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1700 - Möbius

Titel: 1700 - Möbius
Autoren: Unbekannt
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dich! Voltago mußte eine Woche warten, bis er über 85 Millionen Lichtjahre hinweg das Echo vernahm. Allerdings legten die mentalen Impulse nicht wirklich die ganze Strecke zurück -auch, wenn im Hyperraum die Entfernung völlig bedeutungslos war. Statt dessen wirkte die Verbindung der Sampler untereinander als Brücke. Moira hatte sich und die Spindelwesen nicht umsonst miteinander vernetzt, damals in der gelben Kammer auf der STYX. Nun kam das Netz zum Tragen.
    Ich kann dich hören, Kyberklon.
    Voltago ballte die Fäuste, triumphierend. Dann sage ich dir, ich bin bereit. Zu jeder Zeit, die du wünschst.
    Wir warten noch, erwiderte Moira über die ungeheure Entfernung.
    Fünf beherrscht seine Domäne noch nicht vollständig. Auch nicht Dreizehn.
    Und was ist mit Zehn? wollte der Kyberklon wissen.
    Eine Weile herrschte beklommenes, mentales Schweigen. Dann formulierte die Söldnerin: Zehn fehlt ebenfalls noch. Ich bin auch nicht sicher, ob sie den Sprung schaffen kann.
    Die Verbindung endete, weil alles gesagt war.
    Voltago nahm die Umkreisung seiner Welt von neuem auf. Er zählte die Tage nicht. Während der ganzen Zeit erhitzte sich sein Körper auf mehr als 2000 Grad. Er vermochte keinen Stein mehr zu berühren, ohne ihn in seiner Hand verglühen zu lassen. Von einer flammenden, weißen Korona umgeben zog er durch die Monochrom-Welt. Und endlich, als er spürte, daß es bald losgehen würde, kehrte er auf dem schnellsten Weg zum Tal der Farben zurück.
    Wenn er es sich aussuchen konnte, dann war dies der Ort. Seine Korona nahm eine gelbe, sporadisch von kaltem Blau durchzogene Farbe an.
    Kyberklon! Hast du dich zum Sterben bereitgemacht? Ich warte ungeduldig! Dann, so signalisierte die Söldnerin, bist du der erste von allen. Ich werde deine Energie nutzen. Ich leite deinen Impuls an alle anderen weiter. Und hoffentlich auch an Zehn.
    Voltago spürte einen ungeheuren Schlag in seinem Innersten. Es war das erste Mal im Leben, daß er körperlichen Schmerz fühlte. Er hatte sich nicht einmal vorstellen können, wie das war.
    Es war schrecklich.
    Instinktiv warf er seine geistigen Fühler aus, so weit er nur konnte.
    Durch das Tal der Farben und darüber hinaus, über die Gebirge, an der Rundung seiner Welt entlang bis auf die andere Planetenseite.
    Bis er den Planeten vollständig mit seiner geistigen Kraft umfing.
    Der Schmerz drohte ihn zu verbrennen, innerlich sowie von außen.
    Er konnte das nicht ertragen. Und als er erkannte, was es war, das ihm diesen grausamen Schmerz zufügte, erkannte er die ganze Brillanz des Zwei-Millionen-Jahre-Plans.
    H5.
    Brennt in meinem Hirn, zerstört den Geist und jedes Nervenende.
    Darf nicht sein, keine Sekunde länger.
    Voltago pegelte. sich auf die fünfdimensionalen Kern-Hüllfelder ein, die den gesamten Planeten verseuchten, weil es überall Wasserstoff mit einem Proton und vier Neutronen gab.
    Kyberklon hat plötzlich neue Hände. Reichen bis zum Ende der Welt. An jeden Punkt seiner Domäne. Mag der noch so weit entfernt sein.
    Voltago brachte das erste H5 zur Explosion. Er konzentrierte sich auf einen Landstrich, der viele tausend Kilometer entfernt lag. Die Explosion jedoch spürte er bis hierher, als ein tiefes Loch in die Kruste der Monochrom-Welt gerissen wurde, war das auch ein Loch in seinem Geist.
    Beeil dich, Kyberklon! forderte Moira. Alles auf einmal! Ich benötige den vollständigen Impuls! Ihre Stimme hetzte Voltago in einen geistigen Ausnahmezustand, dem er nicht gewachsen war.
    Um nicht eine Sekunde länger nachdenken zu müssen, um nicht länger den Schmerz zu fühlen, schloß er sämtliches H5 der Monochrom-Welt in seine imaginären Fäuste ein.
    Für den Bruchteil einer Sekunde stieg die Körpertemperatur des Kyberklons auf über eine Million Grad.
    Vorn Planeten schnellten Protuberanzen hoch - wie aus dem Kern eines blauen Riesensterns.
    Jetzt, Kyberklon! Jetzt! Voltago preßte die Handflächen zusammen.
    Das Gefühl in seinem Inneren war nackte Furcht.
    Bevor er jedoch analysiert hatte, was das war und ob man es besiegen konnte, explodierte seine Welt. Ein schrecklicher Feuersturm hüllte die Monochrom-Welt ein und verbrannte ihre Oberfläche. Und als der Sturm das Tal der Farben vernichtete, erlosch der Kyberklon.
    Moira! Es ist vorbei.
     
    *
     
    Sie spürte den Stoß aus Energie über eine kosmische Distanz hinweg. Bevor die Welt des Kyberklons jedoch nach seinem Tod zerbrechen konnte, öffnete sie ein unsichtbares, dimensionales Ventil. Charon
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