenn nicht...
    Nummer Zehn! Ich höre dich, Moira.
    Durch den Abgrund spürte die Söldnerin unerträgliche Qual. Sie konnte nichts daran ändern.
    Statt dessen mußte sie das Spindelwesen weitertreiben, über den Rand der Qual hinweg ans Ende.
    Nummer Zehn! Es hängt an dir! Vernichte den unsterblichen Wurm.
    Töte dich. Es ist deine Bestimmung.
    Pause.
    Und dann sagte Zehn: Ja, Moira. Ich habe keine Angst. In diesem Augenblick nicht mehr.
    Moira riß die Augen auf. Die Welt von Nummer Zehn stand in Flammen. Der endgültige Durchbruch zur anderen Seite entstand mit solcher Macht, daß die Söldnerin einen Augenblick lang das Bewußtsein verlor.
     
    *
     
    Mila und Nadja Vandemar hockten allein in ihrer Kabine.
    Verstoßen, ausgegrenzt, wie Verbrecher. Was hatte Moira plötzlich gegen sie? Die eine lag halb auf dem Bett, mit einem dampfenden Becher Kaffee in der Hand, beide Knie an den Körper gezogen. Die andere saß erstarrt vor Wut auf dem Stuhl daneben.
    Mila sah die überlagerten Bilder ihrer Umgebung, als schreckliche Zerrbilder einer Wirklichkeit, die real nicht existierte.
    Oder doch? Nadja dagegen litt unter den Blitzen im eigenen Kopf.
    Wenn Saedelaere auch nicht müde wurde, das als gutes Zeichen zu werten - die ungeheuere Spannung blieb. Sie fühlte sich wie ein überlaufendes Faß. Moira hätte die psionische Reizstrahlung nie aussenden dürfen.
    „Mila ...", murmelte die eine. „Es geht los ..."
    „Ja, Nadja. Ich sehe es."
    Am Holo verfolgten sie, was sich in der Zentrale tat. Rhodan, Atlan und Saedelaere, wie sie scheinbar im sternenlosen Raum der Großen Leere schwebten, und Moira, deren Blick auf die Sampler-Planeten gerichtet war.
    Aber das war nicht alles.
    Unabhängig voneinander spürten die Spiegelschwestern, wie sich in einem fremden Kontinuum, das allen anderen verschlossen blieb, eine ungeheure Katastrophe anbahnte. Mila Vandemar krümmte sich wimmernd auf dem Stuhl. Nadja kroch mit tränenden Augen näher an ihre Schwester heran.
    „Mila..."
    „Ja..."
    Ihre Fingerspitzen berührten sich.
    Und während Moira in der Zentrale das Bewußtsein verlor, während der Feuersturm fünfzehn Sampler-Planeten vernichtete, senkte sich ein kosmischer Vorhang über Charon. Es war ein so schreckliches Gefühl, daß die Spiegelschwestern geistig zusammenbrachen.
    Was geschieht? Was hast du angerichtet, Söldnerin? Milas Wahrnehmung klärte sich plötzlich auf beängstigende Weise. Aber es war nicht der Blick in eine enge Kabine, auf ihre Schwester und den ausgeschalteten Holomonitor, sondern es war Spiegelsehen.
    Mila hatte keine Möglichkeit, ihre Fähigkeit zu kontrollieren. In diesen Sekunden baute sich ein vollständiges, fünfdimensionales Abbild der Kabine auf.
    Ihr Blick durchdrang feste Materie wie Transparentpapier. Es war das erstemal, daß Galaktiker einen Einblick in Moiras Technik nahmen. Selbst die Wände
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