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1700 - Hüter der Apokalypse

1700 - Hüter der Apokalypse

Titel: 1700 - Hüter der Apokalypse
Autoren: Jason Dark
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Öffnung darstellte. Er hatte allein sein wollen. Nur seine Boten, die er ausgeschickt hatte, um das Gelände zu erkunden, durften ihn stören. Andere Krieger nicht.
    Der Kampf lag seit einigen Stunden hinter ihm. Die Toten waren in der harten Erde begraben worden. Gern hätten sie Holz gehabt, um Kreuze auf ihre Gräber zu stellen, aber das war leider nicht möglich gewesen, und so mussten die Kämpfer weiterhin namenlos in der unheiligen Erde liegen. Nach dem großen Sieg würden sie versuchen, dies zu ändern, und de Salier glaubte fest daran, dass es zu schaffen war.
    Er hatte Glück gehabt, dass er unversehrt geblieben war. Er hatte sich in das Kampfgetümmel gestürzt. Er war an der Spitze seiner Männer gewesen. Sein Schwert hatte eine blutige Gasse in die Reihen der Angreifer geschlagen. De Salier war für seine Verbündeten aus dem Abendland das große Beispiel gewesen. Durch seine Taten hatte er die anderen angespornt, und jetzt hatten sie die Gegend um den Hügel besetzt. Niemand würde es schaffen, durch ihre Reihen nach Golgatha zu gelangen. Sie wollten die Ersten sein, und sie hätten es schon längst probiert, aber die Dunkelheit hatte ihnen einen Strich durch die Rechnung gemacht.
    Godwin de Salier saß auf einem kleinen Hocker. Zwei Holzstützen waren mit einer Lederhaut verbunden. So konnte er sich ausruhen und dabei auch nachdenken.
    Er fühlte sich zerschlagen, aber das Nachdenken über das, was vor ihm lag, sorgte dafür, dass seine Augen nicht zufielen. Die Gedanken drehten sich ständig um den nächsten Tag, an dem sie eines ihrer großen Ziele erreichen würden.
    Hin und wieder hob er den mit Wasser gefüllten Ziegenschlauch an und trank einen Schluck. Das Wasser war nicht mehr als eine lauwarme Brühe. Kaltes, das ihn erfrischte, hatte er lange nicht mehr getrunken. Der Weg ins Heilige Land war hin und wieder zu einem Höllentrip geworden, und das würde auch so bleiben.
    Für Gott und den Papst würden sie kämpfen. Das Abendland musste gerettet werden. Erst wenn das Heilige Land unter ihrer Kontrolle stand, war das möglich.
    De Salier war müde. Trotzdem konnte er keinen Schlaf finden. Er saß auf seinem Hocker und starrte dumpf vor sich hin. Er dachte darüber nach, ob er und seine Getreuen alles richtig gemacht hatten. Godwin zweifelte daran, denn es hatte einfach zu viele Tote unter ihnen gegeben, und auch die Verwundeten fielen für die nächsten Kämpfe aus. Nur die Wenigsten würden überleben, da kannte er sich aus. Für ihn war es schon ein Wunder, dass es ihn nicht erwischt hatte, aber der Allmächtige schien seine schützende Hand über ihn gehalten zu haben, weil er noch viel mit ihm vorhatte.
    Wieder hob er den mit Wasser gefüllten Ziegenschlauch an. Das gluckernde Geräusch darin verriet ihm, dass sich nicht mehr viel Wasser in diesem Behältnis befand. Überhaupt war Wasser ein großes Problem. Die Ungläubigen hatten viele Brunnen verschüttet oder auch vergiftet. So mussten die wenigen, die ihnen bekannt waren, bewacht werden.
    Unter der Zeltplane war es stickig. Auch in der Nacht war es kaum abgekühlt. Das würde erst in den Morgenstunden eintreten. Jetzt lag die Hitze des Tages noch wie eine Glocke über allem.
    Seinen Brustpanzer hatte Godwin abgelegt. So konnte er sich besser bewegen, und als er aufstand, da spürte er, dass die übrige Kleidung an seinem Körper klebte. Er strich über sein Gesicht. Auch dort lag der kalte Schweiß.
    Godwin sehnte sich nach einem Bad. Da war er nicht der Einzige. Aber in einen mit Wasser gefüllten Zuber zu steigen, davon konnten sie nur träumen und hoffen, dass es bald besser werden würde.
    Der Templer erhob sich. Deutlich malte sich das rote Templerkreuz vor seiner Brust ab. Es war ihr Zeichen. Unter diesem Kreuz kämpften sie, ihm waren sie treu ergeben.
    De Salier verließ sein Zelt. Draußen war es etwas kühler, es tat ihm gut, dass ein leichter Wind gegen sein Gesicht fuhr. Er schaute sich um und sah die wenigen Feuer, die im Lager noch brannten.
    Zwischen ihnen lagen seine Männer und schliefen. Andere wiederum hielten Wache außerhalb der Feuer. Er war froh, dass sie noch keinen Feind gemeldet hatten, der sich in der Dunkelheit anschlich.
    Der Templer ging langsam weiter. Schritt für Schritt drehte er seine Runde. Er kam dem Zelt mit den Verletzten immer näher, und auch deren Stöhnen wurde lauter.
    Er hatte versucht, ihnen Trost zuzusprechen. Ob es etwas gebracht hatte, wusste er nicht. Sie würden morgen im Lager
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