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0298a - Mörderfalle in Manhattan

0298a - Mörderfalle in Manhattan

Titel: 0298a - Mörderfalle in Manhattan
Autoren: Mörderfalle in Manhattan
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Der Direktor der Manhattan-Bank faltete das Schreiben zusammen und gab es mir wieder zurück.
    »In Ordnung, Mr. Cotton. Sie werden die Auskunft von uns bekommen.« Er beugte sich etwas vor und drückte den Knopf der Wechselsprechanlage hinunter. »Bringen Sie mir bitte das Konto von Mr. Rod Sterling, Miß Miller!«
    »Wenn es um ein Verbrechen geht, muß die Bank eine Ausnahme machen«, sagte ich.
    »Verbrechen? Ist Mr. Rod Sterling denn ein Verbrecher?« erkundigte sich der Direktor besorgt und blickte meinen Freund Phil, der neben mir in einem bequemen Ledersessel vor dem riesigen Schreibtisch saß, und mich überrascht an. »Auf solche Kunden verzichten wir natürlich sehr gern!«
    »Nein, nein«, gab ich zurück. »Ihr Kunde ist aber möglicherweise Opfer eines Verbrechens.«
    »Ich verstehe das, meine Herren. Natürlich möchte ich gern einige Einzelheiten wissen, selbstverständlich nur dann, wenn Sie darüber sprechen können.«
    »Wahrscheinlich wird Mr. Sterling erpreßt. Mein Kollege«, ich wies mit einer Handbewegung auf Phil, der gerade eine angebotene Zigarette aus dem Ebenholzkästchen nahm, »mein Kollege und ich bearbeiten seit einiger Zeit einige Erpresser-Fälle. Dabei stießen wir auf Rod Sterling. Gestern suchte uns seine Frau auf. Sie glaubt, daß ihr Mann erpreßt wird.«
    »Sie glaubt es?« erkundigte sich der Bankdirektor und hielt mir jetzt das Ebenholzkästchen mit den Zigaretten hin.
    Ich bediente mich.
    »Sie schloß es aus verschiedenen Vorkommnissen«, berichtete ich weiter. »Genaue Einzelheiten konnte sie uns aber nicht geben.«
    »Und der Mann? Ich meine Mr. Rod Sterling. Hat der keine Anzeige erstattet?« wollte der Bankdirektor wissen.
    »Wenn jemand erpreßt wird, dann scheut er sich beim ersten Male zur Polizei zu gehen oder zum FBI. Wenn die Gangster dann wiederkommen, ist es zu spät, und die Opfer zahlen. Nur ganz wenige Leute bringen den Mut auf, sich an uns zu wenden. So ist es auch bei Rod Sterling. Seine Frau hat ihm zugesetzt, zu uns zu kommen. Sterling,-der nach den Worten seiner Frau immer ein besonnener Mann gewesen ist, hat einen Mordskrach gemacht und glatt abgestritten, daß er erpreßt würde. Daraufhin kam die Frau zu uns. Jetzt müssen wir der Sache natürlich nachgehen…« Das Klopfen an der Tür unterbrach mich. Gleich darauf trat ein junges, blondes Mädchen ein.
    Es hatte einen roten Aktendeckel in der Hand, den es dem Bankdirektor reichte.
    Das Girl trippelte dann zur Tür.
    Ich kam aus dem Sessel hoch, um mir das Konto von Rod Sterling anzusehen. Phil trat neben mich und schaute mir über die Schulter.
    »Da haben wir es!« brummte Phil. »Das dürfte wohl der Beweis sein. In regelmäßigen Abständen hat er immer zweitausend Dollar abgehoben.«
    »Alle drei Wochen, und immer die gleiche Summe. Und seine Frau hat ausdrücklich erklärt, daß sämtliche Zahlungen über sein Gehaltskonto laufen«, fügte ich hinzu.
    »Hier liegt noch ein Zettel des Kassierers bei«, mischte sich der Bankdirektor ein. »Danach hat sich Mr. Rod Sterling die Summe immer in kleinen Scheinen auszahlen lassen.«
    »Dann hat Mrs. Sterling doch nicht nur Gespenster gesehen«, sagte er.
    »Ich fürchte auch, daß die Geschichte Ernst ist,« sagte ich und notierte mir die Daten und die Summen der einzelnen Auszahlungen auf einem kleinen Zettel. Dann gab ich das Konto dem Bankdirektor zurück.
    Wir bedankten uns für seine Unterstützung und verabschiedeten uns.
    Phil und ich verließen das Bankgebäude und stiegen in den Jaguar. Ich schaltete den Motor an und kurvte langsam aus der Parklücke heraus.
    »Wo willst du hin?« erkundigte sich mein Freund.
    »Zu Rod Sterling«, gab ich zurück und schaltete in den zweiten Gang. »Ich möchte ihm den Zettel vorlegen, auf dem ich mir die Abhebungen notiert habe. Vielleicht redet er dann.«
    Wir führen die Greenwich Avenue bis zur 10. Straße hinunter und bogen dann links ab.
    Patchin Place war eine Sackgasse, vielleicht dreihundert Yard lang. Auf diesem Stück standen aufwendige Villen, von denen jede ein kleines Vermögen gekostet haben mußte.
    »Sterling wohnt in Nummer 58«, sagte Phil und musterte die Hausnummer auf seiner Seite.
    Plötzlich kam ein Mann von rechts hinter einem Buick hervorgeschossen und rannte mir genau vor den Wagen. Ich stieg so heftig auf die Bremse, daß Phil nach vorn geschleudert wurde.
    Der Mann stand einen winzigen Augenblick wie angewurzelt da.
    Plötzlich kam Leben in ihn. Er hechtete mit zwei Sätzen neben
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